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Taxi Times DACH - November 2017

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ANTRIEB<br />

ANTRIEB<br />

NISSAN: NICHT AUF DER IAA, ABER MIT NEUEM LEAF<br />

Dieser „Elektro-Blitz“ genannte E-Transporter wurde auf Basis eines<br />

Opel Vivaro von einem Start-up entwickelt.<br />

Dieser Golf Variant wurde von VW als seriennahe Studie vorgestellt.<br />

Etliche Automarken blieben der IAA in diesem Jahr fern.<br />

Neben Fiat und Mitsubishi waren das auch Nissan und Volvo.<br />

Letztere überraschten dafür mit einer Exklusiv ankündigung<br />

gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. Man wolle jetzt wieder verstärkt in den<br />

<strong>Taxi</strong>markt einsteigen. Derzeit würden Fahrzeuge bei einem<br />

Umrüster in München auf den Betrieb als <strong>Taxi</strong> vorbereitet. Vor<br />

dem offiziellen Kommunikationsstart würden im nächsten<br />

Schritt die Volvo-Autohäuser informiert und mit den Feinheiten<br />

eines <strong>Taxi</strong>s vertraut gemacht.<br />

Einen deutlich höheren Marktanteil bei den <strong>Taxi</strong>s erhofft sich<br />

künftig auch Nissan. Nicht nur, weil man auch weiterhin das<br />

<strong>Taxi</strong>paket für alle von INTAX umgerüsteten Modelle anbietet,<br />

sondern weil man sowohl den batterieelektrischen Leaf als<br />

auch den e-NV200 komplett neu überarbeitet hat. Neben<br />

einem neuen Design hat der japanische Automobilhersteller<br />

auch bei Akku, Motorleistung und Innenraum nachgebessert.<br />

Die maximale Reichweite beträgt beim Leaf dank einer<br />

Akku kapazität von 40 kWh nun circa 378 Kilometer im<br />

NEFZ- Zyklus. Der neue Leaf ist ab sofort in der limitierten<br />

Vorabedition 2.ZERO bestellbar. Die ersten Fahrzeuge sollen<br />

im Frühjahr 2018 bei den Kunden stehen. Auf den e-NV200,<br />

der jetzt mit einer Ladung bis zu 280 Kilometer weit fahren<br />

soll, muss man noch ein wenig warten. Er soll ab Ende des<br />

Jahres bestellbar sein, und mit den ersten Auslieferungen<br />

kann man im April 2018 rechnen.<br />

sg<br />

STREIFZUG MIT<br />

WENIG TAXI<br />

Der Besuch der diesjährigen IAA brachte traditionell wenige<br />

<strong>Taxi</strong>neuigkeiten. Unter dem Deckmantel der E-Mobilität stieß<br />

man dagegen auf einige Ansätze, die mit der gewerblichen<br />

Personenbeförderung zusammenhängen.<br />

Die Fakten zur diesjährigen Internationalen Automobil-<br />

Ausstellung (IAA) sind schnell erzählt. 810 000 Besucher<br />

bedeuteten einen Rückgang um 13 Prozent. Zudem verzichteten<br />

einige Hersteller – unter anderem Fiat, Mitsubishi, Nissan<br />

oder Volvo – auf einen Messe-Auftritt. Im Zeitalter von Social Media<br />

bie ten sich andere Platt formen als die große, aber teure Bühne IAA.<br />

EIN ELEKTRISCHER OPEL VIVARO<br />

Diejenigen, die sich zeigten, präsentierten Modelle und Motorisierungen<br />

deutlich leiser als sonst. Schadstoffwerte interessieren aktuell<br />

mehr als PS-Zahlen. Die elektrisch angetriebene Alternative<br />

steckt noch zu sehr in den Kinderschuhen oder ist eine Spielwiese<br />

kleiner Start-ups – wie beispielsweise des Offenbacher Start-ups<br />

emobile-Transporter. Das Unternehmen präsentierte den „Elektro-<br />

Blitz“ genannten E-Transporter auf Basis eines Opel Vivaro.<br />

Das in einer Transportervariante ausgestellte Einzelstück wird<br />

von einer bis zu 130 kW starken E-Maschine angetrieben und ist<br />

elektronisch auf maximal 100 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

begrenzt. In der leistungsfähigsten Ausbauversion ist ein Hochvoltspeicher<br />

mit einer maximalen Kapazität von über 74 kWh<br />

verbaut. Über die damit zu erzielende maximale Reichweite wird<br />

allerdings bislang noch nicht gesprochen. Der Stromer ist ausschließlich<br />

mit langem Radstand und neben einigen Transportervarianten<br />

auch als Kombi erhältlich. Interessant für alle<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer: Der Elektro-Blitz behält das serienmäßige Opel-<br />

Steuergerät. Deshalb spricht viel dafür, dass eine <strong>Taxi</strong>version des<br />

elektrifizierten Transporters theoretisch umsetzbar wäre.<br />

Bei Volkswagen setzt man dagegen im <strong>Taxi</strong> nach wie vor auf den<br />

Diesel als einzig erhältliche Antriebsform. In Frankfurt stand der<br />

Golf VII Variant in einer <strong>Taxi</strong>version als seriennahe Studie. Die<br />

Auswahl taxitauglicher E-Modelle hält sich generell sehr in Grenzen.<br />

Volkswagen hat schon vor einiger Zeit die E-Offensive gestartet.<br />

Doch deren Modelle werden so schnell kein <strong>Taxi</strong>paket<br />

bekommen.<br />

ROBUST JA, ELEKTRISCH NEIN<br />

VW-<strong>Taxi</strong>chef Joachim Lindecke erklärte auf der IAA gegenüber<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> die Hintergründe: Im Zuge der im Konzern gefahrenen<br />

