Der Burgbote 1986 (Jahrgang 66)

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Musik aktuell Besuch von Franz-Josef Klein bei Prof. Richard Trunk in Riederau am Ammersee. ren danken wir Werke, die zu dem wirklichen Edeigute ... deutschen Männerchorgesanges gehören." Richard Ttunk wird ebenda als Dirigent wie folgt charakte risiert: „Jegliches Musizieren ist eine Auseinandersetzung zwischen Werk und Ausführenden. <strong>Der</strong> Intellektuelle, der Nur-Virtuose geht von außen ans Werk her an; es ist für ihn vomehmlich ein Gegenstand technischen Ver mögens. <strong>Der</strong> von der Kunst Be sessene dagegen versetzt sich in den geistigen Mittelpunkt des Werkes, erforscht es von in nen her und dringt in alle, auch die feinsten, verborgensten Gänge vor - zu diesen berufe nen Mittlern gehört Richard Ttunk. Werktreue ist ihm ober stes Gesetz.... Er weiß die ge heimnisvolle Wirkung zu erzeu gen, das Werk als ein gleichsam erst im Augenblicke des Ertö nens erstehendes Wunder er scheinen zu lassen. Mit dieser seltenen Kunst wandelt er die Zuhörer, ihnen selbst unbe wußt, aus bloß Empfangenden zu Mittätigen, die dann aus sei nen Konzerten mit dem Gefühl innigster Beglückung nachhau se gehen, mit einem Gefühle, das noch lange in ihnen nach schwingt, nachdem der letzte Tön vom unendlichen Schwei gen verschlungen war." Sangesbruder Ftanz-Josef, im Verein als Tbndokumentensammier bekannt und ge schätzt, hatte dem früheren Chorleiter des KMG V eine Kopie der Tbnaufnahme des Berliner Konzertes aus dem Jahre 1964 zugestellt und den Herrn Pro fessor bei dem Besuch um ei nen Kommentar gebeten. Die ser ist so dokumentiert: „Zu dem Tbnband des Kölner Männer-Gesang-Vereins vom Berliner Konzert unter Prof. Rübben. Eine Männerchorleistung mit solcher Vollkommen heit ist heute sicher in ganz Deutschland nicht mehr zu hö ren. Das meine ich, Richard Ttunk, in Riederau am Ammer see, am 25. August 1965." Auf eine Anekdote zu einer Begegnung mit Konrad Ade nauer angesprochen, antwor tete Prof. Richard Ttunk: „Adenauer. Er war in allen meinen Konzerten des Kölner Männer-Gesang-Vereins. Er war sehr begeistert immer und hat mich dann einmal eingela den zu einer Flasche Wein. Es war ein wunderbarer Mosel wein. Adenauer war bekannt als Moseiwein-Kenner. Und da hat er mich gefragt: „Na sagen Sie Herr Professor, wie schmeckt Ihnen der Wein?" Da habe ich gesagt: ,Ja Herr Ober bürgermeister, der Wein ist si cher wunderbar, nur ein biß chen sauen' Da hat er gelacht und hat gesagt: ,Lieber Herr Professor, Sie mögen ein guter Komponist sein und ein guter Dirigent, aber vom Wein verste hen Sie nichts.' Er hat mich also sehr beleidigt." Claude Debussy *22.8.1862 St. Germain-en-Laye 125.3.1918 Paris Debussy stammte aus einem bürgerlichen, der Musik wenig geneigten Hause, erschreckte schon als Student die Lehrer durch geistige Aufsässigkeit, gab jedoch Beweise so überra gender schöpferischer Veranla gung, daß man ihm 1884 den Rompreis am Konservatorium nicht verweigern konnte. Wenige Jahre nachdem die impressionistischen Maler in Paris aufgetaucht waren, er schien die Musik Debussys - ei nes Komponisten, der ähnlich wie Wagner, einen erheblichen Einfluß auf die folgende Kom ponistengenerationen haben sollte. Debussy zog die Gesell schaft bildender Künstler der der Musiker vor, und so schien es unvermeidlich, daß seine perlende, an instrumentalen Färben so reiche Musik bald als „impressionistisch" beschrie ben wurde. Doch die impressionistischen Maler lösten sich radikal von
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