WIRTSCHAFT+MARKT 06/2017
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EDITORIAL | 3<br />
Die Probleme<br />
Ostdeutschlands<br />
ernst nehmen<br />
Weihnachten<br />
im reich der Sinne<br />
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„Sonderedition Himmlisches Prickeln“<br />
Karsten Hintzmann<br />
Chefredakteur<br />
kh@wirtschaft-markt.de<br />
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Foto: Torsten George, Titelfotos: koya979/fotolia.com, kran77/fotolia.com<br />
Auch Wochen nach der Bundestagswahl<br />
vom 24. September <strong>2017</strong> sind<br />
die Debatten über den Ausgang dieses<br />
denkwürdigen Urnengangs noch nicht<br />
verstummt. Zu groß war und ist die Überraschung<br />
über den Aufstieg der Alternative<br />
für Deutschland (AfD), das Zerbröseln der<br />
einstigen Volkspartei SPD und den Niedergang<br />
der Kanzlerin-Partei CDU.<br />
Das Erfolgsfundament der AfD ist ihre Dominanz<br />
im Osten. In Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg<br />
wurde sie zweitstärkste politische<br />
Kraft, in Sachsen holte sie gar die Spitzenposition.<br />
Weshalb erhielten die Rechtspopulisten<br />
ausgerechnet zwischen Wismar<br />
und Suhl einen solch starken Zulauf? Sind<br />
die „Ossis“ dumm, undankbar oder gar pathologisch<br />
diktatursüchtig? All diese Punkte<br />
klangen bei diversen Meinungsmachern<br />
an, als sie nach Erklärungen für den Wahlausgang<br />
suchten.<br />
Dabei liegt wohl der Kern dieser Entwicklung<br />
schlicht in den wirtschaftlichen Verhältnissen.<br />
Auch 27 Jahre nach der deutschen<br />
Einheit ist der vielbeschworene Aufholprozess<br />
nicht gelungen. Er stagniert. In<br />
allen wichtigen ökonomischen Kennziffern<br />
liegen die neuen Bundesländer 25 bis 30<br />
Prozent hinter den Alt-Bundesländern. Warum<br />
geht es nicht voran? Weil die Unternehmenslandschaft<br />
im Osten so kleinteilig<br />
ist. Mehr als 90 Prozent der Firmen in Ostdeutschland<br />
haben eine Belegschaftsgröße<br />
von bis zu zehn Mitarbeitern. Großbetriebe<br />
sind Mangelware, von den Dax-Konzernen<br />
ist nicht ein einziger in Ostdeutsch-land mit<br />
seinem Hauptsitz präsent. Kleine Unternehmen<br />
sind krisenanfälliger als Großbetriebe,<br />
sie zahlen meist Löhne unterhalb geltender<br />
Tarife, sie beschäftigen Arbeitnehmer<br />
aus Gründen der eigenen Existenzsicherung<br />
häufig nur befristet. Und somit verwundert<br />
es nicht, dass die von der Politik<br />
versprochene und im Grundgesetz garantierte<br />
Angleichung der Lebensverhältnisse<br />
bis heute nicht vollzogen wurde. Viele Ostdeutsche<br />
fühlen sich abgehängt, verunsichert,<br />
in ihrer Lebensleistung nicht angemessen<br />
gewürdigt.<br />
Sicher, die Landesregierungen in den neuen<br />
Bundesländern sind mehr als nur bemüht,<br />
die regionale Wirtschaft über gezielte<br />
Förderprogramme anzukurbeln. Dadurch<br />
entstanden über die Jahre Leuchttürme<br />
und Zentren, die besonders prosperieren.<br />
Aber das Aufholtempo ist nach wie vor<br />
nicht ausreichend. Das sollte spätestens<br />
jetzt auch die Bundespolitik begriffen haben.<br />
Nach Auslaufen des Solidarpaktes im<br />
Jahr 2019 muss den neuen Bundesländern<br />
weiter gezielt unter die Arme gegriffen werden.<br />
Und selbstverständlich muss sich in<br />
der neuen Bundesregierung ein Bundesminister<br />
um die Fortführung des nationalen<br />
Projektes „Aufbau Ost“ kümmern. Ein<br />
Staatssekretär mit nur symbolischem Budget<br />
und fehlender Durchsetzungskompetenz<br />
reicht dafür nicht aus. Es gilt, die Herausforderungen<br />
dieser offenkundigen Protestwahl<br />
zu erkennen und engagiert anzupacken.<br />
Ansonsten droht in vier Jahren ein<br />
noch größeres Desaster.<br />
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das am 9. und 10. November <strong>2017</strong> in Bad<br />
Saarow stattfindet, bietet sich Unternehmern<br />
und Führungskräften des ostdeutschen<br />
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Bundes- und Landespolitikern diesbezüglich<br />
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