HAK/HBLA/HLW KarriereGuide 2018
Viele Tipps rund um die Bewerbung und den Berufseinstieg, sowie zahlreiche interessante Studien- Arbeitsangebote findest Du in unserem brandneuen und kostenlosen HAK/HBLA/HLW KarriereGuide 2018.
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Kreative Bewerbung – Es geht auch anders<br />
Die Jobsuche<br />
u bist auf Jobsuche und hast bereits<br />
Dinteressante Unternehmen bzw. Stellenangebote<br />
im Visier? Dann ran an die Tasten!<br />
Es ist Deine Chance, eine kreative Bewerbung<br />
abseits der üblichen Standardfloskeln, die bei<br />
HR-Verantwortlichen tagtäglich auf dem Tisch<br />
landen, zu erstellen. Wir geben Dir Anregungen<br />
für kreative Ansätze mit Anti-Gääähn-Faktor.<br />
Der magische erste Absatz<br />
Nicht weniger herausfordernd als der erste Satz<br />
nach einem Tinder-Match ist der Einstiegssatz<br />
Deines Motivationsschreibens. Die ersten Worte<br />
müssen mit Kreativität getränkt werden wie ein<br />
gutes Sushi in Soja Sauce. Das ist Deine Chance,<br />
zu beweisen, dass Du Dir wirklich Gedanken<br />
über die Position und den passenden Einstieg<br />
im Anschreiben gemacht hast.<br />
Um beim Tinder-Beispiel zu bleiben: Wie hoch<br />
schätzt Du den Erfolg der Standard-Begrüßung<br />
„Hey, wie geht‘s?“ ein? Oder anderes formuliert:<br />
Wie oft hast Du diese Begrüßung schon gelesen<br />
und was sagt dies über die Bemühungen des<br />
Absenders aus, Dich zu beeindrucken?<br />
Bei der Bewerbung verhält es sich nicht anders:<br />
Klar, das Anschreiben ist ein seriöses Dokument,<br />
das sich an eine/n HR-ManagerIn eines Unternehmens<br />
richtet – saloppe Floskeln haben hier<br />
nichts verloren. Aber ein Hauch von Kreativität<br />
beeinträchtigt noch lange nicht die Ernsthaftigkeit<br />
des Schreibstils.<br />
Im Folgenden zunächst zwei Negativbeispiele,<br />
die schon so ausgelutscht sind, dass viele<br />
PersonalerInnen das Dokument gleich wieder<br />
beiseitelegen:<br />
„Hiermit bewerbe ich mich um...“<br />
„Ich interessiere mich für die ausgeschriebene<br />
Stelle...“<br />
Gääähn! Das ist ungefähr so kreativ, wie die<br />
Standardbegrüßung des Facebook-Teams bei<br />
Schönwetter, dass der Himmel heute über der<br />
Stadt XY aufklart.<br />
Vielleicht fragst Du Dich an dieser Stelle, warum<br />
der erste Satz überhaupt erfolgsentscheidend sein<br />
kann, schließlich zählen Zahlen, Daten und Fakten<br />
aus Lebenslauf und Zeugnis immer noch mehr.<br />
Quelle: © Ijeab / Freepik<br />
Antwort: Das stimmt, aber bedenke: Gerade als<br />
frisch gebackene/r AbsolventIn kannst Du Dich im<br />
Unterschied zu berufserfahrenen BewerberInnen,<br />
die sich bereits im Job profilieren konnten, von<br />
anderen MitstreiterInnen noch nicht so abheben.<br />
Die Bewerbungsunterlagen können dann – bei<br />
ähnlicher Qualifikation mehrerer BewerberInnen<br />
– den entscheidenden Unterschied machen.<br />
Selbst wenn Du Dich als BuchhalterIn bewirbst,<br />
schadet eine nicht übertrieben kreative Einleitung<br />
im Anschreiben nicht. Vor allem zeigt ein gelungener<br />
Einstieg unabhängig von der Position, dass<br />
Du Dir Gedanken gemacht hast und ernsthaftes<br />
