23.10.2017 Aufrufe

Bahnsport 11/2017

Liebe BSA-Leser, ich begrüße Sie herzlich zu unserer November- Ausgabe. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Leitartikels ist es hier gerade Montagmorgen kurz vor Druckdatenabgabe, das heißt somit auch leicht stressig. Lässt sich aber nicht ver- meiden, denn die Ereignisse vom Wochenende wollen es ja auch noch in die aktuelle Ausgabe schaffen...

Liebe BSA-Leser,
ich begrüße Sie herzlich zu unserer November-
Ausgabe. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses
Leitartikels ist es hier gerade Montagmorgen
kurz vor Druckdatenabgabe, das heißt somit
auch leicht stressig. Lässt sich aber nicht ver-
meiden, denn die Ereignisse vom Wochenende
wollen es ja auch noch in die aktuelle Ausgabe
schaffen...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LANGBAHN-TEAM-WM Roden/NL<br />

Großer Erfolg für das deutsche Langbahn-Team: Michael Härtel,<br />

Martin Smolinski, Lukas Fienhage und Stephan Katt holten im<br />

niederländischen Roden zum achten Mal Gold für Deutschland<br />

bei einer Weltmeisterschaft. Zweiter wurde Frankreich vor Gastgeber<br />

Niederlande.<br />

„Wir haben heute gezeigt, dass wir die Schnellsten der Welt sind“, jubelte<br />

Martin Smolinski am Ende bei der Siegerehrung zur Langbahn-Team-WM.<br />

Der 32-jährige Olchinger hatte zusammen mit seinen jungen Kollegen Michael<br />

Härtel (19) und Lukas Fienhage (18) sowie Stephan Katt (38), der<br />

diesmal nicht zum Einsatz kam, die im Vorfeld hoch gehandelte Konkurrenz<br />

aus Frankreich und den Niederlanden hinter sich gelassen.<br />

Einundsechzig Punkte hatte das von Josef Hukelmann betreute Siegerteam<br />

bei der Endabrechnung auf dem Zettel. Die starken Franzosen mit<br />

Einzelweltmeister Mathieu Trésarrieu kamen nur auf 54, die Niederländer<br />

auf deren 49 Zähler. Vierter wurde Tschechien mit einem bärenstarken Josef<br />

Franc, punktgleich mit Schweden (je 43). Die Briten mit Europameister<br />

James Shanes enttäuschten mit nur 36 Zählern und die Finnen als Letzte<br />

(28) hatten nur mit den Brüdern Jesse und Aki-Pekka Mustonen einigermaßen<br />

konkurrenzfähige Fahrer zu bieten.<br />

Die „Stichting Motorsport Roden“ hatte mit der Aufbringung eines neuen<br />

Bahnbelags für beste Voraussetzungen zur Durchführung einer würdigen<br />

Team-WM gesorgt. Bei spätsommerlichen Witterungsbedingungen sahen<br />

knapp 2000 Zuschauer durchaus spannende Rennen und eine deutsche<br />

Mannschaft, deren Titelgewinn schon vor dem abschließenden Lauf feststand.<br />

Vier Laufsiege und zwei 2. Plätze fuhr Smolinski ein, das machte schon<br />

mal 28 Punkte in Richtung Weltmeisterschaft. Dabei hätte der Olchinger<br />

die WM beinahe verpasst. Noch am Vorabend war „Smoli“ beim Speedway-GP<br />

in Stockholm im Einsatz gewesen und sein Flugzeug konnte am<br />

Sonntagmorgen in Schweden wegen Nebels nicht pünktlich abheben.<br />

Aber es klappte dann doch noch. Hukelmanns Tochter Linda holte den Verspäteten<br />

vom Flughafen in Amsterdam ab, brauste mit ihm gen Roden und<br />

nach dem kurzen Pflichttraining war klar, Smolinski fährt. Und wie! Seine<br />

nicht immer optimalen Starts bügelte er mit optimalem Kampfgeist und<br />

kluger Linienführung aus. „Es hat Spaß gemacht auf dieser wunderbaren<br />

Bahn“, sagte der Punktbeste des deutschen Teams an diesem Tag bei der<br />

Siegerehrung, „und wir haben als Team sehr gut harmoniert.“<br />

Ein würdiger Kapitän der deutschen Mannschaft war Michael Härtel. Der<br />

gerade mal 19 Jahre alte Dingolfinger kam bei zwei Laufsiegen auf insgesamt<br />

