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Tassilo, Ausgabe Januar/Februar 2018 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen

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ter maximale Flughöhe, 651 Kilometer<br />

Reichweite, maximales Abfluggewicht<br />

von 3 700 Kilogramm,<br />

elf Meter Rotordurchmesser <strong>und</strong><br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> neun Millionen Euro teuer.<br />

Der „Christoph Murnau“ parkt<br />

am Hangar des Unfallklinik<strong>um</strong>s<br />

in Murnau <strong>und</strong> zählt zu den modernsten<br />

Rettungshubschraubern<br />

Deutschlands. Dank Rettungswinde<br />

kommt er häufig im Gebirge<br />

z<strong>um</strong> Einsatz. Er eignet sich aber<br />

auch für Patientenverlegungen,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel vom Krankenhaus<br />

<strong>Weilheim</strong> in <strong>die</strong> Spezialklinik München<br />

Großhadern. Will heißen: Die<br />

Innenausstattung des „Christoph<br />

Murnau“ ist vergleichbar mit den<br />

technischen Geräten einer Intensivstation<br />

im Krankenhaus. Bayernweit<br />

gibt es von <strong>die</strong>sen Intensiv-Transport-Hubschraubern<br />

(ITH)<br />

So sieht das Cockpit des „Christoph h Murnau“ aus.<br />

aktuell nur vier – stationiert in<br />

Murnau, München, Nürnberg <strong>und</strong><br />

Regensburg. Für den klassischen<br />

Rettungseinsatz gibt es jedoch wesentlich<br />

mehr. Ist der „Christoph<br />

Murnau“ im Falle eines Notrufes<br />

bereits anderweitig im Einsatz,<br />

greifen <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er Disponenten<br />

auf den z<strong>um</strong> Unfallort nächstgelegenen,<br />

frei zur Verfügung stehenden<br />

Rettungshubschrauber zu.<br />

<strong>Das</strong> kann der aus Reutte, einer der<br />

beiden Münchner, der Kemptener,<br />

Augsburger, im Zweifel sogar der<br />

aus Traunstein sein.<br />

Bis zu 1 500 Einsätze<br />

im Jahr<br />

Platzhirsch im <strong>Tassilo</strong>land ist <strong>und</strong><br />

bleibt der „Christoph Murnau“,<br />

der Stand 21. November 2017 gut<br />

1300 Einsätze geflogen ist. Im Jahr<br />

2016 war er sogar mehr als 1500<br />

Mal im Einsatz. Stimmen wurden<br />

laut, dass Murnau eventuell einen<br />

zweiten Rettungshubschrauber<br />

bekommt, weil <strong>die</strong> SAR-Hubschrauber<br />

der B<strong>und</strong>eswehr bei<br />

Landsberg, <strong>die</strong> ebenfalls für Rettungseinsätze<br />

verwendet wurden,<br />

weggebrochen sind. Laut Sprecher<br />

der ADAC Luftrettung kommt ein<br />

zweiter Heli jedoch nicht in Frage,<br />

weil <strong>die</strong> Luftrettungsstation in<br />

Murnau trotz hoher Einsatzzahlen<br />

gut aufgestellt ist: Drei Piloten,<br />

vier Techniker (be<strong>die</strong>nen unter anderem<br />

<strong>die</strong> Rettungswinde), sieben<br />

Rettungsassistenten <strong>und</strong> 16 Hubschraubernotärzte<br />

sind abwechselnd<br />

(je eine Person) im Einsatz –<br />

<strong>und</strong> retten mit ihrer Arbeit tagtäglich<br />

Menschenleben. Vor allem<br />

deshalb, weil <strong>die</strong> Luftrettung gegenüber<br />

der bodengeb<strong>und</strong>enen<br />

einige Vorteile bietet: Neben den<br />

kurzen Transportzeiten minimiert<br />

der ruhige, vibrationsarme Flug<br />

das Transportrisiko <strong>und</strong> erhöht<br />

dadurch <strong>die</strong> therapeutischen<br />

Erfolgschancen der meist sehr<br />

kritisch-kranken Patienten. Abgesehen<br />

davon ist der Hubschrauber<br />

in schwer zugänglichem Gelände<br />

das ohnehin meist einzig mögliche<br />

Rettungsmittel, allen voran im<br />

Gebirge.<br />

Außerdem findet der Pilot dank<br />

genialer Übersicht von oben <strong>die</strong><br />

Unfallstelle generell sehr schnell<br />

auf – auch dann, wenn <strong>die</strong> Ortsangaben<br />

des Notrufers unzureichend<br />

sind <strong>und</strong> nicht rein auf<br />

Navigation geflogen werden<br />

kann. Im Falle „Schwerverletzter<br />

Motorradfahrer“ gibt es keinerlei<br />

Auffindungsprobleme. Zehn Minuten<br />

braucht „Christoph Murnau“<br />

von seinem UKM-Stellplatz<br />

bis zur Unfallstelle auf der B17 bei<br />

Steingaden.<br />

js<br />

Ausgestattet ist der Rettungshubschrauber „Christoph Murnau“ wie<br />

eine Intensivstation in Krankenhäusern.<br />

januar / februar <strong>2018</strong> | 33

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