audimax Wi.Wi 2_3/2018 - Karrieremagazin für Wirtschaftswissenschaftler
Was hält der Arbeitsmarkt für Wiwis bereit? Der große Arbeitsmarktreport 2018 in der neuen audimax Wi.Wi Ausgabe gibt dir die Antworten. Weitere Themen im Heft: Deine Wahl - Einstiegsprogramme im Check, Schnäppchen oder Luxus? Im Vertrieb braucht es Macher mit Beraterqualität und was hat eigentlich der Reality-Erotikmarkt zu bieten? uvm.
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WER STELLT EIN?<br />
PERFEKT INFORMIERT INS BERUFSLEBEN STARTEN: ÜBER TRENDS,<br />
DIE DEINE ZUKUNFT BESTIMMEN. SPANNENDE STELLEN,<br />
DIE JETZT NEU ENTSTEHEN. UND QUALIFIKATIONEN, MIT DENEN<br />
DU ALS BEWERBER RICHTIG PUNKTEN KANNST<br />
Text: Julia Wolf<br />
Wer als <strong>Wi</strong>wistudent bei<br />
den Worten Arbeitsmarkt<br />
und Berufseinstieg Panik<br />
bekommt, darf gerne erstmal<br />
tief durchatmen. Denn <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler<br />
haben<br />
grundsätzlich gute Chancen<br />
auf einen attraktiven Job.<br />
Darauf lässt auch die sehr niedrige allgemeine<br />
Arbeitlosenquote <strong>für</strong> Akademiker schließen:<br />
Diese war mit 2,3 Prozent so niedrig wie seit<br />
Jahrzehnten nicht mehr, wie Prof. Dr. Joachim<br />
Möller, Direktor des Instituts <strong>für</strong> Arbeitsmarktund<br />
Berufsforschung, betont. »2017 waren<br />
39.000 <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler arbeitslos<br />
gemeldet, drei Prozent weniger als im Vorjahr«,<br />
sagt Claudia Suttner von der Bundesagentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit. Für alle Berufsfelder gilt, dass sich<br />
der Arbeitsmarkt positiv entwickelt hat. Die<br />
Zahl der Erwerbstätigen ist deutlich gewachsen<br />
und die Nachfrage nach Fachkräften war 2017<br />
weiter auf einem hohen Niveau. »Die künftige<br />
Nachfrage ist abhängig von der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung«, erklärt Suttner. Die Experten<br />
der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit gehen jedoch<br />
auch <strong>für</strong> <strong>2018</strong> davon aus, dass sich der positive<br />
Trend fortsetzen wird. Eine große Nachfrage<br />
nach Fachkräften besteht in den Bereichen<br />
Unternehmensführung, -organisation und<br />
Personalwesen. Daneben sind Betriebswirte mit<br />
den Schwerpunkten Handel und Vertrieb sehr<br />
gefragt. In diesem Bereich waren im Jahr 2017<br />
14.200 Stellen neu zu besetzen – das entspricht<br />
einem Plus von drei Prozent im Vergleich zum<br />
Vorjahr. Daneben zählen Verkehr und Logistik<br />
zu den wachsenden Berufsfeldern.<br />
NACHWUCHS NEEDED<br />
»Auffällig ist, dass die Unternehmen sich immer<br />
mehr einfallen lassen, um die besten Talente<br />
schon früh an sich zu binden – zum Teil schon in<br />
den ersten Studiensemestern«, stellt Dr. Matthias<br />
Meyer-Schwarzenberger, Geschäftsführer<br />
des Bundesverbands Deutscher Volks- und<br />
Betriebswirte (bdvb) fest. Die Studierenden<br />
erhielten dadurch die Möglichkeit, Kontakte in<br />
der Praxis zu knüpfen und sich über verschiedene<br />
Karrierewege zu informieren. Für manche<br />
könne es sich aber auch lohnen, erst einmal das<br />
Studium in den Mittelpunkt zu stellen und abzuwarten,<br />
welche interessanten Fachgebiete sich<br />
auftun. »Das Studium ist eine Erkundungsreise,<br />
die ein echter Entdecker nicht vorzeitig abbrechen<br />
wird«, ist sich Dr. Meyer-Schwarzenberger<br />
sicher.<br />
