Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
34 November <strong>2015</strong> südtirol – winter<br />
November <strong>2015</strong><br />
35<br />
<strong>Die</strong> Familie Gamper vom Aktiv & Familienhotel „Adlernest“<br />
im Hauptort Unser Frau in Schnals bietet Gästen sogar eine<br />
Hütten-Vollpension an. Wer in ihrem Hotel bucht, kann<br />
auf der Teufelsegg-Hütte, die direkt an der Piste gelegen ist,<br />
zu Mittag essen. <strong>Die</strong> Küche in der kleinen Hütte (wie auch<br />
jene im „Adlernest“) hat es in sich. Das Wildbret liefern<br />
befreundete Jäger, das Lamm die heimischen Bauern. Bei<br />
einem guten Glas Wein oder einem kühlen Bier wird das<br />
Essen auf der großen Sonnenterrasse zum echten Erlebnis.<br />
Leckere Hütten-Speisen und Gault Millau<br />
Es gibt im Tal weitere, sehr gute Restaurants, wobei die<br />
<strong>Südtirol</strong>er Küche auf Tiroler Rezepten, österreichischer<br />
Tradition und klassisch italienischen Speisen fußt. <strong>Die</strong>se<br />
eigene Mischung macht das besondere Flair <strong>Südtirol</strong>s<br />
und auch des Schnalstales aus. <strong>Die</strong> Familie Raffeiner<br />
vom „Oberraindlhof“ hat diese Art von Küche nahezu<br />
zur Perfektion getrieben, so dass sie von Gault&Millau<br />
mit einer Haube ausgezeichnet wurde. Serviert werden<br />
typische Gerichte aus lokalen Produkten und einem Hauch<br />
von zeitgerechter Interpretation in den 300 Jahre alten<br />
Bauernstuben, typisch für Schnals. Auf Tradition wurde<br />
auch beim jüngsten Zu- und Umbau geachtet. So verfügt der<br />
„Oberraindlhof“ seit wenigen Wochen neben urigen Bauernund<br />
komfortablen Zirbelholzzimmern über einen neuen<br />
Wellnessbereich mit finnischer Sauna und Dampfbad sowie<br />
großer Ruhezone. Nach einem intensiven Skitag kann man<br />
also wunderbar relaxen und abends noch wunderbar speisen<br />
– was will man mehr? Den <strong>Winter</strong> über können Urlauber, die<br />
gerne <strong>Winter</strong>sport treiben, gar nichts falsch machen, denn<br />
im Schnalstal finden sie <strong>Winter</strong>stimmung pur, verbunden mit<br />
viel bäuerlicher Tradition und Kultur.<br />
Schnals: Über den Wolken ...<br />
Im Schnalstal, wo urige Bauernhöfe an steilen Wiesen<br />
kleben, liegt <strong>Südtirol</strong>s einziges Gletscher-Skigebiet. Von<br />
Kurzras führt die 1975 erbaute Gletscherbahn in steiler<br />
Fahrt in die <strong>Welt</strong> der Dreitausender. Hier war Ötzi daheim,<br />
hier drehte Hollywood den Streifen „Everest“.<br />
<strong>Die</strong> Universal Studios Los Angeles bauten in der<br />
wildromantischen Schnalser Gletscher- und Bergwelt das<br />
Basislager nach, in welchem das Himalaya-Drama dargestellt<br />
wurde. Dabei wussten die US-Filmemacher gar nicht, dass am<br />
Eingang des Tales ein gewisser Reinhold Messner wohnt. <strong>Die</strong><br />
<strong>Südtirol</strong>er Berglegende erklomm einst den Mount Everest<br />
als erster Mensch ohne Hilfe von künstlichem Sauerstoff.<br />
Messner beobachtete die 300 Mann starke Hollywood-<br />
Truppe von Schloss Juval aus während der Dreharbeiten eher<br />
skeptisch. Messner selbst ist im Villnößtal in den Dolomiten<br />
aufgewachsen, doch den Sommer über wohnt er auf Schloss<br />
Juval. Das Bergmuseum kann daher nur von April bis Juni<br />
sowie im September und Oktober besichtigt werden.<br />
Vor 5.300 Jahren lebte Ötzi in diesen Bergen<br />
Am 19. September 1991 kam Messner auf einer Bergtour<br />
in Schnals an einem Eisloch vorbei, wo ein Nürnberger<br />
Ehepaar, das sich verlaufen hatte, eine Leiche entdeckt<br />
hatte. 25 Jahre danach – im Sommer 20<strong>16</strong> – wird der beste<br />
Bergsteiger aller Zeiten einmal höchstpersönlich die Ötzi-<br />
Glacier-Tour leiten, die bis zur Fundstelle der berühmtesten<br />
