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WIRTSCHAFT+MARKT 06/2017

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32 | W+M TITEL<br />

„Durchstarten in M-V“<br />

Harry Glawe (CDU), Minister für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern<br />

W+M: Herr Glawe, welche Branchen haben<br />

in Ihrem Land besonders vielversprechende<br />

Zukunftschancen?<br />

Harry Glawe: Wir setzen traditionell auf<br />

unsere starken Branchen wie Tourismus,<br />

Ernährungswirtschaft, das verarbeitende<br />

Gewerbe, das Handwerk, Maschinenbau<br />

sowie die maritime Industrie. Darüber<br />

hinaus treiben wir die wirtschaftlich<br />

noch jungen Branchen, wie Gesundheitswirtschaft<br />

sowie Forschung, Entwicklung<br />

und Innovation intensiv voran.<br />

W+M: Wie fördert Ihr Ministerium konkret<br />

unternehmerische Zukunftsprojekte?<br />

An der Universität Rostock gibt es ein<br />

Zentrum Entrepreneurship.<br />

Harry Glawe: Im Zentrum steht die Gemeinschaftsaufgabe<br />

„Verbesserung der<br />

regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).<br />

In Mecklenburg-Vorpommern haben<br />

wir seit dem Jahr 1990 insgesamt über<br />

10.000 Investitionsvorhaben zur Ansiedlung<br />

neuer oder Erweiterung vorhandener<br />

Unternehmen begleitet. Ein besonderes<br />

Augenmerk richten wir auf<br />

unternehmerische Forschungs- und<br />

Entwicklungsprojekte im Verbund Wirtschaft-Wissenschaft.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

haben wir die Mittel im Bereich<br />

Forschung, Entwicklung und Innovation<br />

auf 168 Millionen Euro aufgestockt.<br />

Neben den bereits bestehenden Fördermöglichkeiten<br />

für klassische<br />

Forschungs- und<br />

Entwicklungsvorhaben<br />

konzentrieren<br />

wir uns darüber hinaus<br />

auf Förderprogramme,<br />

die die Einführung<br />

von digitalen<br />

Prozessinnovationen<br />

bei unseren<br />

Unternehmen unterstützen.<br />

W+M: Was tun Sie,<br />

damit den Unternehmen auch in Zukunft<br />

ausreichend Fachkräfte zur Verfügung<br />

stehen?<br />

Harry Glawe: Unsere Wirtschaft läuft<br />

gut. Die Basis dieses Erfolges sind die<br />

Mitarbeiter in den Unternehmen. Die<br />

Fachkräftesicherung und die Fachkräftegewinnung<br />

sind entscheidende Themen.<br />

Deshalb stärken wir systematisch<br />

die Innovationsfähigkeit und erschließen<br />

Wertschöpfungspotenziale der Unternehmen<br />

durch unsere Ansiedlungsund<br />

Investitionspolitik. So entstehen<br />

attraktive Arbeitsplätze im Land. Mit<br />

unserer Fachkräfte-Kampagne „Durchstarten<br />

in M-V“ machen wir noch vor<br />

Ausbildungsbeginn junge Menschen auf<br />

die beruflichen Perspektiven bei uns im<br />

Land aufmerksam. Wir haben ein neues<br />

Förderprogramm zur berufsbegleitenden<br />

Qualifizierung von Beschäftigten<br />

zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

unser Unternehmen aufgelegt.<br />

W+M: Welche Ihrer Hochschulen sind bereits<br />

unternehmerisch ausgerichtet?<br />

Harry Glawe: An allen Hochschulen in<br />

Mecklenburg-Vorpommern sind Zentren<br />

oder Büros eingerichtet, in denen<br />

Fragen der Unternehmensgründung<br />

Wirtschaftsminister<br />

Harry Glawe.<br />

und Unternehmensnachfolge<br />

bearbeitet<br />

werden, Kurse und<br />

Beratungen für Studierende<br />

sowie für<br />

Mitarbeiter stattfinden,<br />

beispielsweise<br />

im Zentrum für<br />

Entrepreneurship<br />

an der Universität<br />

Rostock. Die Einrichtungen<br />

bringen<br />

Ideen und Impulse<br />

auch in die Fachbereiche<br />

der Hochschulen, insbesondere<br />

in die Gestaltung der dort angesiedelten<br />

wirtschaftsaffinen Studiengänge ein. Darüber<br />

hinaus unterstützen wir im Rahmen<br />

der Richtlinie zur Förderung von Entrepreneurship<br />

mit Unterstützung des Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF) Projekte insbesondere<br />

im Zusammenhang mit Hochschulen<br />

und Technologiezentren, die das<br />

Klima für wissensbasierte Gründungen<br />

verbessern und zur unternehmerischen<br />

Selbständigkeit anregen sollen.<br />

W+M: Wie unterstützt Ihr Ministerium<br />

Weltmarktführer aus dem eigenen Land<br />

bei dem Bemühen, diese Spitzenposition<br />

zu verteidigen und auszubauen?<br />

Harry Glawe: Das Spektrum reicht von<br />

Investitionszuschüssen über die Technologieförderung<br />

bis hin zur Unterstützung<br />

bei der Markterschließung durch Messeförderung<br />

und Delegationsreisen. Von<br />

besonderem Interesse ist die Förderung<br />

von Forschung, Entwicklung und Innovationen.<br />

Wir setzen dabei auf die verstärkte<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft<br />

und Wissenschaft. Unser Land braucht<br />

mehr marktfähige, innovative Produkte<br />

und Geschäftsideen, sei es im verarbeitenden<br />

Gewerbe, im Handwerk, in der<br />

Gesundheitswirtschaft, im Dienstleistungsbereich<br />

oder im Handel.<br />

Fotos: W+M (oben), Wikipedia (unten)<br />

<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 6/<strong>2017</strong>

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