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Tassilo, Ausgabe Januar/Februar 2018 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen

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Forschung <strong>und</strong> Beratung in der Landesanstalt<br />

Für einen ges<strong>und</strong>en,<br />

regionalen Fisch<br />

Starnberg I Die Bayerische Landesanstalt<br />

für Landwirtschaft ist<br />

unter anderem auch zuständig für<br />

Fischzucht <strong>und</strong> Fischerei. Bayernweite<br />

Anlaufstelle hierfür ist das<br />

Institut für Fischerei in Starnberg.<br />

Im Gebäude am südwestlichen<br />

Ortseingang sitzen hochdotierte<br />

Lehrer <strong>und</strong> Wissenschaftler, <strong>die</strong><br />

sich primär <strong>um</strong> fünf Schwerpunkte<br />

kümmern: Fluss- <strong>und</strong> <strong>Seen</strong>fischerei,<br />

Karpfenteichwirtschaft,<br />

Forellenteichwirtschaft, intensive<br />

Aquakultur sowie Aus- <strong>und</strong> Fortbildungen.<br />

Was zunächst nach<br />

viel Theorie klingt, entpuppt sich<br />

beim Blick hinter <strong>die</strong> Kulissen<br />

als wahre Werkstätte der Praxis.<br />

Allein <strong>die</strong> Form <strong>und</strong> Größe der<br />

Anlage, <strong>die</strong> im Vorbeifahren auf<br />

der <strong>Weilheim</strong>er Straße nicht ersichtlich<br />

ist, verdeutlicht <strong>die</strong> praxisorientierte<br />

Arbeit des Instituts.<br />

Am tiefsten Punkt des Areals,<br />

von Natur aus geformt wie ein<br />

kleines, mischwaldgeprägtes Tal,<br />

befinden sich <strong>r<strong>und</strong></strong> 25 Teiche aus<br />

Beton oder Kies, Lehm <strong>und</strong> Erde.<br />

Sieben natürliche Quellen sorgen<br />

stets für saubere <strong>und</strong> sauerstoffreiche<br />

Wasserzufuhr, so dass sich<br />

<strong>die</strong> Forellen <strong>und</strong> Saiblinge, nach<br />

Alter getrennt, pudelwohl fühlen<br />

in ihrem wissenschafts<strong>die</strong>nlichen<br />

Zuhause. Im Hang hinauf zur<br />

Starnberger Hauptverkehrsachse<br />

stehen zwei große Gebäude. <strong>Das</strong><br />

eine <strong>und</strong> zugleich ältere: Ein Internat<br />

für Fischwirt-Azubis, <strong>die</strong><br />

aus ganz Bayern, z<strong>um</strong> Teil auch<br />

aus Baden-Württemberg, Norddeutschland,<br />

der Schweiz <strong>und</strong><br />

Österreich kommen. <strong>Das</strong> etwas<br />

neuere Gebäude daneben <strong>die</strong>nt<br />

der Forschung, Bildung <strong>und</strong> Verwaltung.<br />

Im dortigen Labor werden<br />

unter anderem Wasserqualität<br />

<strong>und</strong> Schuppen der Fische unter<br />

<strong>die</strong> Lupe genommen. <strong>Das</strong> Muster<br />

der Schuppen beispielsweise liefert<br />

ähnlich wie bei Ba<strong>um</strong>ringen<br />

Erkenntnisse über das Alter der<br />

Fische. Im Lehrsaal, gespickt mit<br />

präparierten Süßwasserfischen<br />

aller Art, sitzen fleißige Schüler<br />

vor ihren Übungsblättern. In den<br />

einzelnen Werkstätten werden<br />

unter anderem Fangnetze von<br />

Hand zusammengeknüpft. Aquarien,<br />

Pflanzen, Poster <strong>und</strong> Fischfotos<br />

zieren <strong>die</strong> vielen Gänge <strong>und</strong><br />

Treppenaufgänge des Instituts.<br />

Im Sinne<br />

der Natur<br />

Den besten Überblick hat Dr.<br />

Helmut Wedekind, 56, gebürtiger<br />

Niedersachse <strong>und</strong> seit vielen<br />

Jahren Leiter des Instituts für Fischerei<br />

in Starnberg. Er sitzt ganz<br />

oben im Büro, hat beim Blick aus<br />

seinem westseitigen Fenster <strong>die</strong><br />

komplette Teichanlage direkt vor<br />

seinen Augen <strong>und</strong> könnte st<strong>und</strong>enlang<br />

erzählen über Arbeit <strong>und</strong><br />

Geschichte des „IFI“, wie er es in<br />

Kurzform nennt. Quasi gegründet<br />

wurde <strong>die</strong> Einrichtung vor<br />

108 Jahren, damals als Fischereischule<br />

Starnberg – beauftragt von<br />

keinem geringeren als König Ludwig<br />

II. 1951 wurde <strong>die</strong> Anlage verstaatlicht<br />

mit dem Ziel, Forschung<br />

<strong>und</strong> Beratung für eine optimale<br />

<strong>Seen</strong>- <strong>und</strong> Flussfischerei sowie<br />

Teichwirtschaft in Bayern zu erreichen.<br />

Heißt: Wedekind <strong>und</strong> seine<br />

Mitarbeiter arbeiten für <strong>und</strong> im<br />

Sinne der hiesigen, traditionellen<br />

Fischereien, kämpfen sozusagen<br />

für deren Erhalt <strong>und</strong> Zukunft. Allerdings<br />

stets so, dass auch alle<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutzaspekte,<br />

<strong>die</strong> sehr eng mit dem Ge-<br />

Dr. Helmut Wedekind d erklärt <strong>die</strong> Altersbestimmung ti bei Fischen anhand<br />

einer abgebildeten Schuppe.<br />

4 | tassilo

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