Quellentaler Aussichten Feb März April 2018

HAUS QUELLENTAL
Je nach der Qualität der vorgeschlagenen Musik können die
von ihr hervorgerufenen Emotionen sowohl positive als auch
negative physiologische Änderungen im Körper verursachen.
Eine große Flexibilität und sogar ein leidenschaftliches Engagement
sind notwendig, um einen Zugang zum Bewohner
zu finden.
Die Musik hat eine wunderbare Kraft, in einer unbestimmten
Art und Weise die starken Gemütserregungen
in uns wieder wach zu rufen, welche vor längst vergangenen
Zeiten gefühlt wurden.
(Charles Darwin, 1809 - 1882, englischer Naturforscher,
begründete die als Darwinismus bekannte Abstammungslehre)
Ich brauche sie nicht daran zu erinnern, wie wichtig
die Musik ist, weil sie die höchsten Gefühle, deren der
Mensch fähig ist, zu erzeugen und zu unterstützen vermag.
(Johann Heinrich Pestalozzi , 1746 - 1827, Schweizer
Pädagoge und Sozialreformer)
Manchmal sind Erinnerungen ganz tief im Gedächtnis
verankert, die dann durch eine längst vergessene
Melodie mimisch zum Vorschein kommen.
Die Musik ist ein Mittel zur Selbstfindung, zum Innehalten,
zum Nachdenken, zum Entspannen und vor allen
Dingen zum Bewältigen von schwierigen Lebenssituationen.
Sie spendet Kraft und ist treibende Kraft des Tuns.
Was ist eigentlich der Unterschied
zwischen Ergotherapie und Betreuung?
In den letzten Jahren sind die Betreuungskräfte tonomität eine wichtige Rolle. Denn niemand möchte gerne von
buchstäblich wie die Pilze aus dem Boden geschossen
und in der Altenpflege gar nicht mehr wegzu-
Könnens verspüren. Verschiedene Therapieangebote sind mög-
anderen Personen abhängig sein und ein Gefühl des nichts mehr
denken. Für die Bewohner in den unterschiedlichsten lich, so ist die therapeutische Begleitung z. B. im WAT ein guter
Einrichtungen ist die Tätigkeit der Betreuungskräfte ein Ansatz, die vorhandene Handlungsfähigkeit zu erhalten und den
wichtiger Bestandteil im Alltagsgeschehen.
gewohnten Ablauf beizubehalten. Auch die eigenständige Nahrungszubereitung
sowie -aufnahme spielt im Alltag eine wichtige
Auch die Berufsgruppe der Ergotherapie ist ein wichtiges Feld Rolle um die Selbständigkeit zu erhalten, oder evtl. auch zu verbessern.
Je nach Ressourcen des Bewohners,, werden auch ge-
im Bereich der Geriatrie und Gerontopsychiatrie, und beide
Berufsgruppen arbeiten sehr eng miteinander zusammen. Daher
ist der Unterschied für viele Leute auf den ersten Blick gar
zielte Einzeltherapien erarbeitet und durchgeführt.
nicht immer ersichtlich. Beobachtet man beide Berufsgruppen
Ein wichtiges Ziel in der therapeutischen Arbeit mit Senioren ist
als Außenstehender, fällt zuerst einmal auf, dass der Therapeut
sowie auch die Betreuungskraft ähnliche Aktivitäten im
es, die Alltagskompetenzen solange wie möglich zu erhalten,
oder bestmöglich wiederzuerlangen.
Umgang mit dem Bewohner unternehmen, beispielsweise das
Durchführen von Gesellschaftsspielen wie „Mensch ärgere
Betreuungskräfte arbeiten im Umgang mit Senioren weniger
Dich nicht“, gemeinsames Kegeln, kreatives Gestalten, Kochmit
feingesteckten Zielen wie die Therapeuten, sondern legen
und Backgruppen und viele mehr.
ihr Hauptaugenmerk auf die Begleitung durch den Alltag. So
umsorgen sie die Bewohner am Tag mit Alltagsaktivitäten wie
Wo aber ist jetzt der Unterschied zwischen Ergotherapie
und Betreuung?
z. B. gemeinsames abwaschen des Frühstücksgeschirrs oder
das Zusammenlegen von Wäsche. Auch Gesprächsrunden
über alte Zeiten schafft ein Gemeinschaftsgefühl und lässt Erinnerungen,
ob positive oder auch negative, aufleben. So sind
Wir Ergotherapeuten arbeiten im Bereich der Geriatrie/Gerontopsychiatrie
mit Senioren und setzen uns Ziele. Das heißt, die Betreuungskräfte ein Stützpfeiler in schwierigen Momenten
dass wir uns im Vorfeld einen Überblick und Ersteindruck verschaffen
und schauen, welche Ressourcen der Bewohner mit-
der Bewohner professionell auffangen.
und können durch ihr Einfühlungsvermögen die Gefühlswelt
bringt. Diese filtern wir mit unserem geschulten Auge heraus
und sprechen uns mit den examinierten Pflegekräften sowie, Das gemeinsame Ziel in der Arbeit mit alten- und hochbetagten
Menschen ist letztendlich, Wohlbefinden in einer neuen Le-
wenn möglich, mit dem Bewohner ab. Anschließend werden
die Ressourcen zusammengetragen und wir überlegen uns bensphase sowie Wohnraumsituation zu schaffen, um so für
den nächsten Schritt, wie wir die vorhandenen Fähig- und mehr Lebensqualität zu sorgen. Jede Berufsgruppe hat ihren
Fertigkeiten so lange wie möglich beibehalten oder sogar eigenen Weg, Ansätze und Durchführungen. Wichtig ist das
verbessern können. Denn gerade auch im Alter spielt die Au-
alle Beteiligten zum gleichen Ziel gelangen.
Fotos: Haus Quellental, ©vchalup - stock.adobe.com
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