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FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 4

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q ANWOHNERPARKEN IN <strong>FINDORFF</strong><br />

» Das Leben eines Autofahrers ist kompliziert. «<br />

AUS <strong>FINDORFF</strong>. FÜR <strong>FINDORFF</strong>.<br />

V<br />

or allem, weil nicht jeder eine Garage<br />

sein Eigen nennt. Der fahrbare Untersatz<br />

muss also irgendwo einen Platz finden. Im<br />

Optimalfall ist das vor der eigenen Haustür.<br />

Auf dem Lande oder in dezentralen und<br />

weitläufigen Stadtteilen klappt das auch<br />

meist. Schwierig wird es in innenstadtnahen<br />

Quartieren mit dichter Bebauung und kleinen,<br />

engen Straßen. Findorff ist so ein dicht<br />

bebauter Stadtteil mit knappen Ressourcen. Besonders die Teile<br />

Bürgerweide und Weidedamm leiden zusätzlich unter starkem<br />

Pendlerverkehr zu Hauptbahnhof, Messe, Unternehmen, Freiund<br />

Wochenmarkt. Zu Stoßzeiten und nach Feierabend gibt es<br />

in den kleinen Seitenstraßen keine freien Parkplätze mehr. Teils,<br />

weil es wegen der vielen Bewohner nicht anders geht, teils auch,<br />

weil auswärtige Fahrer rücksichtslos alles zuparken, was auch<br />

nur im Ansatz nach Freifläche aussieht.<br />

Die Situation beispielsweise für die Anwohner der Brandstraße<br />

und anderen an die Bürgerweide<br />

grenzenden Straßen ist schon seit<br />

langem unerträglich. Die Vorstellung,<br />

in solch einer vollgeparkten Straße<br />

einen Feuerwehreinsatz fahren zu müssen, macht nicht nur den<br />

beteiligten Feuerwehrleuten Albträume.<br />

ZWISCHENRUF<br />

Nun gibt es ja durchaus auch Lösungskonzepte für solch<br />

problemträchtige Situationen. Andere Städte, wie beispielsweise<br />

Köln und Zürich, sind seit Jahrzehnten erfolgreich mit der<br />

Ausweisung von Anwohnerparkzonen, die heute aus formalen<br />

Gründen Bewohnerparkgebiete heißen.<br />

Bewohnerparkgebiete funktionieren so: Es werden Parkstreifen<br />

am Straßenrand ausgewiesen, in denen nur Bewohner und deren<br />

registrierte Besucher parken dürfen. Das muß nicht zwangsläufig<br />

in einen Schilderwald ausarten. Zürich beispielsweise hat<br />

das Problem elegant durch »blaue Zonen« gelöst. Das sind Parkstreifen,<br />

die nicht – wie sonst üblich – mit weißer, sondern mit<br />

blauer Farbe zur Straße abgegrenzt sind. Das geht nicht überall,<br />

hält aber behördlichen Arbeitseinsatz und Kosten in Grenzen,<br />

so daß auch die Bewohnerparkausweise nicht übermäßig teuer<br />

ausfallen müssen.<br />

Auswärtige Besucher werden entweder auf kostenpflichtige<br />

Parkflächen, wie zum Beispiel auf die Bürgerweide, gelenkt<br />

oder durch massiv beworbene Park & Ride Flächen gleich am<br />

Stadtrand gestoppt. Eine Straßenbahn nach Findorff wäre<br />

sicher nützlich, aber auch die Erschließung durch Buslinien<br />

ist so gut, daß beileibe nicht jeder, der nach Findorff will,<br />

das unbedingt mit dem Auto tun muss, wie ich finde.<br />

einer mehr oder weniger weit entfernten Seitenstraße noch eine<br />

Lücke zu finden, von der aus er dann letztlich wieder über einen<br />

längeren Fußmarsch an sein Ziel und wieder zurück gelangt.<br />

Bei Licht betrachtet (das leider nicht in jedem Kopf gleich hell<br />

brennt) ist es doch viel bequemer, schneller, kostengünstiger,<br />

stressfrei und umweltfreundlicher, gleich am Stadtrand zu parken,<br />

um dann mit einem schnellen und häufig fahrenden Bus<br />

bis direkt vor die Türe gebracht zu werden !<br />

