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Junge Söderblomer bringen Kult-Musical der 80er auf die Bühne ihrer Aula<br />

Berliner „Linie 1“ fährt bald durch Espelkamp<br />

Die Reformation hat seinerzeit einiges<br />

auf den Kopf gestellt, das<br />

Leben und Zusammenleben der<br />

Menschen in mehrfacher Hinsicht<br />

verändert. Das Wirken Martin Luthers,<br />

seine Ideen, Predigten, nicht<br />

zuletzt die Bibelübersetzung ins<br />

Deutsche sind nachhaltig bis heute.<br />

Grund genug, auch im Ev. Kirchenkreis<br />

Lübbecke den Abschluss des<br />

Reformationsjubiläums mit einem<br />

bunten Fest besonders zu feiern.<br />

„Erleuchtet“ ist der Slogan, der über<br />

dem Abend des 31. Oktober in Lübbecke<br />

steht. Der Kirchenkreis lädt<br />

in die St.-Andreaskirche in Lübbecke<br />

und auf den nebenliegenden<br />

Marktplatz ein.<br />

Das Fest beginnt mit einem Gottesdienst<br />

um 18 Uhr, in dem Prof.<br />

Helmut Schwier von der Universität<br />

Heidelberg die Predigt hält. Ab<br />

19.15 Uhr gibt es auf vier Podien<br />

Eine junge Frau, die es daheim auf<br />

dem Land nicht mehr ausgehalten<br />

hat, ist mit dem Zug nach Berlin gekommen<br />

und setzt in der U-Bahn<br />

ihre Fahrt fort. Recht naiv in die<br />

Großstadt gekommen, lernt sie hier<br />

ganz verschiedene Menschencharaktere<br />

kennen und findet am Ende<br />

zu sich selbst. Davon handelt - grob<br />

skizziert - das Musical „Linie 1“, das<br />

der Laienspielkurs des hiesigen<br />

Söderblom-Gymnasiums derzeit<br />

fleißig wie akribisch und gleichzeitig<br />

mit viel Freude und Leidenschaft<br />

einübt (unsere Fotos, oben und<br />

rechts). Es ist ein Stück, 1986 im<br />

Grips Theater im damaligen West-<br />

Berlin uraufgeführt, das u.a. die<br />

Themen Rassismus, menschliche<br />

Isolation, Vorurteile und mangelnde<br />

Rücksichtnahme beeindruckt<br />

aufgreift und auch dadurch bis heute<br />

aktuell geblieben ist.<br />

„Den ersten Teil haben wir bereits<br />

intensiv geprobt. Nach dem City-<br />

Fest begann die Erarbeitung des<br />

zweiten Teils“, erzählen die Söderblom-Lehrerinnen<br />

Bärbel Brandt<br />

und Janina Eileen Stünkel, die die<br />

Gesamtleitung innehaben. Man<br />

sei gut im Zeitplan, berücksichtigt<br />

dabei bereits, dass „wir auch in den<br />

Weihnachtsferien weiter proben<br />

werden!“<br />

Es wirkt am Ende perfekt und ist es<br />

zu annähernd <strong>10</strong>0 Prozent auch,<br />

wenn ab dem 26. Januar aufgeführt<br />

wird. Um das zu erreichen, ist harte<br />

Theater-Arbeit vonnöten. Ihre Texte<br />

haben die jungen Schauspieler<br />

schon weitgehend im Kopf, nun<br />

verbessern sie noch stetig die Betonung,<br />

die Lautstärke, die Nähe und<br />

ein buntes kulturelles Programm: In<br />

der St.-Andreas-Kirche und im Veranstaltungsraum<br />

der Musikkneipe<br />

„Blue Mojo“ werden 16 Chöre aus<br />

dem Kirchenkreis Lübbecke auftreten.<br />

Im Speicher des Burgmannshofes<br />

startet ein literarisches Podium.<br />

Die Pfarrer Reinhard Ellsel und<br />

Jürgen Giszas führen einen kleinen<br />

„Szenischen Dialog“ unter der Überschrift<br />

„Liebe, Lust und Luther“ auf.<br />

Im Jugendzentrum am Markt (JaM)<br />

gibt es einen Poetry-Slam-Wettbewerb,<br />

bei dem Schülerinnen und<br />

Schüler der weiterführenden Schulen<br />

aus dem Lübbecker Land in<br />

einen modernen Dichterwettstreit<br />

treten.<br />

Im Kultur- und Medienzentrum<br />