Interesse an der Position bekundest.<br />
Wie gelingt der Einstieg besser als in den oben<br />
angeführten Beispielen?<br />
Je nach ArbeitgeberIn oder persönlicher Situation<br />
kann eine Alternative besser sein als die andere.<br />
Überlege Dir am besten immer konkret, welcher<br />
Einstieg für welche Bewerbung am besten passt.<br />
Einstiegssätze, mit denen Du generell gute<br />
Erfahrungen gemacht hast, kannst Du natürlich<br />
öfter verwenden (http://bit.ly/2wJGJuL).<br />
Hier ein paar Grundregeln, die Deine Kreativität<br />
aber nicht einschränken sollen:<br />
• Formuliere Deinen Einstieg kurz und knapp.<br />
• Sei einzigartig und mutig.<br />
• Zeige Lösungswege und Ansätze, um die Probleme<br />
der Unternehmen zu lösen bzw. sie dabei<br />
zu unterstützen, noch erfolgreicher zu werden.<br />
• Die Bezeichnung der Position und wo Du diese<br />
gesehen hast, kommt in den Betreff und muss<br />
im ersten Satz nicht wiederholt werden.<br />
• Stell Dir vor, Du wärst der/die PersonalerIn:<br />
Welcher Einstieg würde Dich aus dieser Perspektive<br />
begeistern?<br />
• Generell gelingt der erste Absatz dann, wenn die<br />
Darstellung der Motivation mit der Beschreibung<br />
der eigenen Persönlichkeit geschickt kombiniert<br />
wird und im Einklang ist.<br />
Im Folgenden zwei Beispiele für einen gelungenen<br />
Einstieg:<br />
„Einen kreativen Kopf zeichnet aus, dass er um<br />
die Ecke denkt und sich nicht mit banalen und<br />
ineffizienten Lösungswegen zufrieden gibt.<br />
Mit dieser Einstellung kann ich Ihre Kunden<br />
begeistern...“<br />
„Kunden gewinnen, begeistern, binden: Laut<br />
Studien schätzen 75 Prozent von ihnen den<br />
persönlichen Kontakt. Mit meiner Erfahrung...“<br />
Das Geständnis: Liste Deine Schwächen auf<br />
„Wir können alles außer Hochdeutsch.“ Vor<br />
einigen Jahren war dies der Werbespruch des<br />
Landes Baden Württemberg aus Deutschland.<br />
Ziel war es, primär qualifizierte Menschen in das<br />
Bundesland zu locken, und die Möglichkeiten,<br />
die Baden Württemberg bietet, zu bewerben.<br />
Es war eine authentische Kampagne, die auch<br />
heute noch zum Schmunzeln anregt, weil jeder<br />
weiß, dass sich viele Schwaben mit einem dialektfreien<br />
Hochdeutsch schwertun. Die Stärke des<br />
Landes (attraktive Arbeitgeber, höchste Gehälter<br />
Deutschlands, schöne Landschaft) überstrahlt<br />
ohnehin das, was sie nicht können. Zumal man<br />
die eigentliche Schwäche in Zeiten des Aussterbens<br />
von Dialekten auch positiv auslegen kann.<br />
Was bedeutet das für Deine Bewerbung?<br />
Du kannst Dir diese Strategie zunutze machen,<br />
indem Du ehrlich sagst, was Du nicht kannst und<br />
dadurch Deine eigentlichen Potenziale umso<br />
stärker in den Vordergrund rücken.<br />
So machst Du dem/der HR-ManagerIn klar,<br />
dass Du mit offenen Karten spielst, aber Deine<br />
Schwächen für die ausgeschriebene Position<br />
keine große Rolle spielen; es sei denn, Du kannst<br />
für die nächste Geburtstagsfeier des Chefs nicht<br />
den weltbesten Muffin backen – aber das ist ein<br />
anderes Thema ;-).<br />
Die Jobsuche<br />
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