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Gesundheitsbooklet 2018

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zw. im Sinne einer Autoinfektion/<br />

-Transmission wirken können.<br />

Die Varianz der Erscheinungsbilder<br />

der Tinea genitalis ist -wie auch<br />

die Fehlerquote in der Diagnose-<br />

hoch, wodurch die Erkrankung<br />

häufig verkannt und nicht selten<br />

zunächst als bakterielle Infektion<br />

behandelt wird. Die Ausprägung der<br />

genitalen Pilzerkrankung reicht von<br />

oberflächlichen klassisch-runden<br />

Läsionen auf der Haut bis zu tiefen<br />

zystischen, teils massiv knotigen,<br />

livid rötlichen, teils eitrigen und<br />

schmerzhaften Läsionen der<br />

Haarfollikel unter bzw. in der Haut.<br />

Dazu gesellen sich schmerzhafte<br />

Lymphknotenschwellungen in den<br />

Leisten. Hierbei sind die zoophilen<br />

Dermatophyten die Erreger der<br />

hochentzündlichen, schmerzhaften<br />

Erkrankungsformen. Auch letztere<br />

beginnen nicht selten als juckender<br />

Ausschlag, der unter der Anwendung<br />

häufig verordneter topischer<br />

Steroide vorrübergehend gebessert<br />

erscheinen kann.<br />

BEHANDLUNG<br />

Bei Nachweis einer (tiefen) Tinea<br />

genitalis gilt die systemische Behandlung<br />

als Therapie der Wahl.<br />

Zum Einsatz kommen Terbinafin<br />

(Trichophytonspezies) sowie Itraconazol<br />

(Microsporumspezioes) oder<br />

Griseofulvin. Die Behandlungsdauer<br />

erstreckt sich über 3 Wochen bis 2<br />

Monate. In der Gravidität ist die systemische<br />

Therapie kontraindiziert.<br />

Unterstützend kann eine topische<br />

Therapie Cremes mit Substanzen<br />

wie Fluprednidenacetat, Ciclopiroxolamin<br />

oder der der Gruppe der<br />

Allylamine oder Azole beinhalten.<br />

Die Behandlungsdauer richtete sich<br />

nach mykologischen Laborkontrollen.<br />

Nicht selten besteht eine<br />

mehrwöchige Arbeitsunfähigkeit<br />

der Betroffenen.<br />

In klinischen Beobachtungen<br />

scheinen sich weibliches Geschlecht,<br />

junges und mittleres<br />

Lebensalter, Tierkontakte mit Katzen<br />

und kleinen Nagern (Erwerb in<br />

Tierhandlungen), Südostasien in der<br />

Reisesanamnese, (dortige) sexuelle<br />

Kontakte sowie die kosmetische<br />

Genitalrasur als prädisponierend<br />

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