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WIRTSCHAFT+MARKT 06/2017

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TITEL | 33<br />

„Wir verstehen die Breitbandversorgung<br />

als einen unverzichtbaren<br />

Teil der Daseinsvorsorge“<br />

Martin Dulig (SPD), Sächsischer Staatsminister<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr<br />

Fotos: W+M (oben), Infineon Technologies Dresden GmbH (unten)<br />

W+M: Herr Dulig, welche Branchen haben<br />

in Ihrem Land besonders vielversprechende<br />

Zukunftschancen?<br />

Martin Dulig: Mit Automobilindustrie,<br />

Logistik, Elektromobilität, Bahn-, Luftund<br />

Raumfahrttechnik ist Sachsen ein<br />

echtes Mobilitätsland. Zugleich hilft uns<br />

ein leistungsfähiger Maschinen- und Anlagenbau,<br />

die Wettbewerbschancen für<br />

Zukunftsbranchen wie Mikroelektronik,<br />

IKT, Nanotechnologie oder Life Sciences<br />

stetig zu verbessern.<br />

W+M: Wie fördert Ihr Land konkret unternehmerische<br />

Zukunftsprojekte?<br />

Martin Dulig: Wir fördern Gründungen,<br />

Ansiedlungen und Investitionen von Unternehmen,<br />

Unternehmern und denen,<br />

die es werden wollen. Besonders liegt<br />

mir die Unterstützung kluger Ideen am<br />

Herzen. Mit einer breiten Palette – von<br />

der Grundlagenforschung, über Schlüsseltechnologien<br />

bis hin zur Markteinführung<br />

– fördern wir Innovationen und Erfindergeist.<br />

Deshalb investieren wir auch<br />

besonders in Forschung, Entwicklung und<br />

KMU.<br />

W+M: Was tut Ihre Regierung, damit den<br />

Unternehmen auch in Zukunft ausreichend<br />

Fachkräfte zur Verfügung stehen?<br />

Martin Dulig: Die demografische Entwicklung<br />

ist eine große Herausforderung<br />

für die sächsische Wirtschaft. Mit<br />

der „Fachkräfteallianz Sachsen“ bringen<br />

wir die Beteiligten an einen Tisch. Zugleich<br />

stärken wir mit unserer Strategie<br />

„Gute Arbeit für Sachsen“ und den dazu<br />

gehörenden Förderinstrumenten besonders<br />

die Weiterbildung sowie die duale<br />

Ausbildung. Das ist gut für Unternehmer<br />

und Beschäftigte, für Betriebe und Auszubildende.<br />

Zugleich wollen wir Fachkräfte<br />

von außen für Sachsen gewinnen.<br />

W+M: Wie ist der aktuelle Stand beim<br />

Breitbandausbau und bis wann soll es<br />

flächendeckend Breitband in Ihrem Land<br />

geben?<br />

Martin Dulig: Wir verstehen die Breitbandversorgung<br />

als einen unverzichtbaren<br />

Teil der Daseinsvorsorge – für die Bevölkerung<br />

und Unternehmen. Aufgrund<br />

der verbesserten Fördermöglichkeiten gewinnt<br />

der Ausbau an Dynamik. Bis 2018<br />

wollen wir zunächst überall eine Verfügbarkeit<br />

von 50 Mbit/s und mehr. Zugleich<br />

geht der digitale Wandel weit über den<br />

Ausbau der Infrastruktur hinaus. Deshalb<br />

haben wir die Strategie „Sachsen Digital“<br />

beschlossen. Besonders wichtig ist mir,<br />

die größere Bandbreite zukunftsgewandt<br />

zu nutzten. Mit dem DLR-Institut für Softwaremethoden,<br />

dem Smart Systems Hub<br />

in Dresden und Leipzig sowie dem Kompetenzzentrum<br />

Mittelstand 4.0 in Chemnitz<br />

spielen wir dabei eine aktive Rolle.<br />

W+M: Welche Ihrer Hochschulen sind bereits<br />

unternehmerisch ausgerichtet?<br />

Sachsens Wirtschaftsminister<br />

Martin Dulig.<br />

Martin Dulig: Der Transfer von Wissen<br />

und Innovationen in Unternehmen und<br />

Gründungen ist mir wichtig. Die Gründungsinitiativen<br />

der Hochschulen sind<br />

dabei Berater und Antreiber. Sie fördern,<br />

wie etwa der SpinLab-Accelerator in Leipzig,<br />

Mut und Gründergeist. Unsere Innovationsplattform<br />

futureSAX bringt Macher<br />

zusammen. Mit Beteiligungsgesellschaft,<br />

Gründerstipendien und Transferförderung<br />

wollen wir zudem Partner und<br />

Verstärker sein.<br />

W+M: Wie unterstützt Ihr Ministerium<br />

Weltmarktführer aus dem eigenen Land<br />

bei dem Bemühen, diese Spitzenposition<br />

zu verteidigen und auszubauen?<br />

Martin Dulig: Indem wir die Bedingungen<br />

für Unternehmertum und Innovationen<br />

weiter verbessern. Mit guten Standortbedingungen<br />

und Ideenreichtum sind<br />

die Sachsen international erfolgreich. Damit<br />

schaffen sie hier vor Ort Wohlstand<br />

und zukunftsfeste Beschäftigung. Zugleich<br />

braucht Sachsen für einen auch in<br />

Zukunft florierenden Wirtschaftsstandort<br />

Mut, Zuversicht und Offenheit.<br />

Reinraum bei Infineon Dresden.<br />

www.wirtschaft-markt.de <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 6/<strong>2017</strong>

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