antriebstechnik 1-2/2018
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Temperatur in [°C]<br />
Temperatur in [°C]<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
02<br />
Messergebnisse: Querebenen<br />
03<br />
Messergebnisse: Mäander<br />
160<br />
Temperaturverteilung in der Querebene der Nut<br />
Oben<br />
Mitte<br />
Unten<br />
80<br />
Temperaturverteilung Längsebene der Nut<br />
Meander<br />
Stahl Oben<br />
Stahl Unten<br />
140<br />
70<br />
120<br />
60<br />
100<br />
50<br />
80<br />
40<br />
60<br />
30<br />
40<br />
20<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4<br />
Position Quer zur Nut [cm]<br />
0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Position in der Nut [cm]<br />
Messaufbau<br />
Das faseroptische Temperaturmesssystem (DTS) arbeitet nach dem<br />
Puls-Echo-Verfahren. Die Position des Messpunktes wird durch die<br />
Laufzeit des Lichtimpulses bestimmt. Die Temperaturinformation<br />
kann aus dem rückgestreuten optischen Spektrum berechnet werden.<br />
Das Verhältnis zwischen Stokes und Anti-Stokes Signal ist von<br />
der Temperatur abhängig und wird durch die Signalverarbeitung<br />
im Messgerät ausgewertet [2].<br />
Es kommen zusätzliche diskrete Temperatursensoren zum Einsatz,<br />
damit die gewonnenen Messdaten der optischen Sensoren verifiziert<br />
werden können. Zur Vereinfachung der Messung und zur<br />
Reduzierung des Aufwandes beim Bau des Prüfstandes, wird die<br />
Messanordnung als lineare Stator Geometrie ausgeführt. Diese Anordnung<br />
bietet ausreichend Platz, um die diskreten und faseroptischen<br />
Sensoren auch innerhalb der Wicklungen einbauen zu können.<br />
Ergebnisse<br />
Für den Messaufbau werden die nachfolgenden Ergebnisse ermittelt:<br />
Der Aufbau wird mit einer konstanten Leistung von 1 500 W in<br />
Form von Kupferverlusten aufgeheizt. Die Unterseite der Anordnung<br />
wird mit einem konstanten Luftstrom von zwölf 120 mm Lüftern<br />
gekühlt. Durch diesen Luftstrom wird der Gradient im Inneren<br />
des Aufbaus verstärkt und es entsteht eine Asymmetrie im Temperaturprofil<br />
entlang der Nut.<br />
Die Anlage wird bis zur thermischen Beharrung aufgewärmt. Es<br />
wird die Temperaturverteilung längs und quer in der mittleren Nut<br />
gemessen. Die Querrichtung ist die kurze Seite und die Längsrichtung<br />
entspricht der Paketlänge des Linearstators.<br />
Es haben sich nun folgende Temperaturverhältnisse eingestellt:<br />
Auf der Querebene der Nut liegt die Zone der höchsten Temperatur<br />
im oberen Drittel der Spule. In Längsrichtung der Anordnung hat<br />
sich die Zone der höchsten Temperatur von der Mitte der Spule in<br />
Richtung des Luftstroms zum Ende hin verschoben. Dies ist darauf<br />
zurückzuführen, dass der vordere Teil stärker durch den anfangs<br />
noch kalten Luftstrom abgekühlt wird. Es gibt einen Temperaturgradienten<br />
von der Mitte aus zum Rand der Anordnung mit Symmetrie<br />
in Querrichtung. Der Anfang der Anordnung ist kühler als<br />
das Ende, welches in Richtung des Luftstromes liegt.<br />
Der Temperaturverlauf in Längsrichtung der Nut (im eingeschwungenen<br />
Zustand) lässt sich mit den faseroptischen und diskreten Sensoren<br />
nachweisen. Die Ortsauflösung des faseroptischen Systems<br />
kann von 1 m auf 10 cm reduziert werden. Dazu wird die Glasfaser auf<br />
eine bestimmte Weise in der Nut verlegt. Die diskreten Sensoren untermauern<br />
die gewonnenen optischen Messergebnisse. Die Querrichtung<br />
der Nut wird durch sechs Glasfaserbündel und neun diskrete<br />
Sensoren, welche gemeinsam in einer Ebene angeordnet sind, abgedeckt.<br />
Eine Lokalisierung von Hotspots ist somit auch quer zur Nut<br />
möglich. Das System ermöglicht es somit – sowohl quer, als auch längs<br />
zur Nut – den Temperaturgradienten zu erfassen. Die Ortsauflösung<br />
der Messung ist so fein, dass auch die Kühlwirkung der Montageträger<br />
im Temperaturverlauf, in Form von lokalen Minima, sichtbar wird.<br />
Fazit<br />
Die Vorarbeiten der RFH Köln im Bereich der örtlich verteilten Temperaturmessung<br />
innerhalb elektrischer Maschinen wurden getätigt,<br />
damit künftige F&E-Aktivitäten in Kooperation mit Anwendern besser<br />
positioniert werden können. Es ist möglich eine mittlere Temperatur<br />
im Inneren der elektrischen Maschine unter Verwendung von<br />
Glasfasertechnik zu messen. Die Messmethode kann auf die Größe<br />
einer elektrischen Maschine angepasst werden. Erreicht wird dies<br />
durch eine geschickte Verlegetechnik, welche die Ortsauflösung des<br />
optischen Temperaturmessgerätes besser ausnutzt.<br />
www.rfh-koeln.de<br />
Literaturverzeichnis:<br />
[1] DIN EN 60034, Teil 1: Bemessung und Betriebsverhalten, 2011<br />
[2] R. Engelbrecht, Nichtlineare Faseroptik, Springer Vieweg 2014<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2018</strong> 49