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THAI-PILZ Eine neue, aggressive Form des genitalen Hautpilzes als STD? Seit einigen Monaten beobachten Hautmediziner vermehrt Fälle einer schwerwiegenden, schmerzhaften und langwierig zu behandelnden Hautpilzerkrankung im Genitalbereich. Die pubogenitale Tinea oder Tinea genitalis ist bereits seit langem als Pilzinfektion der Haut im Bereich des Schamhügels, des äußeren Genitale, der Vulva sowie der Leistenbeugen und angrenzenden Oberschenkel bekannt. Dabei wird eine oberflächliche Form (Tinea circinata) von den tiefen Formen (Tinea profunda) mit Infektion des Haarfollikels und Ausbildung von Granulomen und schmerzhaften Lymphknotenschwellungen im Leistenbereich abgegrenzt- Erreger der letzteren Form sind überwiegend zoophile (von Tier zu Mensch übertragene) Hautpilze (Trichophyton ( T.) interdigitale und Microsporum (M.) canis), aber auch antropophile Dermatophyten (T. rubrum), die bei gleichzeitigem Vorliegen einer Fuß- und Nagelmykose eine Tinea genitalis prädisponierend 10
zw. im Sinne einer Autoinfektion/ -Transmission wirken können. Die Varianz der Erscheinungsbilder der Tinea genitalis ist -wie auch die Fehlerquote in der Diagnose- hoch, wodurch die Erkrankung häufig verkannt und nicht selten zunächst als bakterielle Infektion behandelt wird. Die Ausprägung der genitalen Pilzerkrankung reicht von oberflächlichen klassisch-runden Läsionen auf der Haut bis zu tiefen zystischen, teils massiv knotigen, livid rötlichen, teils eitrigen und schmerzhaften Läsionen der Haarfollikel unter bzw. in der Haut. Dazu gesellen sich schmerzhafte Lymphknotenschwellungen in den Leisten. Hierbei sind die zoophilen Dermatophyten die Erreger der hochentzündlichen, schmerzhaften Erkrankungsformen. Auch letztere beginnen nicht selten als juckender Ausschlag, der unter der Anwendung häufig verordneter topischer Steroide vorrübergehend gebessert erscheinen kann. BEHANDLUNG Bei Nachweis einer (tiefen) Tinea genitalis gilt die systemische Behandlung als Therapie der Wahl. Zum Einsatz kommen Terbinafin (Trichophytonspezies) sowie Itraconazol (Microsporumspezioes) oder Griseofulvin. Die Behandlungsdauer erstreckt sich über 3 Wochen bis 2 Monate. In der Gravidität ist die systemische Therapie kontraindiziert. Unterstützend kann eine topische Therapie Cremes mit Substanzen wie Fluprednidenacetat, Ciclopiroxolamin oder der der Gruppe der Allylamine oder Azole beinhalten. Die Behandlungsdauer richtete sich nach mykologischen Laborkontrollen. Nicht selten besteht eine mehrwöchige Arbeitsunfähigkeit der Betroffenen. In klinischen Beobachtungen scheinen sich weibliches Geschlecht, junges und mittleres Lebensalter, Tierkontakte mit Katzen und kleinen Nagern (Erwerb in Tierhandlungen), Südostasien in der Reisesanamnese, (dortige) sexuelle Kontakte sowie die kosmetische Genitalrasur als prädisponierend 11
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