06.11.2017 Aufrufe

HAK/HBLA/HLW KarriereGuide 2018

Viele Tipps rund um die Bewerbung und den Berufseinstieg, sowie zahlreiche interessante Studien- Arbeitsangebote findest Du in unserem brandneuen und kostenlosen HAK/HBLA/HLW KarriereGuide 2018.

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Erste Orientierung<br />

ergänzen kann und die ich in entsprechenden<br />

Situationen proaktiv um Unterstützung bitte?<br />

Das Bewusstsein über seine Stärken als auch seine<br />

Schwächen kann man in Bewerbungsgesprächen<br />

sehr gut in Bezug aufs Erwartungsmanagement<br />

nutzen: Was könnt ihr als Arbeitgeber von mir<br />

erwarten, aber was für ein Umfeld brauche ich im<br />

Gegenzug dafür. Zum Beispiel: „Ihr könnt von mir<br />

erwarten, dass ich innovative Ideen entwickle, die<br />

anderen nicht in den Sinn kommen. Dafür brauche<br />

ich jedoch den Raum und flexible Arbeitszeiten,<br />

um meinen Gedanken freien Lauf lassen zu können<br />

und mich nicht durch festgelegte Strukturen<br />

eingeengt zu fühlen – das würde meine Kreativität<br />

bremsen.“ Eine solch transparente Offenlegung<br />

von Beginn an hilft beiden Seiten enorm für die<br />

spätere Zusammenarbeit.<br />

> absolventen.at: Manche Ratgeber empfehlen,<br />

primär solche Schwächen anzugeben, die man<br />

auch als Stärke auslegen kann. Stimmen Sie<br />

dieser Empfehlung zu?<br />

Anika Diedrich: Sie spielen sicher darauf an, dass<br />

jede Stärke, mit der ich glänzen kann, auch immer<br />

eine Schattenseite hat. Umso wichtiger ist es,<br />

sich dieser Schattenseiten bewusst zu sein, und<br />

zu lernen, damit bestmöglich umzugehen. Um<br />

nochmals das Beispiel von vorhin aufzugreifen:<br />

Wenn ich angebe, dass ich viel und gern rede<br />

und manchmal eine Quasselstrippe bin, dann ist<br />

das in diesem Kontext eher negativ gemeint, statt<br />

die eigentliche Stärke Kommunikationsfähigkeit<br />

in den Vordergrund zu stellen. Ob das jedoch<br />

zielführend ist, wird vermutlich sehr davon abhängen,<br />

was für ein Mensch mein Gegenüber ist.<br />

Viel wichtiger bei der Suche nach einem Job ist<br />

immer herauszufinden, ob die Position in dem<br />

entsprechenden Unternehmen wirklich zu mir<br />

passt. Daher empfehle ich grundsätzlich ehrlich<br />

zu sein. Wenn ich zum Beispiel weiß, analytisches<br />

Durchdenken von Sachverhalten ist nicht mein<br />

Ding und beim Einfüllen unzähliger Daten in<br />

eine Excel-Tabelle werde ich schnell ungeduldig<br />

und schweife ab, dies aber möglicherweise ein<br />

größerer Teil des Jobs sein könnte, dann sollte<br />

man das zum Wohle aller Beteiligten im Vorhinein<br />

klären. Oder wenn ich mich unwohl dabei<br />

fühle, auf fremde Menschen zuzugehen, dies in<br />

Zukunft jedoch einen wesentlichen Teil meines<br />

Arbeitsalltags ausmachen könnte, sollte auch das<br />

rechtzeitig angesprochen werden.<br />

> absolventen.at: Ist es produktiver, seine<br />

bereits vorhandenen Stärken auszubauen, als<br />

an den Schwächen zu arbeiten?<br />

Anika Diedrich: Auf diese Frage kann ich eindeutig<br />

mit „ja“ antworten. Unsere Forschung<br />

zeigt, dass ich auch wenn ich noch so mühsam<br />

versuche, eines meiner schwächer ausgeprägten<br />

