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6_ 2017

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Die neuen Kurs- und<br />

Workshopangebote<br />

in Zusammenarbeit<br />

zwischen VHS und<br />

Musikschule erscheinen<br />

Anfang Januar<br />

2018 im neuen<br />

VHS-Programm.<br />

Veranstaltungen<br />

Forum Mariengarden<br />

30. Januar<br />

Musical »Fame«<br />

25. Februar<br />

Konzert music!garden<br />

»Junge Virtuosen«<br />

8. Juli<br />

Konzert music!garden<br />

»Jazz as Jazz can«.<br />

Echoes of swing!<br />

Begleitung von Liedern. Die interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

können sich zu diesen Kursen ganz<br />

normal wie zu einem gängigen<br />

Kurs der Volkshochschule anmelden.<br />

Damit wollen wir speziell<br />

Erwachsene erreichen«, so der Leiter<br />

der Volkshochschule.<br />

Problemfelder<br />

Dieses neue Angebot der Volkshochschule<br />

in Kooperation mit der<br />

Musikschule deutet auf ein nicht<br />

unerhebliches Problem hin, mit<br />

dem sich viele Kulturproduzenten<br />

in diesen Tagen beschäftigen müssen:<br />

abnehmendes Interesse.<br />

»Die Beteiligung im Kinder- und<br />

Jugendbereich ist in den letzten<br />

Jahren zurückgegangen, was nicht<br />

zuletzt daran liegt, dass die Schule<br />

immer mehr Zeit in Anspruch<br />

nimmt«, stellt Ulf Hoppenau von<br />

der Musikschule nüchtern fest.<br />

»Dazu kommt, dass Kinder und<br />

Jugendliche heute ja ›tausend verschiedene<br />

Dinge‹ machen. Es ist<br />

nicht mehr so, dass ein Kind auf<br />

die Musikschule geht und nebenbei<br />

vielleicht noch ein Hobby hat –<br />

nein, heute hat es drei, vier oder<br />

mehr Dinge parallel laufen. Und<br />

das führt dazu, dass die Kinder<br />

für langfristige Projekte, bei denen<br />

man sich Mühe geben muss und<br />

Schritt für Schritt auf etwas hinarbeitet,<br />

kaum noch Zeit haben.«<br />

Dieses Problem identifiziert<br />

auch Ulrike Holtermann von der<br />

»kulturgemeinde«: »Die Schüler<br />

haben oft überhaupt keine Zeit<br />

mehr, um in Schulaufführungen<br />

zu gehen. Dabei sprechen wir die<br />

Lehrer aktiv an und weisen auf unser<br />

Angebot hin. Noch leidet unser<br />

Angebot nicht darunter, aber es<br />

gibt eben eine Grenze, bis zu der<br />

sich bestimmte Aufführungen finanziell<br />

noch lohnen. Besonders<br />

bei Schulveranstaltungen zeichnet<br />

sich ein wachsendes Problem ab.«<br />

Die Vielfalt des Kulturangebotes<br />

in der Stadt Borken und den<br />

Vororten Burlo, Gemen, Marbeck<br />

und Weseke zeigt sich ebenfalls<br />

als Herausforderung, die es zu<br />

meistern gilt.<br />

»Das Problem in Borken ist<br />

nicht, dass wir kulturell nichts hätten<br />

– wir haben reichlich! Aber<br />

wir behindern uns teilweise auch<br />

gegenseitig. Wenn wir an einem<br />

Samstag fünf Veranstaltungen haben,<br />

dann nehmen wir uns gegenseitig<br />

die Zuschauer weg. Gerade<br />

im Bereich der klassischen Musik<br />

ist das Publikum ohnehin begrenzt.<br />

Man zerfleischt sich da selbst.<br />

Das ist irgendwie schade«, so die<br />

Geschäftsführerin der »kulturgemeinde«.<br />

Bestätigt wird sie diesbezüglich<br />

vom Schulleiter des renommierten<br />

Gymnasiums Mariengarden,<br />

