Wirtschaftszeitung_25092017
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BUSINESS-MODE 27<br />
Richtig betonen<br />
statt verstecken<br />
Das ist guter Business-Stil für Sie<br />
Das Kostüm ist ok, der Hosenanzug<br />
ebenso. Viele Frauen<br />
suchen aber Alternativen zum<br />
konventionellen Dresscode<br />
im Büro –und vor allem keine<br />
einfache Kopie der Männermode<br />
im Business.<br />
■ Als „schlechte Mimikry“, die<br />
dem Vorbild hinterherhinkt, beschreibt<br />
die Modetheoretikerin<br />
Barbara Vinken von der Münchner<br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
diese unpassenden Kopien.<br />
Das Problem: Der strenge Dresscode<br />
schreibt gedeckte Farben<br />
vor, also Marineblau, Schwarz,<br />
Grau, Dunkelbraun. Und unauffälligeSchnittefür<br />
klassische Hosenanzüge,<br />
Kostüme, Etuikleider,<br />
Blusen. Die Finanzbranche<br />
ist eine der letzten, in der sich<br />
der konservative Business Chic<br />
noch hält, sagt Stilberaterin Daniela<br />
Kerling.<br />
Viele Karrierefrauen können<br />
heute mit einem Mix aus konventionellem<br />
Business-Stil<br />
und individuellen Akzenten<br />
spielen. Ein Pencilskirt aus<br />
nicht knitteranfälligem Stoff<br />
ist praktisch –und passt zur<br />
feinen Bluse wie zum Shirt.<br />
Auch modische Varianten<br />
der Klassiker können den<br />
Code lockern. Ein jung geschnittener<br />
Blazer ist vorne<br />
offen, leicht asymmetrisch.<br />
Ein Etuirock darf auch mal<br />
beschichtet sein –„solange<br />
es nicht nach Billigplastik<br />
aussieht“, warnt Constanze<br />
Wolff, bis vor kurzem Styling-Chefin<br />
bei der Mode-<br />
Plattform Kisura. Chinohosen,<br />
die oben weiter sind, beengen<br />
einen aneinem langen<br />
Arbeitstag weniger. Die<br />
Expertin trägt zum Beispiel<br />
auch eine lederne Bikerjackezum<br />
Kleid, um Powerund Weiblichkeit<br />
zu transportieren, erzählt Wolff.<br />
„Das kann ich nur empfehlen.“<br />
Einige Grundregeln für den professionellen<br />
Look hält Stilberaterin<br />
Kerling aber für unverzichtbar:<br />
zum Beispiel, dass der Rock<br />
maximal eine Handbreit über<br />
dem Knie endet. Modebloggerin<br />
Corinna Berendt hält sich an solche<br />
Konventionen nicht immer.<br />
Auf ihrer Seite „TATH –Today at<br />
the Headquarter“ zeigt sie sich<br />
auch mal im schwarzen Rock, der<br />
kürzer ist.<br />
Sie trägt ihn über blickdichter<br />
Strumpfh<br />
ose und mit geschlossenem<br />
Blazer aus starkem Stoff.<br />
Frauen sollten ihrer Meinung<br />
nach ihren Körper nicht verstecken<br />
–sondern so betonen, dass<br />
sie sich am besten zur Geltung<br />
bringen. Aber auch sie sagt:<br />
„Nicht zu kurz, nicht zu eng, nicht<br />
zu durchsichtig.“ Farben sind dabei<br />
durchaus erlaubt. Nurein Objekt<br />
ist auffällig –der Rest nimmt<br />
sich zurück.<br />
Beim Einkaufen rät Berendt, sich<br />
an dem Satz zu orientieren: „Das<br />
geht auch für die Arbeit“ –statt<br />
„Das ist nur für die Arbeit“. Beruf<br />
und Privates verschmelzen immer<br />
mehr, beobachtet Styling-Chefin<br />
Wolff. Auch im Job drücken Frauen<br />
den Zeitgeist aus. „Und die<br />
Leute wollen es bequem. Daher<br />
auch die Sportschuh-Welle.“ Zu<br />
