MTD_DDG_2017_12
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Medical RepoRt<br />
Pressegespräch „Insulin – unverzichtbar in der Diabetestherapie? Insuline im Spiegel aktueller Behandlungsstrategien“, 10. Oktober <strong>2017</strong>, München; Veranstalter: Lilly Deutschland GmbH<br />
Menschen mit Diabetes mit Insulin<br />
maßgeschneidert behandeln<br />
Insulin – ein unverzichtbarer Bestandteil auch in der Therapie von Typ-2-Diabetes-Patienten<br />
mÜNCHeN – „Auch in Zeiten neuer<br />
therapieformen behalten Insuline<br />
ihren hohen stellenwert bei der Behandlung<br />
des Diabetes mellitus“, betonte<br />
professor Dr. Rüdiger Landgraf,<br />
münchen, im Rahmen einer gemeinsamen<br />
pressekonferenz von Lilly und<br />
Boehringer Ingelheim.<br />
Aktuelle Daten von Khunti et al. zeigen,<br />
dass eine frühe und intensive<br />
Therapie des Typ-2-Diabetes das klinische<br />
Outcome der Patienten langfristig<br />
verbessert: Patienten, bei denen<br />
eine Intensivierung der Therapie<br />
jeweils bereits dann vorgenommen<br />
wurde, wenn der HbA 1c die 7 %-Marke<br />
überschritt, erreichten langfristig<br />
eine bessere Einstellung als Patienten,<br />
bei denen eine Intensivierung<br />
erst bei höheren HbA 1c -Werten erfolgte<br />
(Abb. 1). 1 „Das effektivste<br />
blutzuckersenkende Pharmakon ist<br />
Insulin. Es bietet eine lange Erfahrung<br />
und ermöglicht eine individuell<br />
maßgeschneiderte Therapie“, so<br />
Prof. Landgraf. Darüber hinaus kann<br />
Insulin bei Typ-2-Diabetes mit allen<br />
gängigen Antidiabetika (OAD) sowie<br />
GLP1-Analoga kombiniert werden.<br />
einfacher einstieg mit Bot<br />
„Vorteilhaft ist auch die vorhersagbare<br />
Wirkung, die an den individuellen<br />
Bedarf angepasst werden kann“, hob<br />
der Experte die Vorteile einer Insulintherapie<br />
hervor. Ein einfacher Einstieg<br />
in die Insulintherapie ist für Menschen<br />
mit Typ-2-Diabetes eine basalunterstützte<br />
orale Therapie (BOT),<br />
bei der ein Basalinsulin mit OAD wie<br />
z.B. Metformin, DPP4- oder SGLT2-<br />
Hemmern kombiniert wird. Prof.<br />
Landgraf erklärte: „Das Basalinsulin<br />
beeinflusst insbesondere die Nüchtern-Blutzuckerspiegel.<br />
Es wird in der<br />
Regel einmal täglich abends vor dem<br />
Zubettgehen appliziert.“<br />
Zum Einsatz bei einer BOT kommen<br />
lang wirksame Insuline wie Neutral<br />
Protamin Hagedorn (NPH)-Insulin<br />
oder Insulinanaloga wie Insulin glargin<br />
oder Insulin detemir. „Im Vergleich<br />
zu NPH-Insulin zeigen lang<br />
wirksame Insulinanaloga ein flacheres,<br />
längeres und besser reproduzierbares<br />
Wirkungsprofil, das mit weniger<br />
interprandialen Hypoglykämien vor<br />
allem nachts verbunden ist“, so Prof.<br />
Landgraf.<br />
Biosimilar für Insulin glargin<br />
Seit zwei Jahren steht in Deutschland<br />
das analoge Basalinsulin Abasaglar ®<br />
(Insulin glargin) zur Verfügung. 2 Es<br />
ist das erste Insulin-Biosimilar, das<br />
in Europa eine Zulassung erhalten<br />
hat und ist mit dem Referenzinsulin<br />
Insulin glargin (Lantus ® )<br />
bezüglich Blutzuckerkontrolle, Verträglichkeitsprofil,<br />
Hypoglykämierate<br />
und Immunogenitätsprofil<br />
vergleichbar. 2 Die Wirksamkeit und<br />
Verträglichkeit des analogen Basalinsulin-Biosimilars<br />
wurden in zwei<br />
Phase-III-Studien bestätigt. 3-5<br />
Es besteht aus einer klaren Injektionslösung,<br />
die eine definierte Wirkstoffkonzentration<br />
auch ohne Schwenken<br />
oder Rollen vor der Anwendung<br />
gewährleistet. 2 Das Insulin-glargin-<br />
Biosimilar ist erhältlich in einer Patrone<br />
für den wiederverwendbaren<br />
HumaPen ® Savvio sowie im Fertigpen<br />
(KwikPen). 2 Patrone und Fertigpen<br />
enthalten jeweils 3 ml Injektionslösung,<br />
was insgesamt 300 Einheiten<br />
entspricht.<br />
Therapie bei Typ-2-Diabetes<br />
OAD- OAD Zweifachkombination<br />
OAD Dreifachkombination<br />
Monotherapie<br />
HbA 1c (%)<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
