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MEDIAkompakt 23: Exit

Die Zeitung aus dem Studiengang Mediapublishing an der Hochschule der Medien Stuttgart

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1/2018<br />

MENSCHEN<br />

3<br />

Raus aus der<br />

Angst – Rein<br />

ins Leben<br />

Habe ich für die Prüfung genug<br />

gelernt? Was, wenn ich<br />

wieder durchfalle? Oh Gott,<br />

ich werde mein Studium nicht<br />

bestehen! Und dann? So bekomme<br />

ich nie einen Job!<br />

VON MIRJAM HÖSCHL<br />

Wer kennt solche Gedankenspiralen<br />

noch? Vielleicht ist es nicht eine<br />

Prüfung, sondern ein Treffen mit<br />

dem unfreundlichen Vermieter<br />

oder der ungerechte neue Chef. Es<br />

gibt viele Alltagssituationen, die Angst machen<br />

und uns nachts wachhalten. Zukunftssorgen sind<br />

normal und sogar nützlich. Hand aufs Herz,<br />

Prüfungsangst kann auch ungemein motivierend<br />

wirken. Doch wenn sich das Gedankenkarussell<br />

unkontrolliert weiterdreht, verliert die Angst<br />

ihren Nutzen. Hier ein paar Tipps, wie Sorgen und<br />

Ängste in die Schranken gewiesen werden:<br />

1. Kenne deinen Feind<br />

Jeder hat schon einmal Angst erlebt, aber es<br />

kann helfen zu wissen, was dahinter steckt. Auf<br />

das Gefühl von Herzklopfen oder Schweißausbrüchen<br />

könnten wir verzichten. Allerdings ist<br />

das nichts anderes als eine Selbsterhaltungsmaßnahme.Die<br />

Nebenwirkungen sind Folge der<br />

Stresshormone, die angesichts einer bedrohlichen<br />

Situation (klassisches Beispiel: Säbelzahntiger)<br />

ausgeschüttet werden, um uns zu Höchstleistungen<br />

zu treiben. Zwar helfen Angstreaktionen<br />

auch heute noch, Gefahren zu bewältigen, jedoch<br />

gelingt es dem Gehirn nicht immer, eine Situation<br />

richtig einzuschätzen. Denn heute sind ja die<br />

wenigsten Alltagssituationen so existentiell wie<br />

ein Kampf auf Leben und Tod. Der biochemische<br />

Mechanismus von damals ist aber erhalten<br />

geblieben. Für Grübler und Schwarzmaler lautet<br />

die Devise deshalb: Stresslevel runter!<br />

2. Entspannung zum Mitnehmen!<br />

„Entspann dich mal!“ ist ein Ratschlag, der<br />

Dauergrüblern bekannt vorkommen dürfte. Gut<br />

gemeint, aber wenn das so einfach wäre!<br />

Tatsächlich ist es mit etwas Übung möglich, Entspannung<br />

zu lernen und bei Bedarf anzuwenden.<br />

Die bekanntesten und am schnellsten zu erlernenden<br />

Methoden sind Atemtechniken. Hier<br />

geht es darum, die flache Brustatmung gegen eine<br />

entspannte Bauchatmung zu ersetzen. Eine<br />

weitere, international anerkannte, Methode ist<br />

die progressive Muskelentspannung. Dabei werden<br />

die einzelnen Muskelgruppen im Körper<br />

gezielt erst angespannt, dann wieder entspannt.<br />

Ziel dabei: die Spannungszustände bewusst wahrzunehmen<br />

und kontrollieren zu lernen. Ausführliche<br />

Anleitungen zu diesen Techniken findet<br />

man in Ratgebern, auf Webseiten oder in verschiedenen<br />

YouTube-Tutorials.<br />

3. Bitte Bewegung!<br />

Sport ist der wahre Cadillac unter den Anti-<br />

Stress-Mitteln. Bewegung dient nicht nur als Ventil<br />

für überschüssige Energie, die ansonsten in<br />

innere Unruhe und Anspannung gesteckt würde.<br />

Sport bringt auch den Serotonin-Haushalt ins<br />

Gleichgewicht, reduziert die Ausschüttung der<br />

Stresshormone Cortisol und Nordrenalin und<br />

setzt zudem das „Pepita ANP“, einen körpereigenen<br />

„Angsthemmer“, frei. Schon 60 Minuten<br />

Sport in der Woche helfen das Stresslevel zu<br />

senken. Und nebenbei pusht das Gefühl, etwas<br />

geschafft zu haben auch noch das Selbstvertrauen.<br />

4. Energie statt Koffein<br />

Er ist Katerkiller, Study-Buddy und treuer<br />

Begleiter in der 8-Uhr-Vorlesung. Kaum jemand<br />

will sich ein Leben ohne Kaffee vorstellen. Doch<br />

Fakt ist: Nervöse Menschen sollten darauf<br />

verzichten. Wer in negativen Gedankenspiralen<br />

feststeckt, ist ohnehin angespannt und dauergestresst.<br />

Deshalb Finger weg vom Koffein-Kick.<br />

Dasselbe gilt für Cola und Energy Drinks. Wer<br />

trotzdem etwas für zwischendurch braucht, sollte<br />

lieber auf gesunde Energiebooster, etwa auf Nüsse,<br />

zurückgreifen. Oft hilft auch schon ein großes<br />

Glas Wasser.<br />

5. Ein Sorgen-Tagebuch führen<br />

Ein weiterer Tipp: Sorgen und Ängste von der<br />

Seele schreiben! Das hat mehrere Vorteile: Zum<br />

einen kann den Grübeleien eine feste Zeit am Tag<br />

zugeordnet werden. Während des Schreibens ist es<br />

dann völlig okay, sich mit den negativen<br />

Gedanken zu beschäftigen.<br />

Wenn die Sorgen tagsüber zuschlagen,<br />

können sie ohne schlechtes Gewissen einfach auf<br />

später verschoben werden. Außerdem wirkt<br />

Schreiben, ähnlich wie ein Gespräch mit dem<br />

besten Freund, unglaublich befreiend. Statt Probleme<br />

in sich hineinzufressen, werden die<br />

Gedanken geordnet und mit etwas Distanz betrachtet.<br />

Das wiederum ist die Grundlage für<br />

problemlösendes Denken.<br />

6. Jeder braucht mal Hilfe<br />

Dass wir uns Sorgen machen, ist normal. Wer<br />

weiß schon, was uns alles erwartet? Trotzdem ist<br />

es wichtig, dass wir uns von Zukunftsängsten<br />

nicht vollkommen einnehmen lassen.<br />

Sind die Grübeleien trotzdem so stark ausgeprägt,<br />

dass sie den Alltag beeinflussen und sich<br />

sogar körperlich auswirken, ist es empfehlenswert,<br />

einen Arzt oder Psychotherapeuten zu suchen.<br />

Sollte tatsächlich eine chronische Angststörung<br />

vorliegen, verschwindet sie selten von<br />

allein. Mit professioneller Hilfe sind Angststörungen<br />

dagegen gezielt therapierbar. Und wer<br />

will schon unnötig lange auf ein sorgenfreies<br />

Leben verzichten?

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