„Mediothek“ lockt die Ausstellung<br />

„Regionale Reformationsgeschichte“<br />

zum hautnah „Nach-Erleben“.<br />

Die Sonderausstellung „500 Jahre<br />

den Abstand zueinander. „Halt, Leute,<br />

so geht das nicht! Welche Situation<br />

liegt hier jetzt tatsächlich vor?“<br />

So bitten Bärbel Brandt und Janina<br />

Eileen Stünkel um Antworten ihrer<br />

Schützlinge. „Wir greifen viel ein,<br />

das wird aber nicht beklagt! Es<br />

muss halt alles ausgefeilt werden.<br />

Die jungen Schauspieler sollen<br />

sich in den jeweiligen Charakter<br />

stark hineinversetzen“, sagt Bärbel<br />

Brandt zu den „Espelkamper Nachrichten“.<br />

Auch viel psychologische<br />

Arbeit müsse von der Spielleitung<br />

geleistet werden.<br />

Die Schauspieler auf der Bühne sind<br />

am Ende nur der Teil eines großen<br />

Teams. Da sorgt eine Band für Live-<br />

Musik, es gibt Regieassistentinnen,<br />

Management, die Bereiche Bühnenbild/Technik<br />

und Kostümbild/<br />

Maske. Anspruchsvolle Workshops<br />

bereichern die Vorbereitungsarbeit<br />

noch zusätzlich.<br />

Man arbeitet im Team, muss gleichzeitig<br />

aber auch selbstständig viel<br />

leisten. „Unsere Jugendlichen gehen<br />

über Grenzen, ihr Selbstwertgefühl<br />

wird sehr gestärkt durch<br />

das, was sie bei solch einem Projekt<br />

leisten“, weiß Bärbel Brandt<br />

aus langjähriger Erfahrung und hat<br />

schon jetzt ein dickes Lob für ihre<br />

Schauspieler parat: „Sie sind alle<br />

cool drauf!“<br />

Viele Lieder aus der „Linie 1“ sind<br />

Großer Abschluss des Reformationsjubiläums in Lübbecke am 31. Oktober<br />

Münchner Künstlerin illuminiert den Kirchturm<br />

Reformation – Eine Spurensuche im<br />

Lübbecker Land“ gibt viele Antworten<br />

für die Fragen unserer heutigen<br />

Generation. Für Essen und Trinken<br />

sorgt die Gruppe „Pizzeria für Tansania“<br />

des CVJM Espelkamp. Auf dem<br />

Marktplatz sind zudem Bratwurst<br />

und Pommes zu bekommen. Mehrere<br />

„Platzkonzerte“ spielen dort<br />

die Mitglieder des Posaunenchores<br />

Lübbecke. Das Fest findet um 23<br />

Uhr mit einem gemeinsamen Singen<br />

auf dem Marktplatz sein Ende.<br />

Im Mittelpunkt steht ganz besonders<br />

der illuminierte Turm der<br />

Lübbecker St.-Andreas-Kirche. Die<br />

Münchner Künstlerin Inka Kardys<br />

wird Schlagworte rund um das<br />

Thema „Reformation“ auf den Turm<br />

projizieren lassen. Diese Kunstaktion<br />

steht unter dem Motto „Erleuchtet“,<br />

das dem Fest seinen Namen<br />

gegeben hat. Das Foto rechts zeigt<br />

Ohrwürmer geworden: „Wir Wilmersdorfer<br />

Witwen verteidigen<br />

Berlin - sonst wär‘n wa längst schon<br />

russisch, chaotisch und grün!“<br />

Übrigens: Die Witwen - hier in Espelkamp<br />

wie im Original - sind<br />

durchweg mit männlichen Rollen<br />

besetzt.<br />

Die Termine: Freitag, 26. Januar,<br />

19.30 Uhr; Samstag, 27. Januar,<br />

19.30 Uhr; Sonntag, 28. Januar, 18<br />

Uhr; Freitag, 2. Februar, 19.30 Uhr;<br />

Samstag, 3. Februar, 19.30 Uhr;<br />

Sonntag, 4. Februar, 18 Uhr. Ort ist<br />

die Aula des Söderblom-Gymnasiums<br />

Espelkamp.<br />

Vorverkauf: Zentralbücherei des<br />

Gymnasiums, Buchhandlung Lienstädt<br />

& Schürmann und die Bücherstube<br />

Lübbecke.<br />

mit dem Fest-Plakat vor der St.-<br />

Andreaskirche v.l. Superintendent<br />

Dr. Uwe Gryczan, Kantor Heinz-Hermann<br />

Grube und Pfarrer Eckhard<br />

Struckmeier.

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