22 Punkte. Mit seinen Superstarts ließ er sogar zweimal seinen<br />

Teamkollegen Smolinski hinter sich. „Nach zweimal Vize bin ich jetzt<br />

Teamweltmeister“, schwärmte Härtel später, „wir haben einen perfekten<br />

Zusammenhalt im Team und können mit dieser jungen Mannschaft die<br />

nächsten Jahre noch einiges reißen.“<br />

Lukas Fienhage war die Überraschung in der deutschen Mannschaft. Der<br />

erst kürzlich 18 Jahre alt gewordene Klein-Brockdorfer aus dem niedersächsischen<br />

Lohne belohnte das Vertrauen, das Teamchef Hukelmann in<br />

ihn gesetzt hatte, mit <strong>11</strong> Punkten. Dabei ging es für den Youngster gar<br />

nicht gut los. In seinem ersten Heat gegen die Briten hatte er einen Hochstart,<br />

aber durch den Sturz des schwachen Richard Hall kam es zum Restart.<br />

Dabei fuhr Fienhage auf Platz 2 hinter Smolinski und vor Härtel.<br />

Zwei Nuller gegen die hoch motivierten Gastgeber aus den Niederlanden<br />

und im letzten Lauf gegen Schweden, als der deutsche Titelgewinn bereits<br />

feststand, schmälerten nicht Fienhages starke Leistungen in den<br />

weiteren Läufen. Vor allem Heat 15 war atemberaubend. Smolinski und<br />

Härtel lagen vorne, aber dahinter entbrannte ein toller Kampf zwischen<br />

dem Finnen Jesse Mustonen und Fienhage, den der Deutsche in der letzten<br />

Kurve für sich entschied. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir<br />

Weltmeister geworden sind“, freute sich Fienhage bei der Siegerehrung,<br />

„es ist unbeschreiblich für mich, dass ich dieses Vertrauen bekommen<br />

habe, hier mitfahren zu dürfen.“<br />

Stephan Katt kam gar nicht zum Einsatz. Der Deutsche Langbahnmeister<br />

zeigte sich aber als Team-Player und half im Hintergrund mit. Ein Angebot<br />

Hukelmanns, im letzten Heat gegen Schweden zu fahren, als die Entscheidung<br />

über den Titelgewinn schon feststand, lehnte der Neuwittenbeker<br />

ab. „Die Jungs hatten das bis dahin perfekt gemacht, zum Schluss sollte<br />

ich fahren, aber das wäre blöd gewesen. Im Endeffekt zählt der Erfolg des<br />

Teams.“<br />

Im Rahmenprogramm wurde ein Ländervergleich der B-Solisten zwischen<br />

den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien ausgefahren. Das<br />

von Werner Rinkenburger betreute deutsche Team gewann klar mit<br />

55 Punkten. Überragender Fahrer war der Werlter Fabian Wachs mit fünf<br />

Laufsiegen. Zusammen mit Fabien Neid (Mulmshorn) und Marcel Sebastian<br />

(Bielefeld) fuhr die Mannschaft 55 Punkte ein. Zweite wurden die Niederländer<br />

(45) vor Großbritannien (29). • Text und Fotos: Rudi Hagen<br />

Deutschlan<br />

Das deutsche Weltmeistertrio mit (v.l.) Martin Smolinski, Michael Härtel und Lukas Fienhage<br />

,<br />

6 BAHNSPORT AKTUELL November '17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!