Thermenland Magazin, Feb. 2018
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RAT & TAT<br />
Der Vogel des Jahres <strong>2018</strong> kehrt bald zurück<br />
Mit Vogelschutzhecken gegen den Kirschräuber<br />
Jetzt, wenn die Büsche und Bäume in Winterruhe<br />
sind und der Garten schön übersichtlich ist,<br />
ist die beste Zeit, ihn nach und nach für die Tiere<br />
vorzubereiten, die ihn ab dem Frühjahr wieder<br />
beleben sollen. Dazu gehört auch der Star, der<br />
von Umweltschützern ganz frisch zum „Vogel des<br />
Jahres“ ausgerufen wurde und deren Meinung<br />
nach er zu Unrecht als Kirschenräuber in Misskredit<br />
geraten ist. Doch, obwohl sich der Star an<br />
ein Leben mit dem Menschen recht gut angepasst<br />
hat, schrumpft der Lebensraum dieses heimischen<br />
Wandervogels immer weiter. In den<br />
letzten 20 Jahren sind die Brut-Bestände des<br />
Stars in Deutschland daher um etwa zwei Millionen<br />
Paare geschrumpft. Viele Wiesen und Felder<br />
werden immer intensiver genutzt. Feldgehölze<br />
stören die moderne Landwirtschaft. Es gibt kaum<br />
noch Weidevieh, deren Dung dem Star wertvolle<br />
Nahrungsquellen bietet. Dort sucht er<br />
Würmer und Insekten. Im Sommer und Herbst<br />
ergänzen Früchte und Beeren den Speiseplan<br />
des Stars.<br />
Winterbesuch aus Skandinavien<br />
Dabei kann der dem ersten Anschein nach eher<br />
unauffällige Allerweltsvogel den Garten durch<br />
seine Anwesenheit durchaus aufwerten. Vor<br />
allem zur Brutzeit schillern die Stare im Sonnenlicht.<br />
Ihr dunklen Federn sind mit hellen Perlen<br />
besetzt. Im Flug erkennt man sie an ihrer dreieckigen<br />
Flügelform. Stare sind äußerst gesellig<br />
und treten meist in größeren Gruppen auf. Zwar<br />
Unauffällige Zierde im Garten: Im Sonnenschein schillert das Federkleid des Staren metallisch. Foto: Heidrun Czapalla<br />
überwintern immer öfter Stare auch bei uns.<br />
Dabei handelt es sich oft um Gäste aus Skandinavien.<br />
Die bei uns heimischen Stare überwintern<br />
dagegen im südlichen Mittelmeerraum und<br />
in Nordafrika. Nach ihrer Rückkehr im Frühling<br />
kann man sie an den Nistkästen im Garten<br />
beobachten. Hier bauen sie ihr Nest, in das sie<br />
Kräuter einarbeiten. Die darin enthaltenen ätherischen<br />
Öle sollen den Befall mit Bakterien verringern<br />
und die Startbedingungen der Jungvögel<br />
so verbessern.<br />
Nistkästen sichern den Bestand<br />
„Man kann schon im eigenen Garten mit dem<br />
Schutz des Stars anfangen und z.B. Nistkästen<br />
aufhängen oder auf den Einsatz von Pestiziden<br />
verzichten“, weiß Andrea Bruckmeier vom Europareservat<br />
Unterer Inn. „Mit dem Pflanzen einer<br />
Vogelschutzhecke hilft man nicht nur dem Star,<br />
der sich hier gerne an den Beeren bedient, sondern<br />
auch Insekten und anderen Vögeln. Ganz<br />
nebenbei wird so auch der Kirschbaum zumindest<br />
ein bisschen geschont.“<br />
sam<br />
Bauanleitung für den Höhlenbrüterkasten<br />
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