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17. Februar <strong>2018</strong> Varel 23<br />
Straßenverkehrssicherheit im richtigen Licht<br />
Polizei prüft Fahrräder der Grundschüler Osterstraße auf richtige Beleuchtung – 100 Lampen angeschafft<br />
Varel. Eine unerwartete Beleuchtungskontrolle<br />
für die passierenden<br />
Radfahrer gab es vergangene<br />
Woche früh morgens<br />
vor der Grundschule Osterstraße.<br />
Gemeinsam mit dem Präventionsrat<br />
und Zweiradmechanikermeister<br />
Sebastian Schwarz<br />
überprüften Rainer Schönborn<br />
und Eugen Schnettler von der<br />
Polizei Varel die Fahrräder – vor<br />
allem die der Grundschüler – auf<br />
korrekte Beleuchtung. Wer kein<br />
oder nur ungenügendes Licht<br />
am Fahrrad hatte, bekam eines<br />
der 100 gespendenten LED-<br />
Sets mit Vorder- und Rückleuchte<br />
gleich vor Ort von dem Zweiradmechanikermeister<br />
montiert.<br />
Sebastian Schwarz hatte<br />
die hochwertigen Lampensets<br />
durch gute Geschäftsbeziehungen<br />
zu einem sehr günstigen<br />
Einzelpreis anschaffen<br />
können und der Präventionsrat<br />
Varel hat sie dann für 700 Euro<br />
gekauft, um sie kostenlos an Jugendliche<br />
und vor allem Kinder<br />
mit entsprechendem Bedarf zu<br />
verteilen. Viele waren es jedoch<br />
nicht. „Wir freuen uns, dass wir<br />
dieses Mal ein so gutes Ergebnis<br />
haben“, so Eugen Schnettler<br />
als Präventionsbeauftragter der<br />
Polizei. In den letzten fünf Jahren<br />
hatten die Beleuchtungskontrollen<br />
durch die Beamten<br />
Gemeinsam mit Antje Rinne (2.v.r.) und Dirk Heise (links) vom Präventionsrat Varel überprüften<br />
in der vergangenen Woche der Leiter des Polizei Kommissariats Rainer Schönborn<br />
(2.v.l.) und Präventionsbeauftragter Eugen Schnettler (rechts) von der Polizei Varel die passierenden<br />
Fahrräder vor der Grundschule Osterstraße – Sebastian Schwarz (kniend) von der<br />
Zweiradwerkstatt Schwarz aus Jeringhave montierte die vom Präventionsrat gespendeten<br />
Lampen bei Bedarf gleich vor Ort. <br />
Foto: Jaqueline Guthardt<br />
zugenommen – und heute zeigen<br />
sie ihren Erfolg. Der Leiter<br />
des Kommissariats, Rainer<br />
Schönborn, hob bei dieser Gelegenheit<br />
die gute Zusammenarbeit<br />
mit dem Präventionsrat<br />
der Stadt und den umliegenden<br />
Fahrradhändlern hervor. Demnächst<br />
sollen weitere Lichtkontrollen<br />
an den Grundschulen<br />
folgen, damit die gespendeten<br />
Lampen-Sets auch an die richtigen<br />
Empfänger gelangen.<br />
Wer übrigens Interesse an<br />
einer Lehrstelle als Zweiradmechaniker<br />
hat, kann sich ab<br />
sofort bei Sebastian Schwarz<br />
unter v 04451/5139601, mobil<br />
unter v 0172/4475458 melden<br />
oder einfach mal persönlich in<br />
Jeringhave vorbeischauen. (jg)<br />
Friedrichsfeld muss weiter für A 20-Ausgleich herhalten<br />
Zusätzliche Entsiegelung von 5,5 Hektar für Kompensation des zweiten Bauabschnitts vorgesehen<br />
Varel. Eine neue Küstenautobahn<br />
würde, sollte sie gebaut<br />
werden, deutlich südlich der<br />
Vareler Stadtgrenzen verlaufen<br />
und die A 29 bei Bekhausen<br />
kreuzen. Insofern ist die Stadt<br />
Varel von dem Bauprojekt nicht<br />
mehr direkt betroffen.<br />
Indirekt aber schon, denn auf<br />
Vareler Boden sollen bekanntlich<br />
Kompensationsmaßnahmen erfolgen,<br />
die durchaus umstritten<br />
sind: Mit Kettensäge und Planierraupe<br />
soll das Biotop, das<br />
sich auf dem früheren Standortübungsplatz<br />