Robust-Strategie werden <strong>Taxi</strong>s einer speziellen Testreihe unterzogen.<br />

Ein Prozess, der sich für Volkswagen dadurch auszeichnet,<br />

dass er zeitaufwendig und teuer ist. Zugleich ist er aber auch der<br />

Grund, warum die VW-<strong>Taxi</strong>fahrzeuge mit nur einer Motor- Getriebe-<br />

Kombination erhältlich sind. Der 2,0-Liter-Motor TDI-BlueMotion<br />

überzeugt durch seine geringen Betriebskosten und das exklusiv<br />

im <strong>Taxi</strong> erhältliche Sechs-Gang-DSG-Getriebe. Es ist speziell auf<br />

den Betrieb in einem <strong>Taxi</strong> ausgelegt: Eine ölgekühlte Kupplung<br />

min dert den Verschleiß bei Stop-and-go-Fahrten bzw. beim Vorrücken<br />

in Wartezonen.<br />

Dass man so viel Entwicklungsarbeit für eine robuste und alltagstaugliche<br />

<strong>Taxi</strong>-Ausstattung investiert, ist bemerkenswert. Der<br />

nächste Schritt wäre dann noch der Bau eines reinen <strong>Taxi</strong>s. So,<br />

wie es seit Jahrzehnten die London <strong>Taxi</strong> Company gemacht hat<br />

und es nach wie vor tut. Wenn auch inzwischen in chinesischer<br />

Hand und unter dem neuen Namen LEVC und vor allen Dingen<br />

22 NOVEMBER / <strong>2017</strong> TAXI<br />

TAXI NOVEMBER / <strong>2017</strong><br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

FOTO: Nissan<br />

künftig mit einer neuen Antriebsart. Unter der Karosseriehaube<br />

steckt demnächst ein Elektromotor mit Range Extender.<br />

CAR-SHARING MIT LONDON-TAXIS<br />

Bei der IAA zeigte man sich auf der Fläche der New Mobility World<br />

und machte sich bereits auf die Suche nach potenziellen Käufern<br />

fernab Londons und der Insel. Der erste deutsche Interessent<br />

kommt nun aber laut Medienberichten nicht aus der <strong>Taxi</strong>branche,<br />

sondern von RUHRAUTOe, einem Mobilitätsdienstleiter, der unter<br />

anderem mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur ein Elektro-Car-Sharing-System in Essen<br />

und Umgebung aufbaut. Das Ziel des Projektes „E-Mobility Ruhrmetropolen“<br />

ist die Entwicklung eines Demonstrations- und Testfeldes<br />

für ein Mobilitätssystem, bei dem sich ÖPNV und<br />

Individualverkehr ergänzen. Nach erfolgreicher Etablierung soll<br />

RUHRAUTOe zunächst im Rhein-Ruhr-Raum ausgeweitet werden.<br />

Warum man dazu nun auch London-<strong>Taxi</strong>s einsetzen will, war trotz<br />

mehrmaligen Nachfragens nicht in Erfahrung zu bringen.<br />

Dieses Beispiel zeigt, dass die individualisierte Personenbeförderung<br />

längst nicht mehr nur dem <strong>Taxi</strong>gewerbe überlassen wird.<br />

Der Tür-zu-Tür-Service wird zunehmend als Teil der gesamten<br />

Reisekette gesehen. Fahrzeughersteller mutieren vom Autoverkäufer<br />

zum Mobilitätsdienstleister. Und finanzstarke Unternehmen<br />

glauben, dass sich Vermittlung und Durchführung von<br />

Personenbeförderungen auf die Nutzung einer App reduzieren<br />

lasse. Synonym für Letzteres ist zweifellos Uber.<br />

LANDRÄTE WÜNSCHEN SICH UBER<br />

Dessen Deutschland-Chef Christoph Weigler wurde von der Tageszeitung<br />

„Die Welt“ im Verbund mit N24 „am Rande der IAA“ gesichtet<br />

und gleich mal zum Interview gebeten. Dort war dann zu lesen,<br />

dass man in München künftig eine elektrifizierte grüne Flotte anbieten<br />

wolle – am besten gleich als UberPOOL, damit sich mehrere<br />

Fahrgäste zu einer verbilligten Fahrt zusammenschließen können.<br />

Ansonsten wolle man sich aber zunächst auf Aktivitäten in<br />

München und Berlin beschränken und plane keine Expansion in<br />

weitere Städte. Im ländlichen Bereich allerdings wäre ein Engagement<br />

künftig denkbar, denn mangels vorhandener <strong>Taxi</strong> dichte würden<br />

sich manche Landräte den Uber-Dienst wünschen. Vorher aber<br />

müsse zunächst einmal das Personenbeförderungsgesetz angepasst<br />

werden, denn der deutsche Rechtsrahmen sei problematisch.<br />

Dazu hätte man sich die passende Antwort aus dem Munde<br />

eines <strong>Taxi</strong>vertreters gewünscht, den man ebenso „am Rande“ hätte<br />

interviewen können. Immerhin hat der Deutsche <strong>Taxi</strong>-und Mietwagenverband<br />

(BZP) seinen Sitz (noch) in Frankfurt. sg, jh<br />

So sieht der neue Leaf aus.<br />

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