LA KW 50

(iep) Mit dem Verlassen der
Heimat und dem Ankommen
im neuen Land ist die Flucht
noch lange nicht vorbei – bei
dem Gesprächsabend im Alten
Kino in Landeck, „Aufwachsen,
Notlanden, Ankommen,
Dazugehören“, erzählten Betroffene
ihre sehr persönlichen
Geschichten einem bewegten
Publikum.
Im Rahmen einer Wanderausstellung
der „Initiative Minderheiten Tirol“
fand im Alten Kino ein ganz besonderer
Gesprächsabend statt. Die
Zusammenarbeit bei diesem Projekt
sieht Matthias Schauer von der Arge
Altes Kino als Pflicht eines Kulturzentrums
an. Solange Minderheiten
auch nach vielen Jahren noch nicht
voll anerkannt seien, brauche es die
Unterstützung der Gesellschaft, um
Integration möglich zu machen.
Michael Haupt von der nicht-staatlichen
und nicht-profitorientierten
Organisation Initiative Minderheiten
stellte die Gesprächsteilnehmer vor:
Die Syrer Emad Husso und Salah Sokar
erzählten ihre bewegende Fluchtgeschichte,
die Tirolerin Nina Walch
und die Griechin Alkisti Alevropoulou-Malli
berichteten von ihrem
Hilfseinsatz in Griechenland.
FLUCHT VERÄNDERT. Emad
Husso arbeitete als Journalist in
Syrien, wo er über die Zustände
in seinem Heimatland berichtete.
Nachdem er überwacht und verfolgt
wurde, entschloss er sich 2013 zur
Grandioser Auftakt
Open Air zum Start in die Wintersaison am Hochzeiger
(mel) Schon seit dem 1. Dezember sind die Pisten am Hochzeiger
wieder für Skibegeisterte geöffnet, die offizielle Eröffnung
der Saison wurde jedoch erst am 9. Dezember mit einem Open-
Air-Konzert mit dem Höhepunkt „Christina Stürmer“ gefeiert.
In einer einzigartigen Kulisse konnte man nicht nur einen Skitag
genießen.
Bei fantastischem Wetter und
frisch angezuckerten Bergen freuten
sich zahlreich erschienene Fans auf
die Ausnahmekünstlerin Christina
Stürmer. Zuerst durfte aber die junge
Tirolerin Katharina Praxmarer
der Band „Alpenglühn“ ihr Mundartlied
präsentieren. Wie alle ihrer
Songs wird auch der Titel „Mein
Tirol“ im Tiroler Dialekt gesungen
und in die modernen Rhythmen
fließen Ziehharmonika als typischer
Flucht hat viele Gesichter
Auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben
Persönliche und berührende Schicksale: Moderator Clemens Maaß, Emad Husso, Alkisti Alevropoulou-Malli, Nina Walch und
Salah Sokar (v. l.).
RS-Fotos: Pfurtscheller
Sound der Berge mit ein. Danach
durfte die bayrische Gruppe mit
dem ungewöhnlichen Bandname
„Fünfter März“ einige ihrer Lieder
zum Besten geben und das Publikum
anheizen. Als die Künstlerin
des Tages die Bühne betrat, erschallte
dann tosender Applaus. Christina
Stürmer bedankte sich wie so oft bei
ihren Fans, dass sie trotz Babypause
wieder wie früher als Sängerin arbeiten
kann und ihr alle treu geblieben
Flucht. Mit seiner Frau und zwei
Kindern erreichte er die Türkei.
Schweren Herzens ließ er seine Familie
in der Türkei und machte sich
auf den Weg nach Griechenland.
Einige Monate mit ca. 350 Menschen
aus unterschiedlichen Herkunftsländern
in den Auffanglagern
auf engstem Raum zu leben, war für
ihn eine schlimme Erfahrung. Nach
Aufenthalt in Wien lebt Husso jetzt
Die Sängerin Katharina Praxmarer der
Gruppe „Alpenglühn“ durfte mit ihrem
Mundarttitel „Mein Tirol“ das Konzert
eröffnen.
sind. Die durch den TVB Pitztal und
die Mitarbeiter der Bergbahnen des
Hochzeigers perfekt organisierte Veranstaltung
begeisterte Urlauber, Einheimische
und viele Skibegeisterte.
Bei einem so gelungenen Start in
in Innsbruck. Mit „Voice of Peace“,
einer Informationssendung für ausländische
Journalisten, zu hören bei
„Freirad“ Freies Radio Innsbruck,
versucht er für Menschen eine Brücke
zwischen Syrien und Österreich
zu bauen.
GELUNGENE INTEGRATI-
ON. Auch der Syrer Salah Sokar
konnte sein Leben, und das seiner
Zufrieden über das gelungene Projekt
„Open-Air-Konzert am Hochzeiger“
begrüßten Vorstand Thomas Fleischhacker
(l.) und TVB Obmann Rainer
Schultes (r.) Christina Stürmer vor dem
Auftritt.
RS-Fotos: Burger
die neue Saison kann der Winter so
weitergehen. Es sind bereits weitere
Veranstaltungen zur Jahreswende
und für das kommende Frühjahr auf
den sonnenverwöhnten Pisten des
Hochzeigers geplant.
Perfekt vorbereitet waren nicht nur die Helfer der Feuerwehr, sondern auch alle
Angestellten der Bergbahnen und ihre Unterstützung durch Sicherheitsleute.
Mancher Fan legte seinen Winterurlaub extra auf dieses Wochenende, um Stürmer
live in den Bergen zu sehen.
RUNDSCHAU Seite 20 13./14. Dezember 2017