Wirtschaftszeitung_25092017
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Bewegung, wie schnelles Gehen oder<br />
Nordic Walking, führt zur Gefäßverkalkung.<br />
Wichtig ist einfach der Ausgleich,<br />
ausprobieren was zueinem passt. Jeder<br />
Schritt zählt. Außerdem ist eine gesunde<br />
Ernährung immer ratsam.<br />
Was sollte auf den Tisch?<br />
Rein: Am besten viel gesundes Gemüse<br />
und frisches Obst. Viel Wasser trinken.<br />
Vermeiden Sie weitestgehend Limonade<br />
und Cola!<br />
Wie sehr hilft eine Ernährungsumstellung<br />
bei Diabetes mellitus Typ2?<br />
Rein: Eine gesunde, ballaststoffreiche<br />
Mischkost ist immer sinnvoll.<br />
Weritz: Gerne Vollkornprodukte. Auch<br />
Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und<br />
Linsen erhöhen die Ballaststoffbf ilanz.<br />
Vermeiden Sie tierische Fette. Leicht verständliche<br />
Ernährungstabellen geben detailliert<br />
und passgenau Antwort.<br />
Rein: Und achten Sie immer auf sich!<br />
Das gilt auch für Menschen, die nicht an<br />
Diabetes erkrankt sind. Eiweißshakes<br />
spielen da übrigens keine Rolle.<br />
Wie wichtig ist die Selbstinitiative<br />
der Patienten?<br />
Weritz: Selbstinitiative oder auch Motivation<br />
des Patienten ist die Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Behandlung,<br />
die über eine Notfallversorgung hinausgeht.<br />
Es ist wichtig Patienten und Angehörigesozuinformieren,dass<br />
sie die Erkrankung<br />
selbst managen können.<br />
Soweit die Tipps zur Diabetes mellitus,<br />
also zum Typ 2.Eine weniger<br />
verbreitete tückische Diabetes-Variante<br />
ist der Typ 1,eine Autoimmunerkrankung,<br />
bei der das Immunsystem<br />
die insulinherstellenden<br />
Zellen zerstört. Wie kann man<br />
sich davor schützen?<br />
Weritz: Gegen den Ausbruch vonDiabetes<br />
mellitus Typ1,der sofort mit Insulin<br />
behandelt werden muss, kann man sich<br />
nach heutigem Kenntnisstand nicht<br />
schützen.<br />
Noch vor 100 Jahren war die Diagnose<br />
„honigsüßer Durchfl<br />
uss“ ein<br />
Todesurteil. Heute kann man relativ<br />
gut mit Diabetes leben, im vergangenen<br />
Jahr starben 8,4 Prozent<br />
weniger Menschen daran als im<br />
Vorjahr. 90 Prozent der Betroffenen<br />
haben heute Diabetes mellitus.<br />
Auch dieser Typ 2ist bis heute unheilbar.<br />
Haben sich mittlerweile<br />
denn dessen Behandlungsmöglichkeiten<br />
verbessert?<br />
Weritz: Ja,wir können den Insulinmangel<br />
und andere krankheitsbedingte Defizite<br />
behandeln. Somit erreichen Diabetiker<br />
die gleiche Lebenserwartung wie<br />
Nichtdiabetiker, können Leistungssport<br />
Mit Tests per Stimmgabel oder leicht kitzelndem Nylonstreifen<br />
überprüfen die Ärzte, wie die Füße über die Nervenfunktionen reagieren.<br />
Auch Nägel und Haut werden gecheckt. Denn bei Diabetikern<br />
können sich kleinste Verletzungen folgenschwer auf den Körper<br />
ausweiten.<br />
betreiben und nahezu alle Berufe ergreifenwie<br />
Nichtdiabetiker.Esgibt auch einige<br />
Leistungssportler mit Diabetes, wie<br />
Volleyball-Nationalspielerin Maren Brinker,<br />
den Olympiasieger im Gewichtheben<br />
Matthias Steiner oder den spanischen Kicker<br />
Borja Mayoral von Real Madrid.<br />
Rein: Wichtig ist aber, dass sich jeder<br />
einmal checken lässt und zur Vorsorge<br />
geht. Denn je früher eine Behandlung<br />
einsetzt, desto erfolgreicher kann sie<br />
sein.<br />
Weritz: Also keine falsche Scheu und bei<br />
ersten Alarmzeichen den Arzt konsultieren.<br />
RUND UM DIABETES<br />
„Diabetes-Lotsin“ Gudrun John ist<br />
spezialisiert auf Familien. Sie ist<br />
die erste imKreis Warendorf und<br />
bietet unter anderem imJosephshospital<br />
Warendorf Sprechstunden<br />
an. Telefonische Anmeldung<br />
ist nötig unter 023 88 /307257<br />
und 01 75 /551588sowie per E-<br />
Mail: g.john@lotsen-nrw.de. Nachfragen<br />
bei Ute Helene Weritz:<br />
www.praxis-ute-weritz.de.<br />
Zudem bestehen im Münsterland<br />
verschiedene Diabetes-Selbsthilfegruppen,<br />
zum Beispiel in Münster<br />
(www.diabetiker-munster.de). Die<br />
Diabetes-Selbsthilfegruppe Ibbenbüren/Tecklenburger<br />
Land trifft<br />
sich an jedem zweiten Donnerstag<br />
im Monat um19Uhr im Gruppenraum<br />
der Tivolino Sportsbar in<br />
Ibbenbüren. Kontakt: Ingrid Klose,<br />
05451/89 61 40, oder Stephan<br />
Jürgens, 05971/79 39 264.<br />
Weitere Gruppen:<br />
–Diabetes-Selbsthilfe Kreis Borken/Kreis<br />
Coesfeld: www.selbsthilfe-coesfeld-borken.de<br />
–Deutscher Diabetiker-Bund,<br />
Ortsgruppe Borken: Telefon: Ute<br />
Bach 02861/58 06 (Treffen jeden<br />
zweiten Donnerstag im Monat<br />
um 19.30 Uhr, Gaststätte Geers,<br />
Neustraße 2, Borken).<br />
Einen Überblick bietet die Seite<br />
nrw.menschen-mit-diabetes.de/<br />
selbsthilfegruppen/bezirksverband-muensterland.<br />
Allgemeine Veranstaltungen sowie<br />
wichtige Tipps gibt es online bei<br />
der Selbsthilfegruppe unter<br />
www.shg-hilfe-zur-selbsthilfe.de.<br />
Infofilm: www.praxisvita.de/diabetes-mellitus-zuckerkrankheit.<br />
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