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MTD_DDG_2017_12

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diabeteszeitung · 2. Jahrgang · Nr. <strong>12</strong> · 20. Dezember <strong>2017</strong><br />

Kongress aktuell<br />

13<br />

Herausforderung<br />

Multimorbidität!<br />

Ungünstige Cluster führen zu therapeutischem Dilemma<br />

MANNHEIM. Multimorbidität ist im<br />

klinischen Alltag keine Ausnahme.<br />

Dabei handelt es sich nicht einfach<br />

um die Summe von Einzelkrankheiten,<br />

sondern um komplexe Konstellationen<br />

mit häufigen therapeutischen<br />

Konflikten. Hilfe in den Leitlinien sucht<br />

man hier meist vergebens.<br />

Etwa 20–25 % aller Menschen<br />

weisen mehrere akute oder<br />

chronische Erkrankungen auf<br />

– im Alter steigt der Anteil deutlich<br />

an. Von Patienten, die notfallmäßig<br />

auf internistische Stationen<br />

aufgenommen werden,<br />

sind sogar 90 % multimorbide,<br />

berichtete Professor Dr. Edouard<br />

Battegay, Kompetenzzentrum Multimorbidität<br />

am Universitätsspital<br />

Zürich. Hat jemand drei verschiedene<br />

Diagnosen, gibt es theoretisch bei<br />

<strong>12</strong> 161 ICD-10-Codes mehr als eine<br />

Trilliarde unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Bei stationären<br />

internistischen Patienten kommt<br />

man leicht auf 6–7 verschiedene Erkrankungen.<br />

Diese unüberschaubar<br />

hohe Zahl an Kombinationen ist im<br />

Alltag aber nicht ganz so komplex,<br />

da verschiedene Krankheiten oft<br />

in typischen „Clustern“ zusammen<br />

auftreten, sagte Prof. Battegay.<br />

Disease-Disease-Interaktionen<br />

und „Killer-Kombinationen“<br />

»Leitlinien<br />

bilden Situation<br />

nicht ab«<br />

NEU<br />

Die Cluster machen den Umgang<br />

mit den multimorbiden Patienten<br />

jedoch nicht unbedingt leichter.<br />

Häufig hat man es mit sogenannten<br />

Disease-Disease-Interaktionen<br />

(DDI) zu tun. Darunter versteht<br />

man Kombinationen von Erkrankungen<br />

und klinischen Situationen,<br />

die zu einem therapeutischen Konflikt<br />

führen und schwer zu handhaben<br />

sind. Beispiele sind:<br />

• Antikoagulation wegen Vorhofflimmern<br />

(bzw. Thrombozytenhemmung<br />

wegen Stent) und<br />

gas trointestinale Blutungen oder<br />

sehr häufige Stürze<br />

• Schwere Lungenerkrankung und<br />

Opiatbehandlung bei schweren<br />

Schmerzen<br />

• Schmerzbehandlung bei Hypertonie<br />

oder Niereninsuffizienz<br />

• Diabetes und Indikation für eine<br />

Kortisontherapie (z.B. bei akuter<br />

Exazerbation einer COPD)<br />

Typische „Killer-Kombinationen“<br />

sind das gleichzeitige Vorhandensein<br />

von somatischen und psychiatrischen<br />

Diagnosen – z.B. die Notwendigkeit<br />

regelmäßiger Tabletteneinnahme<br />

bei Diabetes oder Hypertonie<br />

und Demenz oder Depression.<br />

Eine Untersuchung an 176 notfallmäßig<br />

hospitalisierten internistischen<br />

Patienten (mittlere Zahl aktiver<br />

Diagnosen 6,6) hat gezeigt: Bei<br />

49 % der Patienten steht man aufgrund<br />

von solchen DDIs vor einem<br />

therapeutischen Dilemma.<br />

In den Leitlinien werden solche Situationen<br />

meist nicht abgebildet –<br />

sie sind i.d.R. nur auf eine einzige<br />

Erkrankung ausgerichtet. Eine leitliniengerechte<br />

Behandlung kann<br />

aber bei multimorbiden Patienten<br />

gefährlich werden. DDI sind daher<br />

auch mit der häufigste Grund für<br />

eine ärztliche Non-Compliance.<br />

Zur Bewältigung dieser komplexen<br />

therapeutischen Dilemmata brauche<br />

es neue Denkansätze und Strukturen,<br />

auch eine enge interdisziplinäre<br />

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Typische Cluster bei Multimorbidität:<br />

• Kardiovaskulärer Cluster mit KHK, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern,<br />

Hypertonie, Schlaganfall, Diabetes und Nierenproblemen<br />

• Stürze, Gebrechlichkeit, Hüftfrakturen, Demenz und Depression<br />

• Psychiatrische Erkrankungen, Sucht, Lebererkrankungen<br />

• Morbus Parkinson, Stürze, Depression<br />

Bei den häufigsten zehn Dreierkombinationen von Erkrankungen ist fast immer<br />

die Hypertonie mit dabei, gefolgt von chronischen Rückenschmerzen.<br />

Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Fachgruppen sei erforderlich.<br />

MW<br />

11. Diabetes Herbsttagung<br />

und 41. Hypertonie-Kongress<br />

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90 Tage; Ang. pect. (instab. Form od. währ. e. sex. Akt. aufgetreten); Herzinsuff. währ. d. letzten 6 Mon. m. Schweregrad II (NYHA) od. höher; unkontroll. Arrhythmien, Hypotonie (

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