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Vom<br />
Dreisesselberg<br />
zur<br />
Donau<br />
Von der Großen und der Kleinen Mühl hat das Mühlviertel<br />
seinen Namen. Auf der Mühl ist vor gut zweihundert Jahren<br />
das Brennholz für die Stadt Wien aus dem Böhmerwald zur<br />
Donau geschwemmt worden. Die Spuren finden sich bis heute.<br />
Brennholz ist gefragt in<br />
Wien, in Prag – in den<br />
Städten die vor gut zweihundert<br />
Jahren rasch wachsen.<br />
In den weiten Wäldern an der<br />
böhmisch-bayerischen Grenze<br />
gibt es Holz genug. Doch zwischen<br />
dem Wald und der Stadt<br />
liegen ein paar hundert Kilometer.<br />
Johann I., Fürst zu Schwarzenberg,<br />
hat viel Einfluss am kaiserlichen<br />
Hof und er ist der größte<br />
Grundbesitzer in Böhmen. Er<br />
lässt einen knapp dreißig Kilometer<br />
langen Kanal bauen,<br />
der die Wasserscheide zwischen<br />
Moldau und Donau umgeht.<br />
Tausendzweihundert Menschen<br />
arbeiten ab April 1789 am Kanal:<br />
Sie graben ein künstliches Bachbett<br />
– gut zwei Meter breit an der<br />
Sohle, gut drei Meter am oberen<br />
Rand. Sie treiben Stollen durch<br />
die Berge, leiten das Wasser von<br />
zwei dutzend Bächen herbei,<br />
bauen Schleusen und Wehre.<br />
Vom Böhmerwald zur Donau<br />
geschwemmt werden die Scheiter<br />
dann mit der beginnenden<br />
Schnee schmelze – von Ende März,<br />
Anfang April an. Und auch dafür<br />
braucht es an der gesamten<br />
Schwemmstrecke jedes Jahr an<br />
die achthundert Menschen.<br />
In den Wäldern an der Grenze<br />
entstehen viele Holzhackersiedlungen<br />
– mit etlichen hundert<br />
Häusern. Dafür werden Holzarbeiter<br />
aus Österreich und Bayern<br />
angeworben. Gut hundert Jahre<br />
wird auf der Großen Mühl geschwemmt:<br />
Das Brennholz wird<br />
in den Städten ersetzt durch<br />
schlesische Kohle – die kommt<br />
mit der Eisenbahn. Und Langholz<br />
lässt sich auf der Großen Mühl<br />
nicht treiben, dafür gibt es hier<br />
zu viele Wehren und Mühlen.<br />
Wenn Sie dem Weg des Holzes<br />
durchs Mühlviertel folgen, dann<br />
gibts vom Norden bis zum Süden<br />
etliche KultiWirte an der Strecke:<br />
Der Gasthof Dorfner in Rohrbach<br />
liegt mitten drin zwischen<br />
Großer und Kleiner Mühl. Mit<br />
dem Rad ist es hier nicht weit bis<br />
hinauf nach Aigen Schlägl zum<br />
eigentlichen Schwemmkanal.<br />
Der Gasthof Diendorfer in<br />
Haslach liegt auf einem Höhenrücken<br />
direkt über der Großen<br />
Mühl. Hier hat das Stift Schlägl<br />
schon lang vor der Holzschwemme<br />
des Fürsten Schwarzenberg<br />
Holz zur Donau geschwemmt.<br />
Beim Mayrwirt in St. Stefan<br />
lässt sich auf Adalbert Stifters<br />
Spuren wandern. Der war vom<br />
Böhmerwald fasziniert – ganz unabhängig<br />
von der Holznutzung.<br />
Das Kinderhotel Bruckwirt in<br />
Obermühl liegt an der Mündung<br />
der Kleinen Mühl in die Donau.<br />
Von hier sind es nur ein paar<br />
Kilometer bis Untermühl. Dort<br />
wurden die vielen tausend<br />
Scheiter aus dem Böhmerwald<br />
wieder aus dem Wasser gefischt –<br />
und auf Schiffen auf der Donau<br />
nach Wien transportiert.<br />
Landgasthof Diendorfer<br />
Erwin Diendorfer<br />
Neudorf 6<br />
4170 Haslach an der Mühl<br />
T 0 72 89 / 719 29 F 717 76<br />
landgasthof@diendorfer.at<br />
www.diendorfer.at<br />
RT Mo<br />
Mayrwirt<br />
Wilhelm Mayr<br />
4170 St. Stefan am Walde 36<br />
T 0 72 16 / 44 07 F DW 6<br />
info@mayrwirt.at<br />
www.mayrwirt.at<br />
RT Mo + Di<br />
Gasthof Dorfner<br />
Doris Zippusch<br />
Stadtplatz 25, 4150 Rohrbach<br />
T 0 72 89 / 43 32 F DW 4<br />
gasthof.dorfner@aon.at<br />
www.oberoesterreich.at/<br />
gasthof.dorfner<br />
RT Sa<br />
Bruckwirt<br />
Familie Steininger<br />
Graben 6, 4131 Obermühl<br />
T 0 72 86 / 83 21 F DW 55<br />
fam.bruckwirt@aon.at<br />
www.bruckwirt.at<br />
RT Di<br />
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8 <strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong>