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Zum Aufführungsrecht<br />
• Das Recht zur Aufführung erteilt der<br />
teaterverlag elgg, CH-3123 Belp<br />
Tel. + 41 (0)31 819 42 09<br />
www.theaterverlage.ch / information@theaterverlage.ch<br />
Montag - Freitag von 09.00 bis 11.30 Uhr & 13.30 bis 17.00 Uhr<br />
• Der Bezug der nötigen Texthefte - Anzahl Rollen plus 1 - berechtigt<br />
nicht zur Aufführung.<br />
• Es sind darüber hinaus angemessene Tantièmen zu bezahlen.<br />
• Mit dem Verlag ist vor den Aufführungen ein Aufführungsvertrag<br />
abzuschliessen, der festhält, wo, wann, wie oft und zu welchen<br />
Bedingungen dieses Stück gespielt werden darf.<br />
• Auch die Aufführung einzelner Teile aus diesem Textheft ist<br />
tantièmenpflichtig und bedarf einer Bewilligung durch den Verlag.<br />
• Bei eventuellen Gastspielen mit diesem Stück, hat die aufführende<br />
Spielgruppe die Tantième zu bezahlen.<br />
• Das Abschreiben oder Kopieren dieses Spieltextes - auch<br />
auszugsweise - ist nicht gestattet (dies gilt auch für<br />
Computerdateien).<br />
• Übertragungen in andere Mundarten oder von der Schriftsprache in<br />
die Mundart sind nur mit der Erlaubnis von Verlag und Verfasser<br />
gestattet.<br />
• Dieser Text ist nach dem Urheberrechtsgesetz vom 1. Juli 1993<br />
geschützt. Widerhandlungen gegen die urheberrechtlichen<br />
Bestimmungen sind strafbar.<br />
• Für Schulen gelten besondere Bestimmungen.<br />
"Es gibt Leute, die ein Theaterstück als etwas "Gegebenes"<br />
hinnehmen, ohne zu bedenken, dass es erst in einem Hirn erdacht,<br />
von einer Hand geschrieben werden musste.“<br />
Rudolf Joho
Personen:<br />
Erzähler<br />
Erzählerin<br />
Tomy<br />
Fränzi<br />
Michi<br />
Alfi<br />
Anna<br />
Krötchen<br />
Rabchen<br />
Rotznase<br />
Geierkralle<br />
Mückenbeisser<br />
Lehrer<br />
Polizist<br />
Alter Mann<br />
Mutter von Fränzi<br />
Vater von Fränzi<br />
Grossmutter von Fränzi<br />
Grosser Bruder von Fränzi<br />
Vater von Alfi<br />
Mutter von Michi<br />
Vater von Anna (Herr Gerber)<br />
Vater von Michi<br />
Vater von Tomy<br />
(Mutter von Anna)<br />
(Mutter von Tomy)<br />
von Benno Graber<br />
(Überarbeitete Fassung von Benno Graber und Simone Rutishauser)<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
1
Prolog:<br />
Schüler verlassen das Schulhaus.<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Erzähler:<br />
Drei Schüler treten auf<br />
Tomy:<br />
Fränzi:<br />
Michi:<br />
Tomy:<br />
Fränzi:<br />
Tomy:<br />
An einem gewöhnlichen Schulmorgen geschieht in Normalwil für<br />
einmal ungewöhnliches. Es fängt ja ganz harmlos an, aber<br />
dann...<br />
Zuviel möchten wir nicht verraten. Bald wird die Schule aus sein,<br />
und ihr werdet selbst sehen können, was sich hier alles abspielt.<br />
Schau, dort kommen sie schon...<br />
Was hältst du von den beiden Neuen? Ich finde es ein bisschen<br />
eigenartig, wie die sich aufführen.<br />
Ja, das kann man wohl sagen. Wie die einen anstarren, wenn sie<br />
mit einem sprechen. Man könnte meinen, die wollten einen<br />
gleich auffressen. Mir sind die ein bisschen unheimlich.<br />
Ist dir auch aufgefallen, dass die alles sofort begreifen, auch<br />
wenn sie nie richtig zuhören? Sie spielt ja den ganzen Morgen<br />
mit ihrer komischen Kette und er dreht immer seinen komischen<br />
Stift in den Fingern herum.<br />
Und diese Namen! Krötchen und Rabchen- wo die wohl herkommen?<br />
Auch der Lehrer war heute so anders als sonst. Der hatte doch<br />
seine Schuhe verkehrt an, trug während der Stunde Handschuhe<br />
und lief immer nervös durchs ganze Zimmer.<br />
Also irgendwas gefällt mir nicht.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Treten an den Bühnenrand. Zwei andere Schüler treten auf.<br />
Alfi:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Wir haben aber zwei lustige neue Kinder. Ich glaube, die machen<br />
unseren Lehrer ganz nervös. Ich glaube dem wachsen<br />
nächstens Flügel, wie der im Klassenzimmer herumschwirrt.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Anna:<br />
Alfi:<br />
Und kalt hatte er wohl auch. Was ist an diesen Neuen denn SO<br />
eigenartig? Weisst du, ich finde sie ja ganz nett, aber...<br />
Was aber? Was ist los? Sag schon....<br />
2
Anna:<br />
Alfi:<br />
Anna:<br />
Ja, ihre feurigen Augen, ihre riesigen Nasen ...Was brauchen die<br />
wohl für Taschentücher? Dann diese eigenartige Kette, die sie<br />
immer betastet, und der Stab den er immer in den Fingern dreht.<br />
Sie kommen mir vor wie Wesen aus einer anderen Welt.<br />
Da ist schon was dran, aber ich mag sie. Es war doch lustig<br />
heute in der Schule, oder?<br />
Ja, und ob.<br />
Treten an den Bühnenrand. Die junge Hexe und der junge Hexerich treten pfeifend<br />
und hopsend auf, ergreifen sich beide an der Schulhauswand einen Besen und<br />
treten rassig ab. Andere sehen dies und schütteln fragend den Kopf.<br />
Tomy:<br />
Szene 1:<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
(zu den anderen) Komische Nudeln sind das.<br />
Nudel ist gut. Nudeln mit Spaghetti-Haaren, habt<br />
ihr so was schon mal gesehen?<br />
Und was sollen die Besen? Helfen die am Nachmittag dem<br />
Schulwart? Oder putzen die sich den Heimweg zurecht? - Nein,<br />
das darf doch nicht wahr sein.<br />
Rabchen und Krötchen reiten auf ihren Besen und singen Hexenlied:<br />
1. Heut war’ n wir in der Schule und das gefiel uns sehr<br />
Wir konnten fröhlich zaubern, denn lernen ist nicht schwer<br />
Refrain:<br />
Alle:<br />
Ich bin Krötchen, die kleine Hexe verhexe, was ich mag<br />
und wenn ich Lust verspüre dann hex’ ich jeden Tag<br />
Ja das ist Krötchen, die kleine Hexe verhext, was sie mag<br />
und wenn sie Lust verspürt so hext sie jeden Tag<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
2. Jetzt reiten wir nach Hause auf einem Besenstil<br />
Und kommen morgen wieder weil s uns so gut gefiel<br />
Refr.<br />
Alle:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Ich bin Rabchen der kleine Hex’ rich verhexe was ich mag<br />
und wenn ich Lust verspüre dann hex’ ich jeden Tag<br />
ja das ist Rabchen der kleine Hex’ rich verhext was er mag<br />
und wenn er Lust verspürt dann hext er jeden Tag<br />
3. Zu Hause werden wir das Schulzeug schnell verstaun<br />
Und einen scharfen salzigen Hexentrunk uns braun<br />
3
Refrain:<br />
Ich bin Krötchen.... Ja das ist Krötchen...<br />
Ich bin Rabchen...Ja das ist Rabchen...<br />
reiten davon<br />
Szene 2:<br />
Während der Umbauarbeiten:<br />
Erzählerin:<br />
Erzähler:<br />
Wir sind jetzt dort, wo unsere kleinen Freunde von vorhin zu<br />
Hause sind. Wenn ich es mit meinen eigenen Augen nicht<br />
gesehen hätte, ich würde es wohl nicht glauben.<br />
Dass es so was heute noch gibt? Seht selbst:<br />
Geheimnisvolles Szenario. Es raucht aus einem Kessel. Komische Hexengestalten<br />
gehen umher. Sie singen im Reigen ein Beschwörungslied:<br />
Rotznase, Geierkralle, Mückenbeisser heisser, feisser, heisser, feisser<br />
diese Suppe, die muss dampfen dampfen, stampfen, dampfen stampfen<br />
hihihi hohoho hähähä<br />
Krötchen und Rabchen treten auf. Schmeissen ihre Schulsäcke auf den Boden.<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Krötchen:<br />
Mückenbeisser:<br />
Hähähähähäh, Hallochen Hallo wie geht’s denn der kleinen lieben<br />
Kröte? Und was macht unser Rabchen? Haben sie es<br />
genossen in der Menschenschule? Hähähä.<br />
Hohohoh, sind sie fleissig gewesen, haben sie was gelernt? Was<br />
gibt denn 6 mal 8, hä?<br />
Achtundvierzig natürlich, das ist ein Hexenkinderspiel.<br />
Unsinn. Es geziemt sich für eine Hexe nicht die Wahrheit zu<br />
sagen. Merk dir das. Hihi.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Krötchen ist halt noch klein, sie wird es schon noch kapieren.<br />
Hähähä.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Jetzt hört gut zu was wir euch zu sagen haben: Ihr wisst, dass<br />
wir eine kleine Hexenfamilie sind. Wir haben zuwenig Nachwuchs.<br />
Genau gesagt gibt es eigentlich ausser uns sonst<br />
überhaupt keine Hexen mehr. Nirgendwo. Ihr seid die letzten<br />
Hexenkinder. Deshalb sollt ihr nun folgendes tun, hohohohoh.<br />
4
Mückenbeisser:<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Erstens: Hihihihihi. Sie sollen der ganzen Schule Eindruck<br />
machen, sie ein bisschen erschrecken, zeigen wo die kleine<br />
grosse Meisterin steckt, hihihihihihi.<br />
Hohoho<br />
Heeeh, was ist, hohoh gehört mir, du elende Nasenbohrerin.<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Mückenbeisser:<br />
Rotznase:<br />
Mückenbeisser:<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Mückenbeisser:<br />
Rabchen<br />
Rotznase:<br />
Beschwörungslied<br />
Aha, ääääh, hähähähähä, sei doch still du hohohohles Wesen.<br />
So jetzt sollen Krötchen und Rabchen zuhören: Als zweites<br />
sollen sie nämlich Freunde gewinnen. Sie müssen einfach nett<br />
dreinschauen und lieb sein, aber nicht zu lieb, hähähä.<br />
Ja, hexenlieb, hohoho. Und drittens sollen sie diese Freunde in<br />
die Hexenschule bringen, jawohl, zu uns, hohohoho.<br />
Und viertens werden wir dann... (bekommt einen Tritt)<br />
Schweig du, du, du...<br />
Was denn, hihi, Hexe?<br />
Ja, du Hexe. Äääääh, du Unhexe, du, hähähä.<br />
Wir verraten doch nicht alles du morscher Besen.<br />
Huuuuuuh, das halte ich nicht aus. Morscher Besen? Das ist<br />
gemein. Ich habe den schnellsten Besen in ganz Normalwil.<br />
Da kann sogar Harry Potter mit seinem Nimbus 2000 einpacken!<br />
Wehe- keine weiteren Beleidigungen oder ich zaubere euch<br />
einen Knoten in die Zunge.<br />
(krümmt sich vor lachen): Bei euch ist es am lustigsten,<br />
huhuhuhuuuu.<br />
(Gibt der Geierkralle einen Tritt) Kommt arbeiten wir<br />
weiter:<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Rotznase, Geierkralle, Mückenbeisser heisser, feisser, heisser, feisser<br />
diese Suppe, die muss dampfen dampfen, stampfen, dampfen stampfen<br />
hihihi hohoho hähähä<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
5
Szene 3:<br />
In der Schule. Die Kinder setzen sich (5 Schüler , Krötchen und Rabchen).<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Krötchen und Rabchen:<br />
Refrain (alle):<br />
Lehrer:<br />
Sicher wollt ihr wissen, was am folgenden Tag in der Schule<br />
alles geschieht.<br />
Der Lehrer wird gleich hereinkommen, die grosse Pause ist vorbei.<br />
Die junge Hexe, unsere Krötchen, wird bestimmt recht Verwirrung<br />
stiften.<br />
(Stehen auf und singen ein kurzes Hexen-Zauberlied)<br />
Die Schule, die soll lustig sein<br />
Zum Spasse laden wir euch ein<br />
Und wenn mal wer den Mund aufmacht<br />
dann wird es lachen, dass es kracht<br />
Fidigigigei was ist geschehn<br />
diriffdiraff wirds wohl vergehn<br />
Was ist das für eine Macht<br />
Ein Hexenfluch hat uns gepackt<br />
(Was? Ein Fluch: Ein Fluch: Ein Fluch:)<br />
(Lacht die ganze Zeit)<br />
Gu... gu... guten Mo... Mo...<br />
Morgen liebe li... li. .. liebe Kihihihihi Inder, ehh Kinder<br />
Seieieieieieie... seid ihr guhuhuhuhu hut Hut?, wo ist mein Hut?<br />
aah guhuhuhut aufgestanden? Heute ist ein lu... lu... lustiger<br />
Tag. Wihhihir sihihingen die giihühühldene Sohohonne...<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kinder und Lehrer singen und lachen dieses Lied bis der Lehrer abbricht:<br />
Lehrer:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Hahahahahahalt so geht das nihihicht. Was ist lohohos?<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Krötchen und Rabchen singen Zauberlied<br />
Gar listiges hab’n wir noch vor dem armen Mann steht was<br />
bevor er ist zwar schon ein netter Herr doch weinen müssen<br />
alle sehr<br />
(Refrain<br />
Fidigigigei was ist geschehn<br />
6
diriffdiraff wirds wohl vergehn<br />
Was ist das für eine Macht<br />
Ein Hexenfluch hat uns gepackt<br />
(Was? Ein Fluch: Ein Fluch: Ein Fluch:)<br />
Lehrer:<br />
Nehmt das Rechnungsbuch hervor und schlagt auf Seite 99 auf.<br />
Lehrer:<br />
Michi:<br />
Max, was ist los?<br />
(weinerlich) Ich finde mein Buch nicht. (weint jämmerlich)<br />
Lehrer: (ganz nett) Das ist doch nicht so schlimm. Du kannst ja bei<br />
deinem Nachbar schauen, das ist doch nicht so schlimm.<br />
Michi:<br />
Lehrer:<br />
Anna:<br />
Lehrer:<br />
Rabchen<br />
Lehrer:<br />
Tomy:<br />
Lehrer:<br />
Fränzi:<br />
Alfi:<br />
Doch! (weint)<br />
Nun, Anna, die erste Rechnung bitte.<br />
Ja, (weinerlich) 5 mal 8 ist (weint) 40 (schluchzt).<br />
Ja, sehr gut, da ist doch nichts trauriges daran.<br />
Doch schon. Stellen sie sich vor, es seien 5 mal 8 Lehrer...<br />
So, werde ja nicht frech. Die nächste Rechnung, Tomy.<br />
7 mal 9 (beginnt zu weinen)<br />
Stopp, hört auf, versorgt alles, so geht das nicht, was ist heut’<br />
los?<br />
(weinend) Nichts, warum fragen sie?<br />
(weinend) Ich habe nur noch einen Finken.<br />
Alle Schüler ausser Rabchen und Krötchen weinen und schluchzen<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Krötchen und Rabchen (singen)<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Das Weinen soll zu Ende sein<br />
Vielleicht war’s schon etwas gemein<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Ich freu mich auf den nächsten Streich<br />
Mir werden schon die Knie weich<br />
Lehrer:<br />
Bitte bildet jetzt einen Halbkreis. Ich möchte mit euch über<br />
diesen eigenartigen Morgen sprechen. (Schüler bilden einen<br />
Halbkreis) Was ist los? Kann mir jemand erklären was das<br />
Weinen bedeutet? Ja, Michi -bitte.<br />
7
Michi:<br />
Lehrer:<br />
Michi:<br />
Weinen bedeutet folgendes: Es handelt sich um ein Verb, welches<br />
einen althochdeutschen Ursprung hat und damals noch<br />
weynen hiess. Es ist verwandt mit dem Wort „weh“ und hat die<br />
etymologische Bedeutung von „weh – rufen“.<br />
Ja, Michi, woher weisst du solche Dinge?<br />
Ja, Köpfchen muss man haben.<br />
Lehrer:<br />
Fränzi:<br />
Anna:<br />
Alfi:<br />
Lehrer:<br />
(Schüler verabschieden sich)<br />
Krötchen:<br />
Lehrer:<br />
Ich wollte eigentlich wissen, weshalb ihr alle geweint habt und<br />
nicht, was Weinen bedeutet.<br />
Ach so, da müssten wir tiefere Erforschungen anstreben. Rein<br />
oberflächlich betrachtet handelt es sich bestimmt um eine Verkrampfung<br />
in einen ungewohnten Zustand und ist nicht weiter<br />
besorgniserregend...<br />
Nehmen sie es nicht persönlich, bleiben sie ganz ruhig, es hat<br />
bestimmt nichts mit ihnen zu tun.<br />
Morgen wird alles wieder gut sein, bestimmt. In der Behandlung<br />
von derartigen Symptomen habe ich langjährige Erfahrung.<br />
Seien sie unbesorgt.<br />
Schluss jetzt! Am besten geht ihr (Blick auf die Uhr) -es ist zwar<br />
noch etwas früh - nach Hause und lasst mich in Frieden für<br />
heute, ihr, ihr, ...Intelligenzbestien.<br />
(Klopft dem Lehrer auf die Schulter) Nehmen sie es nicht tragisch.<br />
Die grünen Haare stehen ihnen übrigens ausgezeichnet!<br />
Schaut Krötchen verdutzt nach. Zu sich: Was ist los? Grüne<br />
Haare???<br />
Nimmt, als alle weg sind, verstohlen einen kleinen Spiegel aus dem Pult und betrachtet<br />
sich darin. Tatsächlich entdeckt er eine grüne Haarsträhne. Erschöpft lässt er<br />
sich auf seinen Stuhl sinken und schüttelt den Kopf.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Erzählerin:<br />
Erzähler:<br />
Schaut, was auf dem Heimweg alles geschieht, der Hexenzauber<br />
geht weiter.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Wenn diese Intelligenzbestien - wie der Lehrer sagte -jetzt nach<br />
Hause kommen, auweia.<br />
8
Szene 4:<br />
(Heimweg, Anna und Alfi begegnen einem Polizisten)<br />
Polizist:<br />
Alfi:<br />
Polizist:<br />
Anna:<br />
Polizist:<br />
Anna:<br />
Alfi:<br />
Polizist:<br />
Alfi:<br />
Hee, ihr beiden, noch nie was von einem Zebrastreifen gehört?<br />
Ja wenn sie mich so fragen: selten. Meistens sprechen wir nicht<br />
von Tieren, wenn wir von der Fahrbahn sprechen. Es heisst nicht<br />
Zebra- sondern Fussgängerstreifen.<br />
Jaja, schon recht du Besserwisser. Aber leider ist es euch nicht<br />
klar, dass ihr zum Überqueren der Strasse den Ze... eh...<br />
Fussgängerstreifen benutzen solltet.<br />
Entschuldigen sie wenn ich sie schon wieder korrigieren muss:<br />
Laut Strassenverkehrsreglement heisst es nicht Strasse, sondern<br />
Fahrbahn.<br />
Was ist los? Werdet jetzt ja nicht auch noch frech. Ihr seid ja wie<br />
die Hühner über die - bitte - Fahrbahn gewatschelt.<br />
Zuerst sprechen sie von Zebras, jetzt von Hühnern, Sie haben<br />
wohl einen ganzen Zoo auf Lager. Und zudem watscheln Hühner<br />
nicht!<br />
Könnten Sie uns sagen wo es zur nächsten Zoohandlung geht?<br />
Ja, geht jetzt links und nachher bei der nächsten Kreuzspinne,<br />
eeh wie komme ich jetzt auf Spinne, natürlich Kreuzung nach<br />
rechts, und schon seid ihr dort.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Besten Dank. Auf Wiedersehen.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
(Gehen fort, natürlich in die falsche Richtung. Polizist fasst sich an den Kopf und<br />
sieht sehr nachdenklich drein. Alter Mann tritt auf. Szene wird von den anderen drei<br />
Schülern beobachtet)<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Polizist:<br />
Haben Sie das gesehen?<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Haben Sie das gesehen?<br />
Das ist ja wie verhext?<br />
9
Alter Mann.<br />
Polizist:<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Wie verhext.<br />
Diese Kinder heute.<br />
Diese Kinder heute.<br />
Aber Sie verstehen mich.<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Alter Mann:<br />
Polizist:<br />
Alter Mann:<br />
Aber Sie verstehen mich.<br />
Ja ich Sie auch.<br />
Ich Sie auch.<br />
Aber das sagte ich doch.<br />
Ich doch<br />
Was ist los?<br />
Was ist los?<br />
Nichts (winkt ab)<br />
Nichts (winkt kräftig)<br />
So, ich muss weiter.<br />
.. .muss weiter.<br />
Passen Sie auf sich auf.<br />
Passen Sie auf sich auf. (Winkt mit Stock)<br />
(Treten ab, Schüler kommen auf Bühnenmitte)<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Fränzi:<br />
Michi:<br />
Tomy:<br />
Hast du diesen Alten schon einmal gesehen? Heute ist schon ein<br />
komischer Tag.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Unser Polizist war noch nie so lustig (lacht).<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Wer ist wohl der alte Mann?<br />
(Krötchen und Rabchen kommen aus der Ecke aus welcher der alte Mann verschwand)<br />
Michi:<br />
Krötchen:<br />
Hast du den Alten eben gesehen?<br />
Huhuhuhuhuhu, den kenne ich gut.<br />
10
(Singt mit Rabchen zusammen neues Zauberlied.)<br />
Rabchen:<br />
Alle drei:<br />
(Treten ab)<br />
Erzählerin:<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Szene 5:<br />
Machs doch wie die Papageien<br />
Die – wer’s glaubt - die Dümsten seien<br />
Plappert einfach alles nach<br />
Plappert einfach alles nach<br />
(Refrain)<br />
Einen schönen Nachmittag wünsche ich euch.<br />
Einen schönen Nachmittag wünsche ich euch.<br />
Jetzt stellt euch vor, was bei denen zu Hause wohl los ist.<br />
Dieser Rabchen hat Ideen: Das muss ich gesehen haben.<br />
Wollt ihr einmal bei Fränzi vorbeischauen?<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
(Am Mittagstisch bei Fränzi zu Hause. Eltern, grosser Bruder und Grossmutter sitzen<br />
am Tisch. Mutter kommt mit dem Essen herein.)<br />
Mutter:<br />
Fränzi:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Fränzi, hast du gerne Blumenkohl?<br />
Hast du gerne Blumenkohl?<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Mutter:<br />
Fränzi:<br />
Mutter:<br />
Ja ich schon.<br />
Ja ich schon.<br />
Dann ist ja gut.<br />
11
Fränzi:<br />
Grossmutter:<br />
Fränzi:<br />
Grossmutter:<br />
Dann ist ja gut.<br />
Hast du was gelernt heute?<br />
Hast du was gelernt heute?<br />
Ich und etwas lernen.<br />
Fränzi:<br />
Ich und etwas lernen.<br />
Grossmutter:<br />
Fränzi:<br />
Grossmutter:<br />
Fränzi:<br />
Vater:<br />
Alle:<br />
Grosser Bruder:<br />
Fränzi:<br />
Grosser Bruder:<br />
Fränzi:<br />
Grosser Bruder:<br />
Fränzi:<br />
Vater:<br />
Fränzi:<br />
Grossmutter:<br />
Fränzi:<br />
Du bist ja noch jung.<br />
Du bist ja noch jung.<br />
Danke.<br />
Danke.<br />
Guten Appetit!<br />
Guten Appetit. (Alle essen)<br />
Nun mein Schwesterchen, kommst du heute ins Hallenbad?<br />
Nun mein Schwesterchen, kommst du heute ins Hallenbad?<br />
Sei doch nicht gleich beleidigt.<br />
Sei doch nicht gleich beleidigt.<br />
Was ist los?<br />
Was ist los?<br />
Jetzt hört ihr augenblicklich auf zu streiten.<br />
Jetzt hört ihr augenblicklich auf zu streiten.<br />
(zum Vater) Ja auch du.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Mutter:<br />
Fränzi:<br />
Ja auch du. (Vater schaut mürrisch drein, alle essen<br />
fertig und räumen zusammen.)<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Hilfst du mir abwaschen?<br />
Hilfst du mir abwaschen?<br />
Mutter:<br />
Fränzi.<br />
(lacht) Einverstanden.<br />
Einverstanden.<br />
12
Vater:<br />
Fränzi:<br />
Grossmutter:<br />
Mutter:<br />
Gibt es noch Kaffee?<br />
Gibt es noch Kaffee? (Frage weiter an Mutter)<br />
Ich bringe dir einen. (Tritt ab)<br />
(Sofort) Das ist mir auch recht.<br />
Fränzi:<br />
Vater:<br />
Fränzi:<br />
Vater:<br />
Fränzi:<br />
Vater:<br />
Grosser Bruder:<br />
Szene 6:<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Das ist mir auch recht.<br />
Du musst auch immer deinen Mund reinhängen.<br />
Du musst auch immer deinen Mund reinhängen.<br />
Freche Göre.<br />
(im Weggehen) Freche Göre.<br />
Diese Töchter heute.<br />
(echt bestätigend) Diese Töchter heute.<br />
Fränzi kann froh sein, dass sie von ihrem Hexenzauber wieder<br />
erlöst wurde.<br />
Da wäre ja beinahe der grösste Krach entstanden. Doch schon<br />
am nächsten Tag ist sie mit ihren Freunden der Mittelpunkt des<br />
nächsten Abenteuers.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
(Krötchen liest in Hexenbuch ,Rabchen sitzt daneben und spielt mit seinem<br />
Zauberstab („Stift“) . Sie werden beobachtet. Krötchen lässt das Buch aus Versehen<br />
liegen. Sie treten mit Besen ab.)<br />
Krötchen:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Abramaxas Haramtara dreimal schwarze Katze Abramaxas<br />
Abrakadabra Hokuspokus Fidibus ... (verschwindet...)<br />
Tomy:<br />
Michi:<br />
Schau dort, Krötchen, diese blöde Giftnudel.<br />
Und Rabchen- der schräge Vogel!<br />
13
Fränzi:<br />
Michi:<br />
Fränzi:<br />
Schaut nur, Krötchen hat etwas liegengelassen.<br />
Gib mal her. (liest vor) Das Hexenzauberbuch.<br />
Dann sind das tatsächlich HEXEN!<br />
Tomy: Was ist los? Hexen, bei uns in der Klasse? Denen werden wir ´s<br />
Michi:<br />
Fränzi:<br />
Tomy:<br />
Michi:<br />
Singen gemeinsam:<br />
zeigen.<br />
Los, probieren wir das aus. Was steht hier alles?<br />
„Essen auf den Tisch“- ich habe jetzt keinen Hunger, oder „Die<br />
Blumen tanzen lassen“.<br />
Das wäre doch was.<br />
Ach du mit deinen Blumen, schau dort: „Springen wie die<br />
Grossen“. Damit können wir allen Kindern davonspringen.<br />
Gut, das versuchen wir.<br />
Wir haben kleine Füsselein<br />
Und würden gern viel schneller sein<br />
Grosse Schuhe ein Vergnügen<br />
Kleine sollen nicht genügen<br />
(Springen ‘Aua„ schreiend weg, ...und ziehen sich grosse Schuhe an. Kommen<br />
anschliessend wieder auf die Bühne zurück.)<br />
Michi:<br />
Fränzi:<br />
Tomy:<br />
Dieses verhexte Hexenbuch ist ein gefährliches Ding.<br />
Das rühre ich nicht mehr an.<br />
Wir brauchen einen Gegenzauber, so kann ich ja nicht nach<br />
Hause gehen.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
(Krötchen und Rabchen erscheinen und von der anderen Seite Anna und Alfi.)<br />
Krötchen:<br />
Michi:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Was ist denn mit euch los?<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Wir, wir, wir haben dieses Buch dort im Gras entdeckt. Gehört<br />
das dir?<br />
Krötchen:<br />
Fränzi:<br />
Nein, aber gebt es mir trotzdem. Damit könnt ihr drei Würstchen<br />
sowieso nichts anfangen.<br />
Hilf uns doch. Wir haben Riesenfüsse bekommen.<br />
14
(Anna und Alfi sehen dies jetzt und lachen laut heraus.)<br />
Rabchen:<br />
Wenn ihr versprecht, solche Dummheiten nicht mehr zu<br />
wiederholen, werde ich euch helfen, aber verschwindet jetzt, ihr<br />
Buchräuber.<br />
(Michi Fränzi und Tomy verschwinden jammernd)<br />
Rabchen:<br />
Beide:<br />
Krötchen:<br />
Anna:<br />
Rabchen:<br />
Alfi und Anna:<br />
Krötchen:<br />
Die drei lassen wir jetzt noch ein bisschen zittern. Doch jetzt zu<br />
euch beiden. Ihr habt bestimmt schon gemerkt, dass ich kein<br />
normaler Schüler bin, und Krötchen keine gewöhnliche Schülerin.<br />
Wenn ihr wollt, verraten wir euch ein Geheimnis.<br />
Au, ja!<br />
Wir sind kleine Hexen und unsere Hexenmeisterinnen haben uns<br />
erlaubt Freunde in die Hexenschule mitzunehmen. Weil ich euch<br />
beide so nett finde, erlaube ich euch, mich zu begleiten. Dort<br />
lernt ihr richtig Hexen und nicht solch halbpatziges Zeug wie eure<br />
Kollegen.<br />
Ist das nicht gefährlich?<br />
Gefährlich? Aber nein, seid unbesorgt, wir sind ja bei euch.<br />
Gut wir machen mit.<br />
Gut bis morgen, aber niemandem etwas verraten. Wir treffen uns<br />
von nun an jeden Mittwochnachmittag und besuchen gemeinsam<br />
die Hexenschule. Einverstanden?<br />
Alfi und Anna: Einverstanden: (Treten ab)<br />
Szene 7:<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Krötchen und Rabchen treffen Alfi und Anna vor der Hexenschule (vor dem<br />
Vorhang).<br />
Krötchen:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
So ihr beiden, nun werdet ihr Bauklötze staunen. Was wir alles<br />
lernen hier! Kommt mit!<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Alfi:<br />
Anna:<br />
Ist das nicht gefährlich? So mit explosiven Zaubertränken oder<br />
giftigen Dämpfen?<br />
Oder gibt es da Spinnen, Schlangen und Kröten, Krötchen?<br />
15
Krötchen:<br />
Alfi:<br />
Anna:<br />
Natürlich gibt es das! Schliesslich ist das eine Hexenschule. Aber<br />
wenn du dich nicht traust... Dann eben nicht! – Fragen wir halt<br />
Fränzi und Michi.<br />
Wenn sich jemand traut, dann schon eher wir, nicht Anna?<br />
Komm Anna, wer nichts wagt, gewinnt nichts.<br />
Der Gewinner des heutigen Fernsehquiz: Alfi, der Tapfere. Er<br />
gewinnt einen Schlangenbiss und eine Tube Krötensalbe.<br />
Rabchen:<br />
(lacht) Alles halb so wild. Wir haben das schliesslich auch<br />
überlebt! Auf geht’s ihr beiden!<br />
Rabchen nimmt Anna und Krötchen nimmt Alfi an der Hand, und sie führen die<br />
beiden hinter den Vorhang. Vorhang auf. Man sieht eine Hexenküche mit allerlei<br />
eigenartigen Dingen auf den Gestellen.<br />
Mückenbeisser:<br />
Alfi:<br />
Geierkralle:<br />
Hihi, da sind die beiden Versuchskanichen.<br />
Was ist los? Versuchskaninchen?<br />
Hoho, Mandarinchen, Clementinchen kann man essen<br />
Versuchskaninchen kann man pressen<br />
Geierkralle öffnet die Arme und drückt Anna und Alfi unsanft an sich.<br />
Rotznase:<br />
Anna:<br />
Alfi:<br />
Mückenbeisser:<br />
Hähähä! Die kann in Reimen sprechen!<br />
(zu Geierkralle!) Drück sie nicht, dass sie zerbrechen!<br />
(zum Publikum) Igitt, die riecht nach Knoblauch und Kamillentee!<br />
Wäääääh! Und nach Motten und (Pause) Ojemineee!!!<br />
Hihi, das ist mein Willkommensgruss!<br />
Streckt den Zauberstab in Richtung der beiden Kinder.<br />
Mückenbeisser:<br />
Multiple repetite repetitis.<br />
Alfi und Anna treten vor zum Bühnenrand und wiederholen immer wieder, was sie<br />
schon vorher gesagt haben.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Anna:<br />
Alfi:<br />
Anna:<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Igitt, die riecht nach Knoblauch und Kamillentee!<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Wäääääh! Und nach Motten und (Pause) Ojemineee!!!<br />
Igitt, die riecht nach Knoblauch und Kamillentee!<br />
Alfi:<br />
Wäääääh! Und nach Motten und (Pause) Ojemineee!!!<br />
UND SO WEITER<br />
16
Gleichzeitig schimpft Geierkralle zum Mückenbeisser:<br />
Geierkralle:<br />
Rotznase:<br />
Genug, nimm das zurück, sonst sage ich , dass du nach einem<br />
übersäuerten Kompost riechst, wie deine Urgrossmutter!<br />
Okay! Lasst uns anfangen: (Hält den Zauberstab zu den beiden<br />
Kindern.) Multiple repetite finite:<br />
Anna und Alfi hören auf mit ihren Wiederholungen. Sie blicken komisch drein.<br />
Anna:<br />
Rabchen:<br />
Rotznase:<br />
Krötchen:<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Mückenbeisser:<br />
Alfi:<br />
Rabchen:<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Mückenbeisser:<br />
Fangen wir jetzt endlich an?<br />
So ihr drei alten Wetterhexen. Genug! Jetzt wird gearbeitet!<br />
Gut. Hähähä. Fangen wir also an. Wir ääääääääh...<br />
Was äääääääääh? Was ist los?<br />
Wir verwandeln heute einen Prinzen in einen Frosch. Okay?<br />
Hohoho... Und woher nimmst du den Prinzen? Hohoho.<br />
Dann machen wir halt etwas anderes: Hihihihi. Wie wär’s mit einer<br />
Samstagsalbe?<br />
Samstagsalbe? Heute ist doch Mittwoch!<br />
Darum geht es ja. Ein bisschen Samstagsalbe auf die Stirn<br />
und schon ist Samstag da, du Spatzenhirn.<br />
Her mit den Töpfen. Rabchen bring mir zwei Gramm Hirsekleie, Alfi,<br />
hol mir einen Löffel Kolibrischnäbel, da hinten in der Büchse.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Hohohoh. Anna, wir brauchen etwas Farbe. Hole dort die in Essig<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
eingelegten Papageienfedern.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Krötchen, hole Vergissmeinnichthonig, eine Prise vom Feinsten! Es<br />
muss süss und zart werden!<br />
Alle sind fleissig an der Arbeit. Sie mischen, riechen daran und tanzen um den<br />
Kessel. Nebel und Geräusche kommen aus dem Kessel. Dazu singen sie das<br />
Beschwörungslied.<br />
17
Schliesslich geht langsam der Vorhang zu. Die Erzähler erscheinen vor dem<br />
Vorhang.<br />
Szene 8:<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Erzählerin:<br />
Tatsächlich sind die beiden am Nachmittag mit der Hexe<br />
mitgegangen und haben dort einiges gelernt.<br />
Sie freuten sich riesig über ihr neues Wissen. Die drei alten<br />
Hexen waren den beiden allerdings schon etwas unheimlich.<br />
Am Anfang jedenfalls. Sie hatten sich schnell an sie gewöhnt.<br />
Inzwischen verbrachten sie schon mehrere Mittwochnachmittage<br />
in der Hexenschule.<br />
Doch schaut, dort kommen die beiden.<br />
(Anna und Alf i treten auf. Sie haben eine etwas grössere Nase. (rote Färbung) Beide<br />
tragen einen Besen und stellen diesen beiläufig an die Schulhauswand.)<br />
Anna:<br />
Alfi:<br />
Anna:<br />
(Treten ab)<br />
Erzählerin:<br />
Das war ein Supernachmittag, kommst du nächste Woche<br />
auch wieder in die Hexenschule?<br />
Au ja, dort lernen wir zaubern statt rechnen und auf Besen<br />
fliegen anstatt zu schreiben.<br />
Und wir lernen lustige Zaubersprüche auswendig.<br />
Ja, die beiden hat es recht erwischt.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Erzähler:<br />
Das sind ja beinahe schon zwei neue Hexen.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
(Treten an den Bühnenrand)<br />
Da kommt ja Fränzis Grossmutter.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Ja, und Eltern von Anna, Alfi und Michi.<br />
(Eltern treten entsprechend ihrem Einsatz auf und verschwinden wieder)<br />
18
Grossmutter:<br />
Guten Tag Herr Gerber, wie geht es ihnen?<br />
Vater von Anna:<br />
Grossmutter:<br />
Vater von Anna:<br />
Ja, sehr gut. Meine Anna jedoch, ich weiss nicht...<br />
Was ist los mit ihr?<br />
Sie ist so, wie soll ich sagen, so anders. Es ist wie verhext.<br />
Grossmutter:<br />
Vater von Anna:<br />
Vater von Alfi:<br />
Grossmutter:<br />
Vater von Alfi<br />
Vater von Anna:<br />
Mutter von Michi:<br />
Vater von Anna:<br />
Mutter von Michi:<br />
Grossmutter:<br />
Vater von Alfi:<br />
Aber sie plappert nicht plötzlich alles nach wie unsere Fränzi?<br />
Was? Sie auch?<br />
(fühlt sich angesprochen): Ja, ich auch. Aber warum denn so<br />
erstaunt. Ich komme täglich hier vorbei...<br />
Sie haben uns wohl falsch verstanden. Es ist wegen der Kinder.<br />
Die sind einfach eigenartig.<br />
(schmunzelt): Ja, allerdings. Unser Sohn hat den Putzfimmel. Er<br />
will immer mit dem Besen auf die Strasse.<br />
Ja, meine Anna hat das auch. (lacht) Ich glaube die spielt im<br />
Garten Hexe.<br />
Habt ihr was von Hexen gesagt? Mein Sohn hat verhexte Füsse.<br />
Ja ja, und ich bin ein verwandelter Prinz.<br />
(halb weinend) Nein ernsthaft. Ihre Füsse sind von gestern auf<br />
heute gewachsen. Ich komme soeben vom Schuhgeschäft (zeigt<br />
ihre Taschen).<br />
Wir müssen das wohl schon ernst nehmen. Fränzi sagte gestern<br />
auch, sie wolle nur noch barfuss gehen.<br />
Am besten sprechen wir einmal mit dem Lehrer. Vielleicht weiss<br />
er etwas?<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Mutter von Michi:<br />
Vater von Anna:<br />
Erzählerin:<br />
Ja, das ist wohl das Beste.<br />
Wird schon gut herauskommen. Auf Wiedersehen.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Unterdessen ist eine ganze Woche verstrichen. Die ganze Schule<br />
steckt im Hexenfieber. Vom Fusszauber wurden die drei Schüler<br />
zwar schon befreit, aber die Probleme wurden dadurch auch<br />
nicht gelöst.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Erzähler:<br />
Die kleine Hexe hext wo es nur geht. Die Schule steht Kopf.<br />
Heute findet nun ein Elternabend statt. Natürlich sind alle<br />
Eltern eingeladen...<br />
19
Erzählerin:<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Szene 9:<br />
Habt ihr gehört? Alle!<br />
Weshalb die Eltern so richtig schön beunruhigt sind, das seht ihr<br />
an der folgenden Szene.<br />
Kaum blicken die Kinder zu Hause in den Spiegel blicken sie<br />
gleich komisch aus der Wäsche. Seht nur:<br />
(Ein Kind kommt nach dem anderen auf die Bühne. Auf der Bühnenmitte steht ein<br />
Spiegelrahmen. In diesem Spiegelrahmen erkennen sich die Kinder. Nachdem sie<br />
etwas gesagt haben, springen sie erschreckt davon!)<br />
Michi:<br />
(läuft stark blinzelnd und Zunge hinausstreckend auf die Bühne)<br />
Was ist los mit mir, was soll denn das? (Pause) Ich bin verhext!<br />
Fränzi: (zieht ihr linkes Bein nach)<br />