Talente zu verbessern, nie so erfolgreich darin<br />

sein werde, wie wenn ich dies mit einem meiner<br />

bereits starken Talente versuche. Zudem müsste<br />

ich mich vermutlich verstellen und es würde mich<br />

sehr viel mehr Anstrengung kosten, denn ein<br />

solches Verhalten liegt einfach nicht in meiner<br />

Natur. Beim Einsatz meiner ausgeprägten Talente<br />

hingegen werde ich am Ende immer das Gefühl<br />

haben, dass ich mehr zurückbekomme, als ich<br />

eingesetzt habe.<br />

> absolventen.at: Warum gibt es bei Gallup<br />

genau 34 Stärken?<br />

Anika Diedrich: In den letzten 30 Jahren hat<br />

Gallup mehr als zwei Millionen Interviews<br />

durchgeführt um herauszufinden, welche Art<br />

von Verhalten zu herausragender Leistung führt.<br />

In all diesen Interviews mit Menschen aus den<br />

verschiedensten Berufen fanden wir eine enorme<br />

Vielfalt an Wissen, Können und Talent. Bald<br />

jedoch schon zeichneten sich bestimmte Muster<br />

in den Aussagen der Befragten ab. Nach einer<br />

anschließenden Analyse konnten 34 Muster als<br />

die am weitesten verbreitetsten Leitmotive des<br />

menschlichen Talents herausgefiltert werden.<br />

Seitdem bestätigt uns unsere Forschung immer<br />

wieder, dass sich anhand dieser 34 Talentthemen<br />

in ihren zahlreichen Kombinationen erklären lässt,<br />

wie Bestleistungen zustande kommen. Zudem<br />

lassen sie sich schnell und unkompliziert mit Hilfe<br />

unseres Online-Tools, dem Clifton Strengths-<br />

Finder® identifizieren und sind gut geeignet<br />

für die eigene Reflektion und die praktische<br />

Weiterentwicklung der individuellen Stärken im<br />

täglichen Leben.<br />

> absolventen.at: Wie kann man bestehende<br />

Stärken weiterentwickeln?<br />

Anika Diedrich: Zunächst einmal ist es wie gesagt<br />

wichtig, die eigenen Talente zu erkennen.<br />

Hierbei können neben der Durchführung des<br />

CliftonStrengthsFinder® folgende fünf Fragen<br />

Aufschluss geben: Von welchen Tätigkeiten<br />

werden Sie von Natur aus angezogen? Welche<br />

Arten von Tätigkeiten können Sie sich besonders<br />

schnell aneignen? Bei welchen Tätigkeiten wussten<br />

Sie scheinbar automatisch, wie Sie vorgehen<br />

sollten? Bei welchen Tätigkeiten erbrachten Sie<br />

unbewusst hervorragende Leistungen, frei nach<br />

dem Motto „Wie habe ich das jetzt geschafft?“<br />

Welche Tätigkeiten erfüllen Sie mit besonders<br />

großer Zufriedenheit, entweder noch während<br />

der Tätigkeit selbst oder direkt danach, so dass<br />

Sie denken: „Hoffentlich kann ich das bald wieder<br />

machen!“?<br />

Sobald Sie Ihre Talente benennen können und<br />

herausgefunden haben, bei welcher Art von<br />

Tätigkeiten Sie diese positiv als Stärke einsetzen,<br />

geht es darum, Ihre Stärken weiterzuentwickeln.<br />

Hierbei gilt das einfache Prinzip „Übung macht<br />

den Meister“: Umso mehr Sie Ihre Stärken bewusst<br />

in der Praxis einsetzen, desto bewusster<br />

werden Sie sich dieser werden und umso mehr<br />

Möglichkeiten werden Sie finden, diese noch<br />

weiter auszubauen.<br />

Quelle: © unsplash<br />

Erste Orientierung<br />

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