Eis-Mumie der <strong>Welt</strong> führt. Das erste Teilstück der im<br />
örtlichen Tourismusverein buchbaren Tour wird mit der<br />
Gletscherbahn bewältigt, die für mehr als 1.200 Höhenmeter<br />
lediglich sechs Minuten benötigt. Wäre dieser Aufzug in<br />
die <strong>Welt</strong> der Dreitausender nicht gebaut worden, wäre Ötzi<br />
vermutlich zu spät oder gar nicht entdeckt worden, und es<br />
gäbe auch kein Skigebiet. So tummeln sich von September<br />
bis Mai am Hochjochferner, wie der Schnalser Gletscher<br />
offiziell heißt, Skifahrer, Snowboarder und Langläufer. <strong>Die</strong><br />
Höhenlage und die Schneesicherheit locken im Frühherbst<br />
die absolute <strong>Welt</strong>klasse des <strong>Winter</strong>sports an: Petter Northug,<br />
Ole Einar Björndalen, Marcel Hirscher.<br />
Mit Stirnlampe & Skilehrer sieben Kilometer ins Tal<br />
Ab Mitte November ergreifen zunehmend Urlauber und<br />
Tagesgäste vom Gletscher Besitz. <strong>Die</strong> Schneeverhältnisse sind<br />
traumhaft, die Pisten ebenso. Sie tragen so abenteuerlich<br />
klingende Namen wie Teufelsegg, Finail oder Hintereis.<br />
Wer an einem schönen <strong>Winter</strong>tag die Naturschnee-Strecken<br />
abfährt, fühlt sich wie ein kleiner Schneekönig. Von den<br />
Bergstationen der Bahn und der Sessellifte aus ist die bizarre<br />
<strong>Welt</strong> der Dreitausender zu sehen, überragt von König Ortler<br />
(3.905 m). Sieben Kilometer lang ist allein die Talabfahrt<br />
nach Kurzras. In diesem <strong>Winter</strong> können Skifahrer übrigens<br />
ein ganz besonderes Skierlebnis buchen: eine Sonderfahrt<br />
mit der Gletscherbahn zum höchst gelegenen Hotel Europas,<br />
dem „Grawand“ (3.212 m). Dort gibt es ein Abendessen in<br />
der stillen Ruhe der Gletscherwelt, dann geht es, versehen<br />
mit Stirnlampe und begleitet von Skilehrern, in der Nacht<br />
an der Schmuggler-Scharte vorbei ins Tal. Gute Hotels<br />
gibt es direkt an der Talstation, aber auch im gesamten<br />
Schnalstal, wobei die Wege extrem kurz und bequem sind.<br />
Foto: Alex Filz<br />
Einmalige Kombination: Gletscher & Palmen<br />
Im Frühling indes ist ein in dieser Konstellation wohl<br />
einmaliger Urlaub in <strong>Südtirol</strong> möglich. Dort können<br />
Gäste am Vormittag am Schnalstaler Gletscher bei echt<br />
traumhaften Verhältnissen Ski fahren und am Nachmittag<br />
in Meran (zum Beispiel im Hotel „Therme“) oder in den<br />
großzügigen Hotels in Naturns am Freischwimmbad unter<br />
Palmen in der Sonne liegen. Mehr Kontrast, mehr Vielfalt,<br />
mehr Sonne und Spaß ist kaum möglich – und das alles<br />
ist in einer halben Autostunde machbar! Man sollte sich<br />
die Frühlingspakete 20<strong>16</strong> genau ansehen. Eingefleischte<br />
Skifahrer indes bleiben in Schnals und fahren von dort<br />
aus am Nachmittag zum Wandern oder Radfahren in den<br />
Frühling nach Naturns. Gute acht Monate kann in Schnals<br />
Ski gelaufen werden – dank des Gletschers am Talschluss in<br />
Kurzras. Der Sohn des Kurzhofes, Leo Gurschler, der vor<br />
40 Jahren die Gletscherbahn erbaute, hatte richtig gesehen:<br />
In Schnals ist immer Saison und hier kann man sich den<br />
<strong>Winter</strong> sogar selbst auswählen: einmal richtig tiefer <strong>Winter</strong><br />
mit jeder Menge Schnee, einmal <strong>Winter</strong> kombiniert mit<br />
Wandern im Herbst und einmal <strong>Winter</strong> mit Sonnenbaden<br />
im Frühling. Von Gott gesegnet ist, wer derlei Vielfalt bieten<br />
kann: Schnals.<br />
Hotel & Restaurant Oberraindlhof<br />
Aktiv & Familienhotel<br />
Adlernest<br />
Aktiv & Familienhotel Adlernest<br />
www.adlernest.com | Tel. +39 0473 669 652<br />
Hotel & Restaurant Oberraindlhof<br />
www.oberraindlhof.com | Tel. +39 0473 679 131<br />
Schnalstaler Gletscherbahnen<br />
www.schnalstal.com | Tel. +39 0473 662 171<br />
Foto: Alex Filz