Taxi Times DACH - September 2017
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TAXI INTERNATIONAL<br />
Von Tallinn (Estland) aus<br />
erobert <strong>Taxi</strong>fy den Markt<br />
in Osteuropa und Afrika. In<br />
London ist es schwieriger.<br />
FEHLSTART<br />
IN LONDON<br />
Der Billig-Anbieter aus Estland, <strong>Taxi</strong>fy, hatte seinen Start in<br />
London mit Pauken und Trompeten angekündigt, wurde aber durch<br />
die Genehmigungsbehörde TfL binnen drei Tagen gestoppt.<br />
Das ausgespähte Schlupfloch zur Umgehung von Gesetzen<br />
erwies sich doch als zu eng, berichten verschiedene Medien.<br />
Der Fahrtenvermittler versuchte angeblich seit April,<br />
bei der Behörde Transport for London (TfL) eine Betriebsgenehmigung<br />
zu erhalten. <strong>Taxi</strong>fy stellte sein Geschäft als „Flottenmanagement“<br />
dar, das gegen eine „geringe Gebühr“ Vermittlungs-Software<br />
zur Verfügung stelle. Aber die britischen Beamten brauchten den<br />
Estländern für die Prüfung offenbar zu lange. Also kaufte man<br />
kurzerhand eine in London ansässige <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenfirma,<br />
die bereits eine Genehmigung hatte. Dann sollte die Vermittlung<br />
mit der Software beginnen, und schon hätte man – so der Plan<br />
der Strategen von <strong>Taxi</strong>fy – eine Freikarte für den Start in London.<br />
Die <strong>Taxi</strong>-Gewerkschaft GMB, die sich bereits gegen Uber erfolgreich<br />
wehrte, intervenierte. Sie beschwerte sich bei der TfL über<br />
das Vorgehen. Es sei mit dem Gesetz nicht in Einklang zu bringen<br />
und verschleiere die wahre Tätigkeit als <strong>Taxi</strong>unternehmen. Als<br />
solches müsse <strong>Taxi</strong>fy nachweisen, dass es den sicheren Betrieb<br />
gewährleisten könne.<br />
»NUR« 20 PROZENT<br />
<strong>Taxi</strong>fy ist in 18 Ländern, hauptsächlich in Osteuropa und<br />
Afrika, vertreten. Das Konzept sieht vor, sowohl das örtliche<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe als auch Uber zu unterbieten. Die Fahrer sollen<br />
gleichzeitig „nur“ 20 Prozent des Fahrpreises als Vermittlungsgebühr<br />
an <strong>Taxi</strong>fy zahlen.<br />
Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen 2,5 Millionen<br />
Kunden und wird unter anderem von Didi Chuxing finanziert.<br />
<br />
prh<br />
MODELL DER SELBSTSTÄNDIGEN FAHRER<br />
In Wahrheit beruht <strong>Taxi</strong>fys Geschäftsmodell darauf, dass deren<br />
Fahrer ähnlich wie bei Uber selbstständig tätig werden. In einer<br />
schriftlichen Stellungnahme rühmte sich der App-Betreiber, in<br />
drei Tagen hätten sich 3 000 Fahrer und 30 000 Kunden angemeldet.<br />
Das zeige „den großen Bedarf und die große Beliebtheit des<br />
Angebots“. Gleichzeitig behauptet <strong>Taxi</strong>fy, es wolle nur mit bereits<br />
genehmigten <strong>Taxi</strong>s oder Mietwagen zusammenarbeiten.<br />
Ein TfL-Sprecher gab schließlich bekannt, dass das Unternehmen<br />
keine Genehmigung als <strong>Taxi</strong>- oder Mietwagenunternehmen hätte.<br />
<strong>Taxi</strong>fy reagierte verärgert: Man sei „sehr frustriert“. TfL sei die<br />
„feindlichste Behörde,“ die ihnen je begegnet sei, wird der Geschäftsführer<br />
Markus Villig im „Business Insider“ zitiert. <br />
prh<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong>fy<br />
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SEPTEMBER / <strong>2017</strong> TAXI