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Magazin Personalwirtschaft 01/2018

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HR & ICH IN AKTION<br />

Die Vita<br />

bis 1990<br />

Studium der Rechtswissenschaften<br />

an der<br />

Universität Passau<br />

1990–2005<br />

Diverse Führungsfunktionen<br />

im HR-Bereich bei der<br />

Deutschen Telekom AG<br />

2005–2<strong>01</strong>1<br />

Geschäftsführerin Taxo<br />

Management Consulting<br />

GmbH<br />

seit 2<strong>01</strong>1<br />

Vorstand Personal bei der<br />

DB Regio AG und Leiterin<br />

Personal Personenverkehr<br />

bei der ehemaligen DB<br />

Mobility Logistics AG<br />

Offensichtlich zur Zufriedenheit ihrer Auftraggeber: 2<strong>01</strong>1<br />

gab sie ihre Tätigkeit als geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der Taxo Management Consulting GmbH auf und wurde<br />

Vorstand Personal der DB Regio. Was die Mobilität<br />

betrifft: Als Vorständin bei der DB hat sie natürlich eine Bahncard<br />

100. Für den Reporter der <strong>Personalwirtschaft</strong> wird<br />

selbstverständlich eine S-Bahn-Fahrkarte am Automat gezogen,<br />

die an diesem Tag auf ihre Kosten geht. Rövekamp<br />

genießt den Luxus, während längerer Fahrten Zeitung lesen<br />

oder am stets griffbereiten Tablet arbeiten zu können.<br />

„Ich versuche, jede Region mindestens einmal im Jahr zu<br />

besuchen“, sagt sie, am Stuttgarter Hauptbahnhof auf Kollegin<br />

Kneuer wartend. Zusammen geht es per S-Bahn in eine<br />

Gastwirtschaft zwecks Mittagspause. 13 Regionen sind es im<br />

Schienen-, fünf beim Busverkehr. Jede davon hat eine Regionalleitung,<br />

die für das gesamte Geschäft an Ort und Stelle verantwortlich<br />

ist. Der persönliche Austausch mit ihnen ist ihr<br />

wichtig. „Je besser ich vorbereitet bin, desto besser ist es für<br />

die Kollegen. Auf meiner Ebene kann ich einiges abfedern.“<br />

Zudem seien die Mitarbeiter loyaler, wenn sie wüssten, dass<br />

man sich auf sie verlassen könne. Was sie gibt, fordert sie<br />

jedoch auch ein, von einem Kuschelkurs kann keine Rede sein:<br />

„Ich spreche Dinge deutlich an“, stellt Rövekamp klar.<br />

Auf die Frage nach ihrem Führungsstil antwortet sie schnell<br />

und mit einem Lächeln: „Erfrischend.“ Nach kurzem Überlegen<br />

ergänzt sie: „Und mitreißend.“ Zudem sei sie menschlich<br />

offen, aber sie habe auch eine große Erwartungshaltung.<br />

Sie schaue sich Dinge genau an, bevor sie Entscheidungen<br />

treffe, diskutiere auch gern kontrovers. In bestimmten Situationen,<br />

wenn die Diskussionen auszuufern drohen, treibt sie<br />

ihre Entscheidungen aber zielstrebig voran. „Ich weiß, was<br />

ich will und lasse es kalibrieren“, umschreibt sie ihr Vorgehen<br />

mit einem schönen Bild. Am Ende müsse klar sein,<br />

wohin die Reise geht – und diese angetreten werden: „Ich<br />

bin kein Mensch, der ewig auf einer Sache rumkaut.“<br />

Projekt „Zukunft der Personalarbeit“<br />

Einmal mehr betont sie, wie sehr sich die Personalarbeit im<br />

Wandel befindet. Eines ihrer Lieblingsthemen ist das Thema<br />

Rekrutierung und seine Transparenz in Daten und Fakten,<br />

um seine Komplexität besser in den Griff zu bekommen.<br />

„Ich muss wissen, was ein Krankenstand von sieben<br />

Prozent konkret bedeutet – und Lösungen umsetzen“, erklärt<br />

sie an einem Beispiel. Sie und alle Personalverantwortlichen<br />

müssten dafür sorgen, dass die Organisation arbeiten kann.<br />

Keine einfache Aufgabe, zumal, wenn man Schlagworte<br />

wie Digitalisierung, Qualifizierung, Mitarbeiterbindung<br />

berücksichtigen muss. Und Wettbewerb, mit dem sich der<br />

Konzern mehr denn je auseinandersetzen muss. Für den<br />

Betrieb des vor der Haustür liegenden, durch Stuttgart führenden<br />

Netzes hat die Tochter des britischen Unternehmens<br />

Go-Ahead den Zuschlag erhalten, 2<strong>01</strong>9 wird der<br />

Wechsel vollzogen.<br />

„Alle haben erst einmal Angst vor Veränderung“, weiß Rövekamp.<br />

Den Herausforderungen im HR-Bereich nimmt sich<br />

das Projekt „Zukunft der Personalarbeit“ an. Ziel ist es, eine<br />

zukunftsfähige Personalorganisation aufzubauen. Dazu war<br />

zunächst eine Neuaufstellung von HR notwendig: Sie unterstützt<br />

das Geschäft als strategischer Partner und Berater.<br />

Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Führungsverantwortung,<br />

Effizienzsteigerung und die Qualität der HR-Produkte.<br />

Gleich beginnt eine Webko mit den beiden Umsetzungsverantwortlichen<br />

Stephanie Korn und Christian Lukaß.<br />

Wenn dieser Artikel erscheint, soll das brandneue Personalportal<br />

gerade online gegangen sein – nach vielen Monaten<br />

der Vorbereitung. Dabei handelt es sich um ein Dashboard,<br />

ein Steuerungsinstrument für Führungskräfte zum schnellen<br />

Überblick zu relevanten Personalkennzahlen.<br />

Handlungssicherheit durch Vernetzung<br />

Die Mitarbeiter berichten von dem Kommunikationskonzept,<br />

das sie für die Einführung entwickelt haben, denn<br />

auch innerhalb von Unternehmen wollen erst einmal Mehrheiten<br />

für sinnvolle Neuerungen organisiert werden. Personalverantwortliche<br />

konnten das Portal frühzeitig evaluieren,<br />

es wurden User-Experience-Workshops abgehalten.<br />

Zehn Prozent der gesamten Führungsmannschaft waren als<br />

Test-User in die Entwicklung eingebunden. Sie können<br />

und sollen später auch als Multiplikatoren fungieren. Die<br />

Projektverantwortlichen stellen Rövekamp den Kommunikationsplan<br />

auch deshalb sehr ausführlich vor, weil sie sich<br />

beim Rollout der vollen Unterstützung der Führungsmannschaft<br />

sicher sein wollen. „Prinzipiell fein“, urteilt sie zu<br />

diesem frühen Zeitpunkt, „aber mir fehlen noch deutlichere<br />

Hinweise, warum wir die neuen HR-Produkte einführen,<br />

welche Ziele wir damit verfolgen.“ Das Team verspricht,<br />

das zu berücksichtigen.<br />

„Die Vernetzung spielt eine große Rolle, das ist als sehr<br />

hilfreich wahrgenommen worden“, berichtet Korn weiter.<br />

Es folgt ein Blick darauf, wie das HR-Dashboard zum derzeitigen<br />

Planungsstand konkret aussieht. Ein Ziel, die Handlungssicherheit<br />

zu stärken, dürfte auf jeden Fall erreicht<br />

werden: Die Ansicht ist individuell konfigurierbar und<br />

zeigt auf Knopfdruck sämtliche Informationen an, die Personaler<br />

für ihre Arbeit brauchen: Durchschnittsalter von<br />

Abteilungen, Krankenstände, Grafiken, Vergleiche zum<br />

Vorjahr ... Geplant ist ein gestaffelter Rollout, damit das System<br />

performant bleibt – auch in anderen Bereichen wie<br />

der DB Netz AG soll es zum Einsatz kommen.<br />

Die Zeit fliegt: Um 16 Uhr beginnt bereits die nächste Telko.<br />

Davor ist es jedoch Zeit, sich zu verabschieden. Thema<br />

des folgenden Gesprächs sind die betriebsverfassungsrechtlichen<br />

Tarifverträge – nichts, was für die Öffentlichkeit<br />

bestimmt wäre. Eine Stunde später will Rövekamp die Fahrt<br />

zurück in ihr Frankfurter Büro antreten. Natürlich mit der<br />

Bahn.<br />

p<br />

24<br />

<strong>Personalwirtschaft</strong> <strong>01</strong>_ 2<strong>01</strong>8

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