21.10.2017 Lindauer Bürgerzeitung
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SPECIAL: BZ – DIE BESTE ZEIT<br />
Verlagsbeilage der <strong>Lindauer</strong> <strong>Bürgerzeitung</strong><br />
Oktober 2017<br />
Fünf Pflegegrade ersetzen die drei Pflegestufen<br />
Pflegestärkungsgesetz II Seit 2017 gelten die neue Regelungen<br />
Zum 1. Januar 2017 wurden<br />
wichtige Neuerungen aus dem<br />
Pflegestärkungsgesetz II wirksam.<br />
Die wohl wichtigste Änderung:<br />
die Einstufung in fünf<br />
Pflegegrade statt der bisher<br />
drei Pflegestufen. Doch auch<br />
die Kriterien der Bewertung<br />
haben sich geändert, denn<br />
Pflegebedürftigkeit wurde neu<br />
definiert.<br />
Wurde bislang geprüft, was<br />
eine Person nicht mehr kann,<br />
bestimmt nun die Frage, wie<br />
gut jemand seinen Alltag noch<br />
alleine bewältigen kann, über<br />
die Einstufung.<br />
Gerade für Menschen mit<br />
Demenz sind die Änderungen<br />
entscheidend:<br />
Sie sind künftig explizit mit<br />
in den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff<br />
einbezogen.<br />
Gleichbehandlung von<br />
Körper, Geist und Psyche<br />
Für die Einstufung in einen<br />
der fünf Pflegegrade werden<br />
jetzt körperliche, geistige und<br />
psychische Einschränkungen<br />
gleichermaßen erfasst und<br />
bewertet. Psychischkognitive<br />
Defizite können dabei vielfältig<br />
sein – eine Demenz findet<br />
ebenso Berücksichtigung wie<br />
Depressionen, Sprachverlust<br />
oder eine geistige Behinderung.<br />
Gleichberechtigter Zugang<br />
Die bislang geltenden Sonderbestimmungen<br />
für demenziell<br />
Erkrankte werden aufgrund<br />
des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />
überflüssig: Seit 2017<br />
stehen allen Pflegebedürftigen<br />
eines Pflegegrades die gleichen<br />
Leistungen zu – unabhängig,<br />
ob sie an körperlichen Beschwerden<br />
oder einer Demenz<br />
leiden.<br />
Demenziell erkrankte Menschen<br />
erhalten somit einen<br />
gleichberechtigten Zugang zu<br />
allen Leistungen der Pflegeversicherung.<br />
BZ/Quelle: Johanniter<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />
Regionalverband Allgäu<br />
Tel.: 08 31/5 21 57-0<br />
@ www.johanniter.de/allgaeu<br />
Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Sie benötigen einen Schwerbehindertenausweis<br />
und<br />
wollen, dass das Verfahren<br />
zur Feststellung Ihres<br />
Handicaps möglichst zügig<br />
durchgeführt wird? Das<br />
Zentrum Bayern Familie<br />
und Soziales (ZBFS) ist die<br />
Landesbehörde mit sieben<br />
regionalen Dienststellen in<br />
Bayern, die Ihre Schwerbehinderung<br />
feststellt. Es gibt<br />
folgende Tipps:<br />
1. Mit der Feststellung einer<br />
Behinderung sind keine unmittelbaren<br />
Leistungen verbunden,<br />
sondern Rechte und<br />
Nachteilsausgleiche im<br />
Arbeits-, Steuer- oder Straßenverkehrsrecht.<br />
Informieren<br />
Sie sich vorab, z.B. im Internet:<br />
www.zbfs.bayern.de<br />
2. Für die Bewertung Ihrer<br />
Gesundheitsstörungen benötigt<br />
das ZBFS-Versorgungsamt<br />
aktuelle medizinische<br />
Unterlagen behandelnder<br />
Ärzte, Krankenhäuser oder<br />
Reha-Kliniken.<br />
3. Sprechen Sie über den<br />
Antrag mit Ihrem Arzt, bei<br />
Krankenhaus- oder Reha-Aufenthalten<br />
mit den dortigen<br />
Sozialdienstmitarbeitern!<br />
4. Entscheidend ist, wie stark<br />
durch eine Erkrankung die<br />
Teilhabe am Leben beeinträchtigt<br />
ist, nicht so sehr<br />
die Dauer und Schwere der<br />
Erkrankung.<br />
5. Achtung: Die Bedingungen<br />
fürs Parken auf Behindertenparkplätzen<br />
sind streng, eine<br />
„außergewöhnliche Gehbehinderung“<br />
ist Voraussetzung.<br />
Probleme beim Ein- und<br />
Aussteigen reichen nicht.<br />
6. Ein vollständiger Antrag<br />
erspart Rückfragen.<br />
7. Fügen Sie dem Antrag alle<br />
aktuellen Unterlagen bei!<br />
8. Schneller geht‘s mit einer<br />
Online-Antragstellung: www.<br />
schwerbehindertenantrag.<br />
bayern.de<br />
9. Stellen Sie einen Verschlimmerungsantrag,<br />
wenn Krankheiten<br />
hinzugekommen sind<br />
oder sich erheblich verschlechtert<br />
haben!<br />
Mehr Infos unter: www.zbfs.<br />
bayern.de/menschenbehinderung/rechte<br />
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