Michael Brands: »Wenn jeder<br />

sein eigenes Süppchen kocht,<br />

dann ist das keine kluge Sache.<br />

Wir verstehen uns als Teil der<br />

Borkener Kulturszene, und wir<br />

bieten Kultur an, die über das normale<br />

Schulleben hinausgeht.«<br />

Das private Gymnasium, das<br />

sich in der Trägerschaft der Oblaten<br />

befindet, die weltweit aktiv<br />

sind, hat den Anspruch, einen<br />

musisch-kulturellen Schwerpunkt<br />

zu verfolgen.<br />

»Das beginnt bei uns mit der<br />

klassischen Musik und dem Kunstunterricht<br />

und setzt sich dann in<br />

den Bereichen Theater und Literatur<br />

fort. So führten wir mit unseren<br />

Schülerinnen und Schülern das<br />

Theaterstück ›Spiel um Zeit‹, bei<br />

dem es um das Mädchenorchester<br />

von Auschwitz geht, nicht nur in<br />

Borken auf, sondern auch in Düsseldorf<br />

im Stahlwerk. Aber nicht<br />

nur die Heranführung unserer<br />

Schülerschaft an Kunst und Kultur<br />

ist ein wichtiges, zentrales Anliegen,<br />

sondern wir sind auch Anbieter<br />

von Kultur für die Region. Vor<br />

fünf Jahren bauten wir eine Schulaula<br />

und legten dabei großen Wert<br />

auf die Akustik, sodass sie auch als<br />

Konzertsaal verwendet wird. Dann<br />

haben wir einen großen Bösendorfer-Flügel.<br />

Das alles lockt namhafte<br />

Künstler zu uns in das ehemalige<br />

Kloster Mariengarden. So gastierte<br />

erst unlängst eine exquisite Auswahl<br />

des ›Chamber Orchestra of<br />

Europe‹, das weltweit größtes<br />

Ansehen genießt, bei uns«, so der<br />

Schulleiter. Zur Kooperation erklärt<br />

er: »Ich sehe das ganz pragmatisch:<br />

Das ist ein Geben und Nehmen.<br />

Ich wünsche mir eine gute<br />

Absprache – sowohl was Inhalt als<br />

auch Angebot betrifft. Fünf Klavierkonzerte<br />

an fünf verschiedenen<br />

Orten zur gleichen Zeit – das hilft<br />

keinem!«<br />

Ähnlich sieht es Claudia von<br />

Kriegsheim: »Im Grunde ist die<br />

Koordinierung ganz wichtig. Man<br />

muss eine Plattform finden, damit<br />

man sich effektiv vernetzen kann.<br />

Oft ist es so, dass jeder Akteur<br />

seine Netzwerke hat. Durch eine<br />

gemeinsame Plattform besteht die<br />

Möglichkeit, sich auch mit anderen<br />

Akteuren, die man bislang noch<br />

nicht so auf dem Schirm hatte, zu<br />

vernetzen und miteinander ins<br />

Gespräch zu kommen. Auch inhaltlich<br />

können sich Dinge dann verbessern.<br />

Wir hatten vor einiger Zeit<br />

in der Stadthalle eine Veranstaltung<br />

vom Schützenverein Borken<br />

in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen.<br />

Parallel dazu veranstaltete<br />

ein anderer gemeinnütziger<br />

Verein eine Tanzparty. Und das biss<br />

sich total. Denen gingen Leute verloren<br />

– und uns auch.«<br />

Der Kulturentwicklungsplan<br />

und die Zukunft<br />

der Kultur in Borken<br />

Mit dem Kulturentwicklungsplan<br />

zeigt die Stadt Borken, dass ihr<br />

Kunst und Kultur am Herzen liegen,<br />

und sie sieht die Notwendigkeit<br />

des Förderns dieser kommunalen<br />

Aufgabe zum Wohle von<br />

Bürger und Stadt. So erklärte die<br />

Fotografien:<br />

Gymnasium<br />

Mariengarden<br />

20 21

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