GALABAU PRAXIS November 2015
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Komplexe Dachform –<br />
herausfordernde Umsetzung<br />
Bautafel<br />
Durch die außergewöhnliche Formgebung wechseln<br />
sich Flach- und Steildachbereiche ab.<br />
Optigrün-Partnerbetrieb Garten-Moser realisierte<br />
eine funktionsfähige Dachbegrünung mit zwei unterschiedlichen<br />
Begrünungsaufbauten mit verschiedenen<br />
Optigrün-Produktlösungen: über 15° Grad<br />
geneigte Dachflächen erhielten eine Steildachbegrünung<br />
mit Vegetationsmatten als flächige Begrünung,<br />
flacher geneigte Bereiche erhielten eine Trockenansaat.<br />
Beide Begrünungsaufbauten wurden<br />
mit über 1.000 verschiedenen Stauden, Gräsern und<br />
Gehölzen bepflanzt. Die Gewerkplanung und Umsetzung<br />
der intensiven Dachbegrünung erstreckten<br />
sich über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren.<br />
Die bearbeitete Dachfläche beträgt ca. 1400 m 2 , die<br />
Dachneigung ist in Teilbereichen bis zu 43° Grad<br />
steil. Durch die 50 cm starke Substratschicht treten<br />
bei dieser Gefällesituation enorme Schubkräfte auf,<br />
zudem muss ein Abschwemmen der Begrünung<br />
und Substratauflage bei starken Niederschlägen<br />
verhindert werden. Die Reutlinger Spezialisten unter<br />
der Leitung des erfahrenen Geschäftsführers<br />
Martin Hankiewicz lösten diese Aufgabe durch den<br />
Einbau von 150 Metern Betonschubschwellen bzw.<br />
-sparren; diese wurden mit Edelstahl-Gestängen<br />
an in den Dachaufbau integrierten Abhängepunkten<br />
montiert. Für eine effiziente Drainage wurden<br />
ca. 400 Meter Entwässerungsleitungen unter der<br />
Substratschicht verlegt. Die Wasserversorgung der<br />
grünen Hügellandschaft übernimmt eine vollautomatische<br />
Beregnungsanlage mit rund 100 versenkbaren<br />
Sprühregnern. Zum zusätzlichen Fixieren<br />
des Substrats wurden in allen Steilflächen Schubsicherungen<br />
verlegt, besondere Aufmerksamkeit<br />
erforderten hierbei die Bereiche zwischen den Beton-Schubschwellen.<br />
Vor dem Einbringen der bis zu<br />
50 cm starken Schicht wurde großflächig Filtervlies<br />
verlegt sowie die Kontrollschächte und Drainageplatten<br />
installiert. Nach der Begrünung installierten<br />
die Dachbegrüner noch Pflegewege aus Rasenwaben<br />
und Gitterrosten und verlegten die Vegetationsmatten.<br />
Die Bepflanzung erfolgte mit über 800<br />
Stück Stauden und Gräsern sowie über 200 Gehölzen;<br />
die Kunstfelsen entlang der Dachkanten wurden<br />
befüllt und ebenfalls bepflanzt. Ein besonderes<br />
Handicap während der gesamten Bauzeit war die<br />
beengte Baustellensituation; so mussten die zahlreichen<br />
Schwerlast-Elemente sowie die komplette<br />
Substratmasse mit ca. 870 m 3 über Krane und Silofahrzeuge<br />
unmittelbar flächig eingebracht werden,<br />
um hohe Punktbelastungen zu vermeiden.■<br />
Autor: Norbert Rösch,<br />
Garten-Moser GmbH & Co. KG<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
► www.optigruen.de<br />
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Objekt: Menschenaffenhaus Wilhelma Stuttgart<br />
Baujahr: 2012 / 2013<br />
Flächengröße Dachbegrünung: 1.400 m²<br />
Bauherr: Wilhelma, Stuttgart<br />
Architektur: Hascher Jehle Architektur<br />
Planungsgesellschaft mbH, Berlin<br />
Außenanlagen: Möhrle & Partner<br />
Freie Landschaftsarchitekten BDLA, Stuttgart<br />
Dachabdichtung:<br />
REFA Dachbau GmbH, Freiberg a. N.<br />
Dachbegrünung: Optigrün-Partnerbetrieb<br />
Garten-Moser GmbH & Co. KG, Reutlingen