Was ist los mit mir, was soll denn das? (Pause) Ich bin verhext!<br />
Tomy: (Hat einen dicken Bauch bekommen!)<br />
Was ist los mit mir, was soll denn das? (Pause) Ich bin verhext!<br />
Alter Mann: (läuft rückwärts auf die Bühne)<br />
Saw tsi sol tim rim, saw llos nned sad? (Pause) Hci nib txehrev!<br />
Polizist: (Hat grosse Ohren erhalten)<br />
Was ist los mit mir, was soll denn das? (Pause) Ich bin verhext!<br />
Szene 10:<br />
(Im Klassenzimmer: Der Lehrer begrüsst die hereintretenden Eltern. Anwesend sind<br />
fünf Eltern und die drei Hexenmeisterinnen.)<br />
Lehrer:<br />
Ich möchte euch alle recht herzlich zum heutigen Elternabend<br />
begrüssen. Der Grund für meine Einladung ist der folgende:<br />
Seit einer Woche sind meine Schüler wie verhext, und ich komme<br />
mir ehrlich gesagt manchmal auch etwas komisch vor. Neulich<br />
konnte ich nicht anders als lachen. Ich möchte gerne wissen,<br />
was Sie zu Hause beobachten.<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Vater von Tomy:<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Wenn Sie Dinge sehen, die es nicht gibt, so müssen Sie sich<br />
wohl oder übel einen anderen Beruf suchen. Es gibt keine solchen<br />
geheimnissvollen Kräfte, die einen zum Lachen bringen.<br />
Lehrer:<br />
Ich muss schon bitten...<br />
20
Mutter von Michi:<br />
Vater von Michi:<br />
Mein Sohn war zwar schon ein wenig eigenartig. Letzten Dienstag<br />
fand er es lustig, mir immer alles nachzuplappern.<br />
So was hat er sonst nie gemacht. Aber verhext wird unser Sohn<br />
deshalb sicher nicht sein. Flausen im Kopf wird er haben.<br />
Vater von Fränzi:<br />
Rotznase:<br />
Geierkralle:<br />
Lehrer:<br />
Vater von Tomy:<br />
Geierkralle:<br />
Jawohl, Flausen im Kopf, wie unsere Fränzi. Letzthin war die<br />
zickiq wie eine Giftkröte.<br />
Giftkröte, hähähähähä, der hat eine nette Art zu sprechen.<br />
Besser Flausen im Kopf als kein Besen im Stall, hohohoho.<br />
Darf ich ein bisschen um Zurückhaltung bitten. Ich möchte ernsthaft<br />
über die Probleme sprechen.<br />
(Zur Geierkralle) Sind Sie die Mutter der beiden neuen, wie<br />
heissen sie gleich; Krötchen und Rabchen?<br />
Hohohoho, ich bin nur die liebe Tante, die Mutter sitzt dort.<br />
(Zeigt auf Rotznase)<br />
Mutter von Fränzi: Nehmen sie es mir nicht übel, aber seit die beiden hier sind geht<br />
alles drunter und drüber.<br />
Vater von Tomy:<br />
Lehrer:<br />
Mückenbeisser:<br />
Vater von Michi:<br />
Sie wollen doch wohl nicht alles den beiden neuen in die Schuhe<br />
schieben? Letzthin kam mein Sohn mit Riesenpantoffeln nach<br />
Hause. Die wären auch für Krötchen oder Rabchen eine Nummer<br />
zu gross gewesen. Das waren doch des Lehrers Schuhe.<br />
Meine Schuhe? Was für Schuhe? Jetzt komme ich nicht mehr<br />
mit.<br />
Wollen wir das Rätsel lösen?<br />
Warum ihr? Was wisst denn ihr schon?<br />
(Hexen stehen auf und tanzen unter den entsetzten Blicken der Eltern und des<br />
Lehrers)<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Hexenlied:<br />
Wir sind die drei Hexen vom Blauenwald<br />
Und sind wir mal da, so geh’ n wir nicht bald<br />
Wir bleiben stets dort wo wir nun mal sind<br />
Verhexen mit pfiffigen Sprüchen ihr Kind<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
Doch ihr dürft euch nun glücklich schätzen<br />
Wir sind die allerschlausten Hexen<br />
Wir stürzen euch ins Abenteuer<br />
Und tanzen wild am Hexenfeuer<br />
Der Lehrer wird die Schulbank drücken<br />
Wir werden ihn mit uns beglücken<br />
21
Ihr werdet euch ums Wissen reissen<br />
Dies Haus soll Hexenschule heissen<br />
Refrain:<br />
Mule-gule—rule—mule wir zaubern eine Hexenschule<br />
(Die Eltern und der Lehrer beginnen allmählich aufzustehen und begeben sich zu<br />
den Hexen. Sie tanzen mit im Reigen und sind so im Hexenbann gefangen. Treten<br />
gemeinsam ab.)<br />
Epilog:<br />
Erzähler:<br />
Erzählerin:<br />
Die drei Hexen haben diesen Eltern ja gewaltig eingeheizt.<br />
Was geschieht wohl am nächsten Schultag?<br />
(Die drei alten Hexen erscheinen und hängen die Schrift „Hexenschule„ über den<br />
Eingang. Allmählich erscheinen die Schüler und die Eltern. Manche haben bereits<br />
einen Besen dabei. Gemeinsam wird das abschliessende Lied der Hexenschule<br />
gesungen)<br />
Gewürzt, gebrodelt und gebraut<br />
Und in den Topf kommt manches Kraut<br />
Wurzeln sammeln, Beeren lesen<br />
reiten auf dem Hexenbesen<br />
Das Leben ist ein Hexenspiel<br />
und alle Hexen lachen viel<br />
Es ist nie ein böser Streit<br />
wenn eine Hexe zu laut schreit<br />
(Erzähler werden wie in einem Sog auf die Bühne gezogen und beginnen<br />
mitzusingen)<br />
Wir lieben es wenn wir uns necken<br />
und das Hexenkraut verstecken<br />
Die Hexenschule ladet ein<br />
Wir werden morgen bei dir sein<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
ENDE<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
22