LA KW 50

Mehr Saisonniers gefordert
Bezirk: Sommersaison mit Plus abgeschlossen
(dgh) Die Sommernächtigungszahlen weisen für den Bezirk
Landeck ein Nächtigungs-Plus von 1,8 Prozentpunkten aus.
Landeck kann sich neuerlich
über einen Nächtigungs- und Urlauberhöchststand
freuen. Von
Mai bis Oktober wurden 2,5 Millionen
Nächtigungen verzeichnet,
knapp 45 000 mehr als im Vorjahr.
Und: 600 000 Ankünfte bedeuten
ein Plus von 2,5 Prozentpunkten.
„Auf den ersten Blick schauen die
Nächtigungszahlen gut aus. Das
Niveau der Vorjahre konnte gehalten
werden. Zahlen allein reichen
jedoch nicht aus, um sich ein Bild
davon zu machen, wie gut oder
schlecht die Lage in der Branche
tatsächlich ist. Die Zimmerpreise
sind am Boden, die Kosten heben
ab. Leere Betten mittels Preisdumping
zu füllen, geht an die Substanz
der Betriebe. Würden wir
den Preis im Sommer durchsetzen,
den wir bräuchten, wäre nur halb
so viel los. Unterm Strich bleibt zu
wenig übrig“, resümiert Alexander
von der Thannen, Hotelier in Ischgl
und Tourismussprecher für den
Bezirk Landeck in der Wirtschaftskammer.
SERFAUS TOP. Serfaus ist mit
450 000 Nächtigungen (+ 1,7 %)
die nächtigungsstärkste Gemeinde
im Bezirk. Fiss folgt mit 362 000
Nächtigungen (– 0,9 %) und Nauders
mit 231000 (+ 6,2 %). St.
Anton schließt die Sommersaison
mit 190 000 (+ 1,0 %) und Kaunertal
mit 150 000 (+ 9,4 %) Nächtigungen
ab. Mit 140000 Nächtigungen
verzeichnet Galtür ein
Minus von 7,4%. Ischgl bleibt mit
125 000 Nächtigungen (– 2,8 %) unter
dem Vorjahresniveau. Sehr gute
Ergebnisse erzielen Gemeinden wie
Ried (+ 13,0 %), Prutz (+ 10,5 %),
Flirsch (+ 8,9 %), Ladis (+ 4,3 %),
See (+ 3,5 %) und Kappl (+ 2,5 %).
Auch die Bezirks hauptstadt Landeck
konnte mit + 6,7 % um 3 000
Nächtigungen zulegen. WK-Bezirksobmann
Komm.-Rat Anton
Prantauer bricht eine Lanze für
den ganzjährigen Tourismus: „Eine
übers Jahr ausgewogene Übernachtungsbilanz
sichert Ganzjahres-
Arbeitsplätze und ist eine wichtige
Grundlage für qualitativ hochwer-
Alexander von der Thannen, Hotelier in
Ischgl und Tourismussprecher für den
Bezirk in der Wirtschaftskammer: „Die
Betriebe sind am absoluten Bürokratie-
Limit angelangt.“ Foto: Die Fotografen
tigen Tourismus.“ Alexander von
der Thannen hält mit Kritik an der
Politik nicht hinterm Berg: „Gute
Nächtigungszahlen sind zweifellos
erfreulich, können aber nicht
die weiterhin angespannte wirtschaftliche
Situation der Branche
kompensieren. Die Betriebe sind
am absoluten Bürokratie-Limit
WK-Bezirksobmann Anton Prantauer:
„Eine übers Jahr ausgewogene Übernachtungsbilanz
sichert Ganzjahres-
Arbeitsplätze …“
Foto: WK Tirol
angelangt. Die Fülle an neuen Gesetzen
und Kontrollen hat sich in
den vergangenen Jahren vervielfacht.
Auch die Mitarbeitersuche
ist zu einem massiven Problem
geworden. Vielen Betrieben fehlt
Personal. Wir brauchen dringend
ein höheres Saisonnier-Kontingent
von Drittstaaten.“
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13./14. Dezember 2017
RUNDSCHAU Seite 29