Top50 Landeck 2017

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top 50 LANDECK | interview ECHO: Für den Arbeitnehmer, der „stempeln“ geht, ist diese Zeit finanziell aufgrund der Transferleistung weniger schmerzhaft, als sie sich dann am Pensionskonto auswirkt? Comina: Das kann man so sagen. Arbeitnehmer, die im Zusammenhang mit pensionsrechtlichen Fragen zu uns kommen, wollen meist wissen, wann sie ihre Pension antreten können bzw. ob es die Möglichkeit gibt, früher in Pension zu gehen. Wir leisten dann Aufkärungsarbeit über die verschiedenen Pensionsmodelle. ECHO: „Karriere mit Lehre“, heißt es oft. Wie sehen Sie den Zustand der Lehre? Comina: Wir kennen die Fachkräfte- und Lehrlingsproblematik, die auch mit dem demografischen Wandel zu tun hat. Früher konnten die Unternehmen aus dem Vollen schöpfen und aus mehreren Anwärtern den besten aussuchen. Heute können sich die Lehrlinge ihren Lehrherren aussuchen. Ich würde mir wünschen, dass sich die jungen Menschen dieser neuen „Position der Stärke“ vermehrt bewusst sind. Sie sind die gesuchten Facharbeiter der Zukunft. Ich appelliere an die jungen Menschen, da ruhig etwas selbstbewusster zu sein. ECHO: Was beschäftigt die Lehrlinge in arbeitsrechtlicher Hinsicht? Comina: Überstunden sind ein wiederkehrendes Thema. Lehrlinge dürfen – mit wenigen Ausnahmen – grundsätzlich keine Überstunden leisten. Wenn Lehrlinge jedoch trotzdem Überstunden geleistet haben, gibt es leider Fälle, dass Unternehmen diese Überstunden nicht abgelten. Ich möchte noch auf etwas hinweisen, das in vielen Kollektivverträgen immer noch verankert ist: Überstundenansprüche von Lehrlingen, also Minderjährigen, können verfallen. Ein 15-Jähriger, der eigentlich keine Überstunden machen darf, kommt so in eine skurrile Situation. Er muss seinem Lehrherrn, der ihn rechtswidrig für Überstunden herangezogen und diese wiederum rechtswidrig nicht abgegolten hat, einen Brief schreiben, um seine Überstunden geltend zu machen. Denn ansonsten würden sie nach vier Monaten verfallen. Das macht keinen Sinn. Jede Branche sucht verzweifelt nach Lehrlingen, aber man lässt es zu, dass es solche Regelungen gibt. Die Frisöre haben es richtig gemacht. Dort steht im Kollektivvertrag ein ganz wichtiger Satz: „Verfallsfristen werden bis zur Volljährigkeit gehemmt.“ Dieser Missstand ließe sich also mit einem kurzen Satz beheben. Warum das nicht branchenübergreifend gemacht wird, verstehe ich einfach nicht. Interview: Marian Kröll Setzen sich für die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bezirk ein: die AK Kammerräte Stefan Scherl, Edith Stimpfl, Christian Matt und Reinhard Carpentari (v. li.). 28 ECHO TOP 50 UNTERNEHMEN IM BEZIRK LANDECK <strong>2017</strong>
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