8,4 %<br />
(68 mmol/mol)<br />
8,7 %<br />
(72 mmol/mol)<br />
8,5 %<br />
(69 mmol/mol)<br />
2,9 Jahre 7,2 Jahre<br />
8,8 %<br />
(73 mmol/mol)<br />
9,1 %<br />
(76 mmol/mol)<br />
Zeit<br />
6,7 Jahre<br />
Insulin<br />
9,0 %<br />
(75 mmol/mol)<br />
9,7%<br />
(83 mmol/mol)<br />
Herkömmlicher stufenweiser Therapieansatz<br />
Früherer und intensiverer Therapieansatz<br />
Quelle: mod. nach Khunti K, Millar-Jones d. Primary care diabetes <strong>2017</strong>; 11: 3-<strong>12</strong><br />
Für alle Patienten<br />
Für Patienten<br />
mit HbA 1c<br />
≥ 7 % (≥ 53 mmol/mol)<br />
86<br />
HbA 1c (mmol/mol)<br />
MT-Grafik<br />
Abb. 1: eine frühe und intensive Intervention verbessert das langfristige outcome<br />
von typ-2-Diabetes-patienten.<br />
1. Khunti K, Millar-Jones D. Primary Care Diabetes<br />
<strong>2017</strong>; 11: 3-<strong>12</strong><br />
2. Abasaglar ® Fachinformation; Stand: Februar<br />
<strong>2017</strong><br />
3. Blevins TC et al. Diabetes Obes Metab 2015;<br />
17 (8): 726-733<br />
4. Rosenstock J et al. Diabetes Obes Metab<br />
2015; 17 (8): 734-741<br />
5. Ilag L et al. Diabetes Obes Metab 2016; 18<br />
(2): 159-168<br />
75<br />
64<br />
53<br />
42<br />
patientenmaterialien<br />
erleichtern den start in<br />
die Insulintherapie<br />
Viele Patienten haben Vorbehalte<br />
gegenüber einer Insulintherapie, sie<br />
fürchten z.B. straffe Behandlungspläne<br />
oder Einschränkungen im Lebensstil<br />
sowie eine soziale Stigmatisierung.<br />
In dieser Entscheidungsphase<br />
ist es besonders wichtig, dass<br />
das Praxisteam die Patienten intensiv<br />
beim Start der Insulintherapie begleitet,<br />
um mögliche Hürden gemeinsam<br />
zu nehmen.<br />
Für einen leichteren Start in eine<br />
Basalinsulintherapie stellen Lilly und<br />
Boehringer Ingelheim Anwendern die<br />
Abasaglar ® -Einstellungsmappe zur<br />
Verfügung. Diese enthält umfassende<br />
Informationen zum Insulinstart,<br />
darunter eine Kurzanleitung, ein<br />
Blutzuckertagebuch und die Patientenbroschüre<br />
„Starthilfe“. Dank praktischer<br />
Einsteckfächer für Pens und<br />
Nadeln können Anwender alle benötigten<br />
Materialien immer zur Hand<br />
haben. Weitere Informationen zum<br />
Produkt sowie Patientenmaterialien in<br />
verschiedenen Sprachen finden sich<br />
auf der Website www.abasaglar.de<br />
Die Abasaglar ® -einstellungsmappe.<br />
Quelle: Lilly/Boehringer Ingelheim<br />
Höher konzentriertes prandiales Insulinanalogon<br />
erleichtert die Anwendung<br />
Mahlzeiteninsuline zur Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2<br />
mÜNCHeN – Bei patienten, die eine<br />
intensivierte Insulintherapie mit<br />
prandialen Insulinen benötigen, kann<br />
die Behandlung heute einfach und<br />
flexibel gestaltet werden. unterstützung<br />
bietet das konzentrierte mahlzeiteninsulin<br />
Humalog ® 200, das 200<br />
einheiten Insulin lispro pro milliliter<br />
enthält und insbesondere die<br />
Applikation größerer Insulinmengen<br />
erleichtert.<br />
„Die Intensivierung einer BOT hin<br />
zur Basal-Bolus-Insulintherapie gelingt<br />
besonders gut, wenn der Patient<br />
zunächst nur zur Hauptmahlzeit ein<br />
kurz wirksames Insulin appliziert“,<br />
so Dr. Andreas Liebl, Bad Heilbrunn.<br />
„Zu den potenziellen Vorteilen kurz<br />
wirksamer Insulinanaloga im Vergleich<br />
zu Humaninsulin gehören<br />
eine bessere postprandiale Regulation<br />
durch schnelleres Anfluten,<br />
eine höhere Peakwirkung sowie ein<br />
physiologischeres Wirkprofil. Dies ist<br />
mit weniger Hypoglykämien und einer<br />
besseren Steuerbarkeit etwa mit<br />
Blick auf sportliche Aktivitäten, Ältere<br />
sowie Patienten mit einer Nephropathie<br />
verbunden“, betonte Professor<br />
Dr. Rüdiger Landgraf, München.<br />
72 % der Menschen mit Diabetes,<br />
die mit einem Mahlzeiteninsulin behandelt<br />
werden, benötigen mehr als<br />
20 E/Tag. 1 Je höher das Injektionsvolumen,<br />