Friedrichsfeld<br />
seit Abzug der Bundeswehr aus<br />
Varel vor gut zehn Jahren entwickelt<br />
hat, umfunktioniert werden<br />
zu einem Siedlungsgebiet unter<br />
anderem für Wiesenbrüter, die<br />
durch die mit dem Autobahnbau<br />
einhergehende Zerstörung ihres<br />
derzeitigen Lebensraumes verdrängt<br />
werden.<br />
So hatte die Stadt Varel nun<br />
auch Gelegenheit, eine Stellungnahme<br />
in das anlaufende<br />
Planfeststellungsverfahren für<br />
den zweiten Abschnitt der A 20<br />
einzubringen. Der Vorschlag der<br />
Verwaltung lautete allerdings,<br />
man möge – mangels konkreter<br />
Betroffenheit – darauf verzichten.<br />
Die niedersächsische Landesstraßenbauverwaltung<br />
plant<br />
den zweiten Planfeststellungsabschnitt<br />
für die Küstenautobahn<br />
A 20. Der geplante Trassenverlauf<br />
dieses Bereiches der<br />
Küstenautobahn berührt die Gebiete<br />
der Gemeinden Rastede,<br />
Jade, Ovelgönne und Stadland.<br />
Der Abschnitt liegt zwischen<br />
der A 29 im Westen (Gemeinde<br />
Rastede, Höhe Bekhausen) und<br />
der B 437 im Osten (Gemeinde<br />
Stadland, Höhe Schwei).<br />
Die vorgesehene Kompensation<br />
in Friedrichsfeld hingegen<br />
soll schon für den ersten Abschnitt<br />
zwischen der A 28 bei<br />
Westerstede und der A 29 genutzt<br />
werden. Diese Maßnahme<br />
ist durch den Planfeststellungsbeschluss<br />
zum ersten Abschnitt<br />
bereits rechtswirksam.<br />
Nun hat man aber bei der planenden<br />
Landesbehörde noch<br />
einen Kniff gefunden, wie man<br />
dem Areal Friedrichsfeld noch<br />
weitere Kompensationsprojekte<br />
abringen kann: Hierbei ist die<br />
sogenannte Entsiegelung bislang<br />
befestigter Flächen in den<br />
Fokus gerückt. Straßen, Wege<br />
und Gebäude können herausgerissen,<br />
Grund und Boden wieder<br />
der Vegetation überlassen werden,<br />
jeder Quadratmeter zählt.<br />
Insgesamt könnten demnach<br />
mehr als 5,5 Hektar im nördlichen<br />
Teil von Friedrichsfeld<br />
entsiegelt werden – dort, wo<br />
die alten Unterkunftsgebäude<br />
mit Plätzen, Straßen und Betonpisten<br />
zu finden sind.<br />
Die Stadtverwaltung sehe<br />
durch diese Maßnahme keine<br />
Interessen der Stadt Varel berührt,<br />
hieß es in der Vorlage für<br />
den Planungsausschuss. Doch<br />
dort wurde gezögert: Leo Klubescheidt<br />
(Zukunft Varel) wies darauf<br />
hin, dass eine weitere Entsiegelung<br />
womöglich Veränderungen<br />
im Grundwasserhaushalt<br />
nach sich ziehen könnte. Es sei<br />
zu prüfen, ob sich daraus für die<br />
Stadt Nachteile ergeben können.<br />
Stadtplaner Olaf Freitag erklärte<br />
dazu, dass eine Entsiegelung im<br />
Zweifel zu einer Entspannung<br />
führen werde, zumindest was<br />
die Ableitung von Oberflächenwasser<br />
betreffe. Bürgermeister<br />
Wagner stellte zudem fest, dass<br />
Veränderungen im Grundwasserhaushalt<br />
nicht in den Aufgabenbereich<br />
der Stadt Varel fallen<br />
würden und es zudem gar nicht<br />
möglich sei, die Auswirkungen<br />
einer Entsiegelung auf den<br />
Grundwasserhaushalt zu prüfen.<br />
Sigrid Busch (Grüne) sprach<br />
sich hingegen dafür aus, eine<br />
Stellungnahme im Verfahren<br />
abzugeben und den Bau der A<br />
20 insgesamt abzulehnen. Dem<br />
schloss sich der Ausschuss<br />
zwar nicht an, aber ein formloser<br />
Hinweis wegen etwaiger Auswirkungen<br />
der Entsiegelung auf<br />
den Grundwasserspiegel soll an<br />
die Landesbehörde adressiert<br />
werden. (tz)