Rock oder edler Hose werden<br />
heuteamArbeitsplatz auch fl<br />
ache<br />
Schuhe getragen –und zum Teil<br />
sogar Sneaker.<br />
dpa<br />
Viele Karrierefreuen<br />
können heute mit<br />
einem Mix aus konventionellem<br />
Business-Stil<br />
und individuellen Akzenten<br />
spielen. Foto: tath.me<br />
Mitarbeiter müssen sich<br />
„angemessen“ kleiden<br />
Ernste Konsequenzen dürfen allerdings nur in den seltensten Fällen drohen<br />
Wer amArbeitsplatz an<br />
eine feste Klei-<br />
ist, muss<br />
derordnung gebundenn<br />
sich, unabhängig von der Tem-<br />
Gibt<br />
peratur danach richten.<br />
es keinen Dresscode, müs-<br />
sen Angestelltesich trotz-<br />
halten, diemit Blick auf<br />
die Kleidung gelten.<br />
Darauf weist die Deut-<br />
dem an die Üblichkeiten<br />
sche Anwaltauskunft<br />
hin.<br />
■ Der Arbeitgeber hat<br />
das Recht, seinen Mit-<br />
arbeitern angemessene<br />
Kleidung vorzuschreiben<br />
–<br />
auch bei Hitze. Wie Rechtsan-<br />
in<br />
walt Jakob T.Lange, Mitglied<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
Arbeitsrecht<br />
im Deutschen Anwaltverein<br />
(DAV), erklärt, sehen manche betriebliche<br />
Kleiderordnungen für sommerliche Temperaturen<br />
besondere Vorschriften vor. „Angestellte mancher<br />
Banken dürfen zum Beispiel ab einer bestimmen<br />
Temperatur den oberen Hemdknopf offen lassen.“<br />
Ernste Konsequenzen für unangemessene Kleidung<br />
am Arbeitsplatz dürften nur in sehr seltenen<br />
Fällen drohen. Ist die Kleidung eines Arbeitnehmers<br />
nicht angemessen, kann der Arbeitgeberr<br />
aber von ihm verlangen, dass er nach Hause geht<br />
und sich umzieht. Dabei hängt es vom Unter-<br />
Kundenkontakt hat beziehungsweise in einem<br />
Unternehmen arbeitet, in dem auf ein seriöses Auf-<br />
treten der Mitarbeiter Wert gelegt wird –zum Bei-<br />
spiel in einer Bank oder Wirtschaftsprüfungsgesell-<br />
schaft –, sollte sich also eher bedeckt<br />
nehmen ab, was als angemessen gilt. Wer viel<br />
kleiden.<br />
Werden Sie<br />
Manager/in in der<br />
Modebranche<br />
Bachelorstudiengang<br />
„Fashion Management“<br />
Ist die Kleidung eines Arbeitnehmers nicht angemessen,<br />
kann der Arbeitgeber von ihm verlangen,<br />
dass er sich umzieht. Fotos: Colourbox.com<br />
Wer eine Führungsposition in der Modebranche anstrebt, muss die Marke und das Design<br />
verstehen, aber auch die betriebswirtschaft<br />
lichen Zusammenhänge der Mode- und Textilbranche<br />
sowie die technischen Abläufe innerhalb der Produktion kennen.<br />
Mit dem Studiengang „Fashion Management –Bachelor of Art<br />
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Bekleidungswissenschaft<br />
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Management und Wirtschaft<br />
senglisch. Das Studium beinhaltet eine sechsmonatige Praxisphase, in<br />
der Sie ihre erworbene Handlungskompetenz in betrieblichen Projektarbeiten anwenden und in der<br />
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Handwerkskammer Bildungszentrum Münster<br />
Echelmeyerstraße 1–2, 48163 Münster<br />
Telefon 0251 705-4444<br />
weiterbildung@hbz-bildung.de<br />
www.hbz-bildung.de/fashionmanagement