Taxi Times DACH - September 2017
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WAHL IN DEUTSCHLAND<br />
WOCHEN DER<br />
WAHRHEIT<br />
Wie positioniert sich eine neue<br />
Bundesregierung bei der angekündigten<br />
Änderung des Personenbeförderungsgesetzes?<br />
Der Verbraucherschutz<br />
muss auf jeden Fall erhalten werden.<br />
FOTO: commons.wikimedia / <strong>Times</strong><br />
Die kontinuierliche Lobbyarbeit<br />
von Uber, Clever Shuttle & Co<br />
zeigt Wirkung. Parteiübergreifend<br />
las sen sämtliche Volksparteien keinen<br />
Zweifel daran, dass eine Veränderung des<br />
PBefG auf der politischen To-do-Liste der<br />
nächsten Legislaturperiode ziemlich weit<br />
oben steht. Unter den Stichwörten „Digitalisierung“<br />
und „Level Playing Field“ sollen<br />
Regula rien so umgestaltet werden, dass im<br />
Bereich der Personenbeförderung künftig<br />
auch alle fremdkapitalfinanzierten Anbieter<br />
mitspielen können. Nach dem Prinzip<br />
der für alle geltenden gleichen Wettbewerbsbedingungen.<br />
Diese Forderung kam zu Beginn der<br />
Diskussionen vor allen von den Uber<br />
Verantwortlichen. Inzwischen hört man sie<br />
auch aus dem Munde vieler Gewerbevertreter<br />
aus der <strong>Taxi</strong>branche. Dabei geht es<br />
längst nicht mehr um die Frage, ob eine<br />
Änderung des PBefG nötig ist, sondern in<br />
welchen Punkten sie nötig ist. Schadensbegrenzung<br />
aus Sicht das <strong>Taxi</strong>gewerbes,<br />
Schadensbegrenzung aber auch für den<br />
Fahrgast, denn das PBefG ist ein Verbraucherschutzgesetz.<br />
Genau das kann man gar<br />
nicht oft genug wiederholen. Es geht um<br />
Preissicherheit und 24/7-Verfügbarkeit für<br />
den Fahrgast. Das muss jedem Politiker, der<br />
sich mit der Personenbeförderung beschäftigt,<br />
mantramäßig ins Bewusstsein geimpft<br />
werden. Vor allen Dingen bei denen, die<br />
aus parteiideolgischen Gründen am liebsten<br />
eine Deregulierung wollen.<br />
DIE DREI SÄULEN<br />
Der BZP hat die fünf Parteien CDU/CSU,<br />
SPD, Grüne, Linke und FDP vor der Wahl<br />
mit sechs Fragen zum <strong>Taxi</strong>gewerbe konfrontiert.<br />
Deren Antworten (Auszüge daraus<br />
auf Seite 6 bis 7) wirken auf den ersten<br />
Blick wie die große Einigkeit. Ja, alle wollen<br />
an der Tarif-, Beförderungs- und<br />
Betriebspflicht, den drei Säulen des PBefG,<br />
festhalten. Ja, alle wollen die klare Trennung<br />
zwischen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe<br />
erhalten. Und ja, es wollen sich auch<br />
alle Parteien für die Einführung von Entgeltgrenzen<br />
für Mitfahrgelegenheiten<br />
einsetzen.<br />
Das klingt alles nach der großen Einigkeit<br />
und als müsste man sich keine Sorgen<br />
um den Verbraucherschutz machen. Doch<br />
bei genauerer Lektüre der Antworten wird<br />
schnell klar, wer sich als Wolf im Schafspelz<br />
gibt. Alle Parteien geben sehr deutlich<br />
zu erkennen, dass eine Änderung des<br />
PBefG nötig sein wird. Und bei der FDP<br />
dürfte sie besonders deregulierend und<br />
wohlwollend für Uber ausfallen.<br />
Nicht zuletzt deshalb bezeichnet BZP-<br />
Präsident Michael Müller eine künftige<br />
Koalition zwischen CDU und FDP als „worst<br />
case“, die aus <strong>Taxi</strong>sicht schlechteste aller<br />
möglichen politischen Verbindungen.<br />
Müller befürchtet, dass in Koalitionsvereinbarungen<br />
zwischen diesen Parteien hinsichtlich<br />
neuer <strong>Taxi</strong>regularien eher die<br />
Vorstellungen des kleinen Partners auftauchen<br />
werden. Die CDU werde ihre Vorstellungen<br />
bei den großen Themen Finanzen,<br />
Sicherheit und Flüchtlingspolitik durchsetzen.<br />
„Der kleine Koalitionspartner kann<br />
sich bei den kleinen Themen im Sandkasten<br />
austoben“, sagte Müller bei einer<br />
<strong>Taxi</strong>konferenz in Wien.<br />
Die nächsten Wochen der Wahrheit werden<br />
zeigen, wie und mit welcher Geschwindigkeit<br />
eine neue Bundesregierung den<br />
Stein einer PBefG-Novellierung ins Rollen<br />
bringt. Noch nie war es so wichtig, Augen<br />
und Ohren offen zu halten, um schnell und<br />
wirksam gegenzusteuern. <br />
jh<br />
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