WIRTSCHAFT+MARKT 06/2017

46 | W+M RATGEBER
Vier Alternativen zum Kredit
Selten waren die Zeiten günstiger, in das eigene Unternehmen zu investieren. Doch trotz historisch
niedriger Zinsen ist der klassische Hausbankkredit nicht der einzige und in manchen Fällen auch nicht der
beste Weg zu frischem Geld. Die wichtigsten Alternativen vom Förderkredit bis zur Finanzierung aus der
Crowd. Von Matthias Salm
Die KfW fördert die Digitalisierung in Unternehmen.
Digital mit der KfW
Der deutsche Mittelstand muss seine
Produkte und Produktionsverfahren digitalisieren,
um künftig wettbewerbsfähig
bleiben zu können. Laut Studien der
KfW-Bankengruppe werden solche Investitionen
in der Mehrzahl aus laufenden
Einnahmen finanziert, Bankkredite
spielen nur in vier Prozent der Vorhaben
eine Rolle – auch deshalb, weil
bei Digitalisierungsvorhaben oft keine
für die Bank verwertbaren Sicherheiten
entstehen.
Deshalb fördert die KfW seit dem 1. Juli
2017 Investitionen in die Digitalisierung
mit zinsgünstigen Krediten im Rahmen
MEHR INFOS BEI DER KFW:
TIPP
Tel.: 0800/539 9001
kostenfreie Servicenummer:
Montag bis Freitag: 8.00 bis 18.00 Uhr
Web: www.kfw.de/380
des Förderprogramms „ERP-
Digitalisierungs- und Innovationskredit“.
Der Clou: Die
KfW macht den Hausbanken
mit einer Haftungsfreistellung
in Höhe von 70 Prozent
Kredite an kleine und mittlere
Unternehmen schmackhaft.
Damit lassen sich die
Digitalisierung von Produkten
und Produktionsprozessen
sowie eine digitale Ausrichtung
des Unternehmens
zu besonders günstigen Zinssätzen
finanzieren. Bis zu 25
Millionen Euro pro Vorhaben
sind förderfähig. Der Förderkredit
ist über die Hausbank zu
beantragen.
Sicherheiten und
Eigenkapital
Scheitern Hausbankkredite an fehlenden
Sicherheiten, können auch die
Bürgschaftsbanken rettend einspringen.
Bürgschaftsbanken sind Selbsthilfeeinrichtungen
der Wirtschaft. Sie bieten
Ausfallbürgschaften für kurz-, mittel-
und langfristige Kredite aller Art. Die
Bürgschaftsbanken nehmen auf diesem
Wege den Hausbanken bis zu 80 Prozent
des Risikos ab. In der klassischen
Variante der Bürgschaft können so Kredite
der Hausbank bis zu 1,5 Millionen
Euro besichert werden. Die Anträge sind
bei der Hausbank zu stellen. Bei Gründern
hilft das Programm Bürgschaft ohne
Bank. Hier erteilen die Bürgschaftsbanken
Gründern nach Prüfung eine Bürgschaftszusage.
Diese haben dann die
Möglichkeit, innerhalb von drei Monaten
eine geeignete Hausbank zu finden
und die Finanzierung sicher zu stellen.
Über die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften
(MBG) gehen die Bürgschaftsbanken
auch typische stille Beteiligungen
an Unternehmen ein. Besonders
interessant: Die Mikromezzaninfinanzierung
für Kleinunternehmen mit
einer Beteiligungshöhe von 10.000 bis
50.000 Euro.
BÜRGSCHAFTSBANKEN
IN OSTDEUTSCHLAND:
Bürgschaftsbank
Brandenburg GmbH
Tel.: 0331/64963-0
E-Mail: info@BBimWeb.de
Web: www.BBimWeb.de
BBB BÜRGSCHAFTSBANK
zu Berlin-Brandenburg GmbH
Tel.: 030/311004-0
E-Mail:
info@buergschaftsbank-berlin.de
Web:
www.buergschaftsbank-berlin.de/
Bürgschaftsbank
Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Tel.: 0385/39555 – 0
E-Mail: info@bbm-v.de
Web: www.buergschaftsbank-mv.de
Bürgschaftsbank Sachsen GmbH
Tel.: 0351/4409-0
E-Mail: info@bbs-sachsen.de
Web: www.bbs-sachsen.de
Bürgschaftsbank
Sachsen-Anhalt GmbH
Tel.: 0391/73752-0
E-Mail: info@bb-mbg.de
Web: www.bb-mbg.de
TIPP
Bürgschaftsbank Thüringen GmbH
Tel.: 0361/2135-0
E-Mail: info@bb-thueringen.de
Web: www.bb-thueringen.de
Foto: KfW-Bildarchiv / Espen Eichhöfer, OSTKREUZ
WIRTSCHAFT+MARKT | 6/2017