Die Vorteile solcher Anwohnerschutzzonen sind natürlich auch<br />

unseren lokalen Politikern nicht unbekannt. Auch in Bremen<br />

gibt es mittlerweile in einigen Stadtteilen Parkzonen für Bewohner.<br />

Nur leider nicht in Findorff. Offensichtlich bedarf es also<br />

nicht nur der Notwendigkeit solch einer Maßnahme, sondern<br />

auch des politischen Willens aller Beteiligten, solch ein Projekt<br />

anzuschieben und gemeinsam umzusetzen.<br />

Neuen Parkraum in Findorff schafft das nicht. Der ist, wie ich<br />

finde, auch nicht nötig. Wir leben in Zeiten rascher Veränderungen,<br />

in denen einem Auto – zum Beispiel<br />

durch Maßnahmen wie Car-Sharing – insgesamt<br />

weniger Stellenwert zukommt als früher.<br />

Ich selbst hätte mir vor zehn Jahren nicht vorstellen<br />

können, daß ich einmal ohne Verlust an Lebensqualität<br />

auf mein Auto verzichten könnte, aber kurze Wege im Stadtteil<br />

und eine Vielzahl an Lieferdiensten machen es heute möglich.<br />

Selbstverständlich gibt es auch andere Möglichkeiten, dass<br />

man dem Parkplatzmangel in Findorff Herr werden kann. Die<br />

Ausweisung neuer Parkflächen auf bisher ungenutzten Grundstücken<br />

und die Verpflichtung, bei Neubauten für genügend<br />

Parkraum zu sorgen, sind ebenfalls logische Ansätze. Allerdings<br />

lösen sie das Problem – den überbordenden Pendlerverkehr –<br />

nicht und sind daher meiner Meinung nach lediglich Kosmetik.<br />

Bewohnerparkgebiete schaffen mehr Komfort und Lebensqualität<br />

für alle Bewohner unseres schönen Stadtteils – und damit<br />

letztlich auch für dessen Besucher. Ich finde, das ist auch die<br />

moderate Gebühr wert, die solch ein Bewohnerparkausweis<br />

dann kosten muss. Und auf den ungenutzten Grundstücken, die<br />

dann nicht als Parkraum ausgewiesen werden müssen, stelle ich<br />

mir gerne Blumenwiesen vor oder vielleicht eine Freilauffläche<br />

für Hunde.<br />

▼ ÜBER DETLEF MOLLER<br />

Detlef Moller wohnt in Findorff und war als Selbstständiger<br />

viel mit dem Auto unterwegs. Derzeit ist er Administrator der<br />

geschlossenen Facebook-Gruppe »Du kommst aus Good Old<br />

Bremen Findorff wenn...«, die zur Zeit 1.384 Mitglieder hat.<br />

www.facebook.com/groups/Findorff<br />

BITTE KEINE WERBUNG ? Ja, die kann manchmal nerven – aber ohne Werbung unserer Anzeigenkunden<br />

würden Sie jetzt nicht diese Ausgabe von »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« in ihren Händen halten. Wir finden<br />

gute Werbung tatsächlich gut – und wir freuen uns über alle Anzeigen der Findorffer Geschäftswelt und umzu, die<br />

uns als attraktiven Werbeträger nutzt. Warum ? Wir machen »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« für die Menschen<br />

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verteilen wir von »<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong>« rund 9.000 Exemplare in alle Briefkästen, auf denen nicht<br />

»keine Werbung« steht. Wer unser Magazin nicht im Briefkasten haben möchte, aber doch lesen will,<br />

Mir erschließt sich persönlich eh nicht, warum ein Messebesucher<br />

viertelstundenlang um die Blöcke kurven muß, um dann in Text: Detlef Moller ▲<br />

bekommt es auch an anderer Stelle: 2.000 weitere Exemplare gibt es an 60 »Hotspots« und in den<br />

Arztpraxen. Anzeigenschluss für die nächste Ausgabe ist der 15. Januar 2018. www.findorff.info<br />

<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 24 <strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 25<br />

Text & Gestaltung: www.raetsch.de

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