Magazin Personalwirtschaft 01/2018
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Sie haben sich nach Ihrer Zeit bei<br />
Mc Donald’s an der Uni Münster als<br />
ordentlicher Student eingeschrieben<br />
und auch Ihren Abschluss gemacht. Was<br />
hat Sie am Studiengang „Nonprofit-<br />
Management and Governance“ gereizt?<br />
Das Lernen und Leben als Student, das ich<br />
leider vorher nie genossen hatte. Ich habe<br />
viel über junge Menschen gelernt. Außerdem<br />
war es auch eine tolle Erdung: Meine Mitstudierenden<br />
haben mir schnell klargemacht:<br />
Du bist hier nur Kommilitone und eben<br />
nicht der Manager, der du früher warst.<br />
Zudem habe ich eine Menge über Prozesse<br />
und wissenschaftliches Arbeiten gelernt.<br />
Ist es für Sie ausgeschlossen, in Zukunft<br />
nochmals in einer ähnlich verantwortlichen<br />
HR-Position wie bei Mc Donald’s<br />
zu arbeiten?<br />
Das kann ich mir nicht vorstellen, weil ich<br />
ja jetzt den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
gemacht habe und als Franchisenehmer<br />
von L‘Osteria in Mittelhessen tätig werde.<br />
Das Training war richtig hart: Ich habe am<br />
Pizzaofen gestanden, Schichten wie jeder<br />
andere Angestellte gemacht. Das hätte ich<br />
nicht machen müssen, aber ich fand es<br />
wichtig. So schließt sich für mich der Kreis.<br />
Beschreiben Sie Ihren Lebenslauf mit drei<br />
Adjektiven.<br />
Überraschend, zielstrebig und erfüllend.<br />
Gibt es Sackgassen, in die Sie geraten sind?<br />
Siehe die Frage nach besonderen Herausforderungen.<br />
Als ich zum Personalvorstand<br />
berufen wurde, musste ich mir erst vieles<br />
erarbeiten. Gleichzeitig war ich ja auch noch<br />
Präsident des Bundesverbandes der Systemgastronomie.<br />
Aber es gab einen Ausweg aus<br />
dieser Sackgasse: Ich habe mich ein halbes<br />
Jahr zurückgezogen und unter anderem bei<br />
der DGFP eine Seminarreihe für Führungskräfte<br />
im Personalbereich belegt. Sehr geholfen<br />
hat mir auch mein Coach und Mentor<br />
Dr. Walter Jochmann.<br />
Hand aufs Herz: Fehlt Ihnen Ihre alte Aufgabe<br />
manchmal?<br />
Nein. Am Anfang haben mir die Kollegen<br />
gefehlt, die mir besonders am Herzen<br />
gelegen haben. Aber ich habe gemerkt,<br />
dass mein Herz groß genug ist für neue<br />
Verbindungen.<br />
Was war in Ihrer beruflichen Laufbahn als<br />
Personaler Ihre größte Herausforderung?<br />
Die Tätigkeit als Personalvorstand zu<br />
übernehmen, ohne von Vornherein die<br />
nötige Fachkompetenz zu haben. Das war<br />
für mich schon absolutes Neuland.<br />
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