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ALLGÄU Running 2016

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Reportage<br />

52<br />

Effektives Zeitmanagement im Sport<br />

Alles eine Frage der Prioritäten meint Cathrin Conradi<br />

Wir werden an dieser Stelle nicht über sportliche Vorsätze fabulieren,<br />

sondern über deren Umsetzung. Lassen Sie uns über<br />

Prioritäten sprechen und darüber, wie effektives Zeitmanagement<br />

zu mehr Trainingseinheiten und höheren Umfängen verhelfen<br />

kann. Und das alles auf Basis eines Stundenplans.<br />

Wer behauptet, schlichtweg keine Zeit zu haben, um mehr<br />

oder überhaupt ambitioniert Sport zu treiben, der hat Sport<br />

einfach noch nicht zur Priorität erhoben.<br />

Wem Sport wirklich<br />

wichtig ist, der schaufelt<br />

sich Zeit dafür frei. Wem<br />

Sport nicht wirklich<br />

wichtig ist, der füllt<br />

die ihm nach Abzug<br />

„Wenn 24 Stunden<br />

am Tag nicht ausreichen,<br />

dann muss man eben<br />

nachts Sport treiben.“<br />

unaufschiebbarer<br />

Verpflichtungen<br />

(Job, Kind vom Kindergarten<br />

abholen<br />

etc.) zur Verfügung<br />

stehende Zeit mit<br />

anderen Aktivitäten:<br />

Facebook gucken,<br />

Fernseh schauen, abhängen.<br />

Konkretisieren wir das Ganze:<br />

Wer ambitioniert Sport<br />

treiben will, weil er seine Fitness<br />

in Gang bringen, seine bestehenden Leistungen verbessern<br />

oder an einem Wettkampf nicht als Letzter ins Ziel kommen<br />

möchte, der muss Prioritäten setzen. Das heißt nicht, künftig<br />

auf alles zu verzichten, was nicht im direkten Zusammenhang<br />

mit dem Training steht. Es heißt nur, sich selbst zu fragen, wie<br />

wichtig ist mir mein Training und wie kann ich es sinnvoll in<br />

meinen Tagesablauf integrieren ohne dass es mit anderen<br />

Verpflichtungen kollidiert. Hier kommt das Zeitmanagement<br />

ins Spiel.<br />

Auch diejenigen, die vielen Verpflichtungen neben ihrer Berufstätigkeit<br />

nachkommen müssen, können durch effektives<br />

Zeitmanagement die Trainingszeiten deutlich erhöhen. Was<br />

man zunächst dazu braucht ist so einfach, wie einleuchtend:<br />

Ein Stundenplan muss her.<br />

Der „Stundenplan“<br />

Dabei handelt es sich wie bei Schülern um einen Wochenplan,<br />

der die Stunden des Tages umfasst, die man üblicherweise im<br />

Wachzustand zur Verfügung hat, also beispielsweise die Zeit<br />

zwischen 6 und 22 Uhr. Diese Zeit kann natürlich individuell<br />

variieren. Wer gerne länger schläft und nachts erst richtig aufdreht,<br />

der wird seinen Betätigungszeitraum anders legen und<br />

vermehrt in den späten Abendstunden anstatt früh morgens<br />

trainieren. Ähnliches gilt für Beschäftigte im Schichtbetrieb.<br />

In den Plan, eine einfache Excel-Tabelle tut es auch, werden<br />

zunächst die fixen beruflichen Termine bzw. die Arbeitszeit<br />

eingetragen; danach die festen privat-vergnüglichen und familiären<br />

Termine. Diese Aufstellung ist die Basis der Trainingsplanung,<br />

denn jetzt wird offensichtlich, wie viel Zeit netto<br />

noch für Trainingszeiten übrig ist. Jetzt gilt es, die Einheiten<br />

einzutragen, die in dieser Woche absolviert werden sollen.<br />

Fertig ist der Wochenplan. Manch einer wird staunen, wie viel<br />

Zeit tatsächlich bleibt, wenn man Prioritäten setzt und statt<br />

„Facebook gucken“ „Langer Lauf“ in seinen Wochenplan einträgt.<br />

Die Planung funktioniert natürlich genauso für weniger<br />

ambitionierte Sportler, die einfach ihre Umfänge und Einheiten<br />

erhöhen möchten.<br />

Flexibel bleiben<br />

So ein Wochenplan ist nicht in Stein gemeißelt: Termine können<br />

sich verschieben, der Chef verlangt Überstunden. Dann<br />

kommt eine der wichtigsten Prinzipien des Zeitmanagements<br />

zum Tragen: Die Flexibilität. Betrachten Sie Ihre Trainingseinheiten<br />

wie Spielsteine und verschieben sie diese in Ihrem<br />

Plan. Oder tauschen Sie Einheiten aus: Ist an einem unerwartet<br />

regnerischen Tag eine Radeinheit geplant, switchen Sie<br />

um, schlüpfen in die Laufbekleidung und verschieben die Radeinheit<br />

auf einen Tag, für den besseres Wetter vorhergesagt<br />

wird. Regen ist keine Ausrede, wenn Sport zur Priorität erhoben<br />

wird.<br />

„ … aber da ist es doch dunkel!“<br />

Dasselbe gilt in den Herbst- und Wintermonaten für den Faktor<br />

Dunkelheit. Wer die dunklen Stunden in seine Wochenplanung<br />

aufnimmt, erhöht seinen Aktionsradius erheblich. Wofür<br />

bietet der Fachhandel Stirnlampen in allen Varianten an? Für<br />

Läufer empfehlen sich Stirnlampen mit einer Strahlungsleistung<br />

von etwa 150 Lumen, dafür müssen Läufer circa 70 Euro<br />

investieren. Mehr geht natürlich immer. Wobei die „Superstrahler“<br />

mit 1.500 Lumen eher etwas für Langläufer oder Skitourengänger<br />

sind.<br />

Tipps zum Schluss<br />

Ein Tag wird immer nur 24 Stunden haben, das ist unser zeitlicher<br />

„Limiter“ und daran wird sich auch nichts mit effektivem<br />

Zeitmanagement ändern. Die Gesundheit und unvorhergesehene<br />

Ereignisse können einen noch so sorgfältig angelegten<br />

Wochenplan durcheinander wirbeln. Es gilt flexibel und kreativ<br />

zu reagieren. Sie wollten eigentlich mit Ihrem Sohn an die<br />

frische Luft, konnten aber ihre Laufeinheit am Morgen wegen<br />

eines spontanen beruflichen Termins nicht absolvieren? Nehmen<br />

Sie ihren Sohn mit auf die Laufstrecke! Er radelt nebenher,<br />

während Sie per Pedes Kilometer machen. Ihr Partner<br />

fährt gerne Rennrad, kann mit Ihnen im Training aber nicht<br />

mithalten? Fahren Sie ihr Training und treffen sich danach mit<br />

ihm zur gemütlichen Schlussrunde. So hat auch die Familie etwas<br />

davon.

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