Living_Life_02_2018_140_dpi
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INTERV IEW<br />
Theresa-Luisa Ernst: Das Büro<br />
hat wirklich Wohlfühlcharakter und<br />
ist modern, stylisch und repräsentativ.<br />
Die offene Gestaltung fördert den<br />
Austausch zwischen den Mitarbeitern<br />
und es gibt genügend Rückzugsorte<br />
für Meetings oder diverse Lounges, in<br />
denen man in unkomplizierter Atmosphäre<br />
einmal Dokumente durchlesen<br />
oder Gespräche führen kann. Ich<br />
selbst war vor meinem Einstieg hier<br />
bei der Immobilien Regional AG bei<br />
einem internationalen Unternehmen<br />
in Frankfurt angestellt. Dort sind wir<br />
vor drei Jahren auch in ein komplett<br />
neues Büro gezogen. Unser Büro hier<br />
in Baden-Baden steht diesem in gar<br />
nichts nach und man merkt sofort,<br />
dass hier renommierte Architekten<br />
am Werk waren.<br />
Wo steht Baden-Baden heute?<br />
Martin Ernst: Leider nicht mehr<br />
dort, wo es vor 50 Jahren stand. Baden-Baden<br />
muss erhebliche Anstrengungen<br />
unternehmen, um das Niveau<br />
im Blick auf Sauberkeit, Gartenpflege,<br />
die Substanz der Straßen und Brücken<br />
wieder zu erreichen. Der Name<br />
Baden-Baden strahlt nach wie vor in<br />
die ganze Welt und ist bekannter als<br />
unsere Landeshauptstadt Stuttgart.<br />
Wer Baden-Baden allerdings kennt<br />
wie wir, sieht, dass sich vieles nicht<br />
zum Besseren verändert hat.<br />
Wie erklären Sie einem Fremden irgendwo<br />
in der Welt, was Baden-Baden ausmacht?<br />
Theresa-Luisa Ernst: Baden-Baden<br />
is so nice that they had to name it twice!<br />
Baden-Baden ist eine einzigartige Stadt<br />
mit vielen tollen Bauten und Einrichtungen.<br />
Es ist landschaftlich wunderschön<br />
am Fuße des Schwarzwalds gelegen<br />
und hat herrliche Grünflächen.<br />
Durch das Museum Frieder Burda und<br />
das Festspielhaus ist Baden-Baden international<br />
bekannt und die Stadt wird<br />
auch für junge Leute interessanter.<br />
Bleibt der Markt für Immobilien in Baden-<br />
Baden so stark?<br />
Martin Ernst: Nennen Sie mir eine<br />
mit Baden-Baden vergleichbare Stadt<br />
in Europa. Ihnen wird keine einfallen.<br />
Damit beantwortet sich Ihre Frage<br />
von selbst.<br />
Wie ist die Situation mit ausländischen und<br />
speziell russischen Immobilienkäufern?<br />
Martin Ernst: Baden-Baden hatte<br />
immer Villen, in denen ein ganz bestimmtes<br />
Land extrem vertreten war.<br />
Nach dem Krieg gab es die arabische<br />
Welle, die japanische Welle, die amerikanische<br />
Welle. Kürzlich die russische<br />
Welle. Jeder Insider weiß, dass<br />
jedem Wellenberg auch wieder ein<br />
Wellental folgt. Deswegen war uns<br />
schon lange klar, dass die russische<br />
Welle auch wieder abnehmen wird.<br />
Dies ist bei den sehr hochpreisigen<br />
Immobilien geschehen – bei den niederpreisigen<br />
nicht. Aber was ist daran<br />
verkehrt, wenn der Markt sich bei realen<br />
Preisen stabilisiert?<br />
Was wird sich in Baden-Baden in den<br />
nächsten zehn Jahren verändern?<br />
Martin Ernst: Ich hoffe sehr, dass<br />
sich die Pflege der Parks, die Sauberkeit<br />
der Innenstadt und der Sanierungsstau<br />
bei Straßen, Brücken und<br />
Plätzen wesentlich verbessern lässt.<br />
Was wünschen Sie sich für Baden-Baden?<br />
Theresa-Luisa Ernst: Ich wünsche<br />
mir für Baden-Baden, dass die Stadt<br />
weiterhin durch Entwicklungen wie<br />
das Roomers und The Grill noch attraktiver<br />
für junge Leute wird und<br />
auch einen Hauch von Großstadtflair<br />
erhält. Zudem können solche Magnetpunkte<br />
sicherlich auch unserem<br />
Einzelhandel helfen, der ja momentan<br />
sehr leidet.<br />
Was ist die Stärke eines Familienunternehmens?<br />
Martin Ernst: Man hat nicht jedes<br />
Quartal Bilanzzahlen zu veröffentlichen<br />
und muss hungrige Kapitalanleger mit<br />
immer größeren Renditenversprechen<br />
ködern. Der Famlienunternehmer<br />
denkt eher wie ein Forstwirt. Dieser<br />
weiß, dass er die Baumsetzlinge, die er<br />
heute in den Boden bringt, frühestens<br />
in 50 bis 60 Jahren ernten kann – also<br />
zwei Generationen später. Ich denke,<br />
dass Qualität und Solidität an oberster<br />
Rangstelle stehen.<br />
Theresa-Luisa Ernst: Ein Familienunternehmen<br />
denkt nicht in Quartalen<br />
sondern in Generationen und ist<br />
deswegen langfristig orientiert. Es gibt<br />
kurze Entscheidungswege und viel Eigenverantwortung,<br />
die Arbeitnehmer<br />
sicherlich schätzen. Es wird meiner<br />
Meinung nach auch eine größere Bindung<br />
zum Unternehmen aufgebaut<br />
und macht die Mitarbeiter loyaler.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE HORST KOPPELSTÄTTER<br />
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