Dem Experten zufolge haben <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler,<br />
die sich auf den Gebieten der Informatik<br />
oder Statistik zuhause fühlen, auf dem<br />
Arbeitsmarkt die besten Karten. Dabei rücken<br />
neben Big Data und innovativen Technologien<br />
wie Blockchain zunehmend auch Sicherheitsthemen<br />
in den Fokus. Wer in einem dieser Bereiche<br />
Vorkenntnisse mitbringt, könne seinem<br />
Arbeitgeber sofort einen Mehrwert bieten und<br />
in karriereträchtige Zukunftsprojekte einsteigen.<br />
Ein weiterer eklatanter Mangel bestehe im<br />
Bereich der Nachfolge von inhabergeführten<br />
Familienunternehmen. Die betreffenden Positionen<br />
werden zwar nicht mit Absolventen besetzt.<br />
Trotzdem können sich in diesem Kontext<br />
interessante Chancen auftun – zum Beispiel in<br />
Beratungsgesellschaften, die auf solche Projekte<br />
spezialisiert sind.<br />
TRENDS<br />
»Durch die Digitalisierung entstehen unzählige<br />
neue Projekte und Arbeitsplätze, weil auf allen<br />
Märkten ein großer Wettbewerb um innovative<br />
Produkte und effiziente Business-Modelle<br />
herrscht«, weiß der Geschäftsführer des bdvb.<br />
Junge <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftler sollten sich<br />
darauf einstellen, dass ›herkömmliche‹ Tätigkeiten<br />
in Bereichen wie HR, Controlling oder Supply<br />
Chain Management<br />
immer stärker automatisiert<br />
werden. Im Zuge der Digitalisierung<br />
gewinnt auch das lebenslange Lernen<br />
zunehmend an Bedeutung. Dabei geht es sowohl<br />
um neue Technologien als auch um Fähigkeiten<br />
wie das Führen von virtuellen oder interdisziplinären<br />
Teams. Ein weiterer Trend, der Einfluss<br />
auf den Jobmarkt von <strong>Wi</strong>rtschaftswissenschaftlern<br />
nimmt, liegt in der demographischen<br />
Entwicklung. Sie ist da<strong>für</strong> verantwortlich, dass<br />
die Gesundheitswirtschaft, die Gesundheitsökonomie<br />
und die sozialen Sicherungssysteme<br />
weiter wachsen werden. Wer sich <strong>für</strong> diesen<br />
Bereich interessiert, findet hier eine reichhaltige<br />
Auswahl an Studiengängen und Hochschulen,<br />
die sich entsprechend spezialisiert haben.<br />
SPEZIALISIERUNG<br />
Die Fokussierung auf einen bestimmten <strong>Wi</strong>rtschaftszweig<br />
ist ohnehin sinnvoll. Auch Dr. Olaf<br />
Pätz, Geschäftsführer des Einkommensportals<br />
gehaltsreporter.de, zufolge wird es <strong>für</strong> Betriebswirte<br />
immer wichtiger, sich zu spezialisieren.<br />
Wer seinen Schwerpunkt beispielsweise auf<br />
Marketing legt, sollte sich besonders im Bereich<br />
Digital Marketing oder Category Management<br />
auskennen. Schwerer habe es Dr. Pätz zufolge<br />
dagegen der BWL-Allrounder mit Vertiefungsfächern<br />
wie Marketing oder Unternehmensführung,<br />
bei denen sich das praxisrelevante <strong>Wi</strong>ssen<br />
vergleichsweise schnell aneignen lässt.<br />
Viel verdienen können Absolventen überall<br />
dort, wo eine starke Nachfrage nach Fachkräften<br />
besteht: In Unternehmensberatungen, Versicherungen,<br />
der Autoindustrie sowie dem Anlagenund<br />
Maschinenbau – häufig im Zusammenhang<br />
mit Digitalisierungsprojekten. »Auch Finanzprofis<br />
wie Controller oder <strong>Wi</strong>rtschaftsprüfer haben<br />
sehr gute Chancen, denn in diesem Bereich<br />
herrscht praktisch Vollbeschäftigung und hohe<br />
Illustrationen: © Ramona Kaulitzki, undrey / Fotolia<br />
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