desto höher kann jedoch die<br />
Mittlerer Untschied beim<br />
Injektionsschmerz mit 95%KI (VAS mm)<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
4<br />
Zunehmende Schmerzen<br />
bei steigenden Injektionsvolumina<br />
300<br />
vs 150<br />
400<br />
vs 150<br />
800<br />
vs 400<br />
Injektionsgeschwindigkeit<br />
Injektionsvolumen (µl)<br />
(µl/sec)<br />
Quelle: mod. nach Heise T et al. diabetes Obes Metab 2014; 16: 971-976<br />
Rückflusshäufigkeit und das Rückflussvolumen<br />
durch den Injektionskanal<br />
sein. 2 Daten von Heise et al. zeigen<br />
außerdem, dass mit steigendem<br />
Volumen die Schmerzen während der<br />
Injektion zunehmen können (Abb. 2). 3<br />
Für diese Patienten kann die Applikation<br />
geringerer Volumina – wie sie<br />
durch die konzentrierte Form von Insulin<br />
lispro ermöglicht wird – deutliche<br />
Erleichterung bringen.<br />
200 e/ml erleichtern die Injektion<br />
<strong>12</strong>00<br />
vs 400<br />
p = 0,025 p = 0,027<br />
1600<br />
vs 400<br />
p < 0,0001 p = 0,020<br />
<strong>12</strong>00<br />
vs 800<br />
1600<br />
vs 800<br />
1600<br />
vs <strong>12</strong>00<br />
MT-Grafik<br />
Abb. 2: Bei der Injektion nehmen die schmerzen mit steigenden Injektionsvolumina<br />
zu.<br />
Insulin lispro 200 E/ml (Humalog ®<br />
200) erfordert bei gleicher Wirksamkeit<br />
nur das halbe Injektionsvolumen<br />
verglichen mit Formulierungen mit<br />
100 E/ml. Wie eine randomisierte<br />
Crossover-Studie mittels euglykämischem<br />
Clamp bei 38 Probanden zeigt,<br />
ist die Formulierung mit 200 E/ml<br />
bioäquivalent zu Humalog ® , für das<br />
über 20 Jahre Anwendungserfahrungen<br />
vorliegen. 4<br />
Die Handhabung des konzentrierten<br />
Insulins lispro ist für den Patienten<br />
einfach und lässt sich leicht in den<br />
Alltag integrieren: Es wird subkutan<br />
ausschließlich mit vorgefülltem Fertigpen<br />
(KwikPen) injiziert. Die Injektion<br />
kann unmittelbar vor einer Mahlzeit,<br />
aufgrund der schnellen Anflutung falls<br />
notwendig auch nach einer Mahlzeit<br />
erfolgen, ein Spritz-Ess-Abstand muss<br />
nicht eingehalten werden. Eine Dosisumrechnung<br />
durch den Patienten<br />
bzw. eine Dosisanpassung am Pen ist<br />
nicht erforderlich, da die Zahl der Einheiten<br />
ungeachtet der Konzentration<br />
im Dosierfenster des Pens angezeigt<br />
wird. 5 Aufgrund der halben Injektionsmenge<br />
und des leichtgängigen Kwik-<br />
Pens 6 kann die Injektion für manche<br />
Patienten mit einem geringeren Kraftaufwand<br />
verbunden sein.<br />
Und es gibt weitere Gründe, die für<br />
den Einsatz des höher konzentrierten<br />
Mahlzeiteninsulins sprechen: Der Pen<br />
enthält 600 Einheiten Insulin lispro.<br />
Dadurch sind weniger Penwechsel<br />
notwendig als bei nicht-konzentriertem<br />
Insulin lispro. 5 Weniger Pens bedeuten<br />
u.a. weniger Müll, geringere<br />
Lagerung auf Vorrat (z.B. auf Reisen)<br />
und weniger Zuzahlung für die betroffenen<br />
Patienten.<br />
1. Data on file. Western Europe (M5), 20<strong>12</strong>;<br />
Patient Reported, GfK Roper Starch<br />
2. Præstmark KA et al. J Diabetes Sci Technol.<br />
2016 Jun 28; 10 (4): 914-22<br />
3. Heise T et al. Diabetes Obes Metab 2014;<br />
16: 971-976<br />
4. De la Pena A et al. Clinical Pharmacology in<br />
Drug Development 2016; 5: 69-75<br />
5. Humalog ® 200 Einheiten/ml KwikPen<br />
Fachinformation; Stand: Januar 2016<br />
6. Wang T et al. J Diabetes Sci Technol 2016<br />
Jun 28; 10 (4): 923-931<br />
ImpRessum • Idee und Konzeption: inter Medical Sonderpublikationen • Redaktion: Monika Walter • Leitung Corporate publishing: Hannelore Schell • Mit freundlicher Unterstützung der Lilly Deutschland GmbH<br />
und der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG • diabetes zeitung <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> – 28130 • Die Herausgeber der Zeitung übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt dieser seite.