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E_1931_Zeitung_Nr.054

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II. Blatt<br />

BERN. 30. Juni <strong>1931</strong><br />

N° 54<br />

II. Blatt<br />

BERN, 30. Juni <strong>1931</strong><br />

Technische Notizen<br />

Sachliche oder elegante Kühler? Amerikanische<br />

Automobilkonstrukteure beklagen<br />

sich, dass ihnen in den letzten Jahren von<br />

den Karosseriearchitekten häufig Kühlerformen<br />

vorgeschrieben wurden, die wohl vielleicht<br />

sehr elegant, dafür aber alles andere<br />

als sachlich richtig sind. Der schmale, moderne<br />

Kühler erweist sich in manchen Fällen<br />

als zu wenig wirksam und der Käufer muss<br />

mit der modernen Linie seines Wagens ein<br />

häufiges Köchen des Kühlwassers in Kauf<br />

nehmen.<br />

Natürlich haben die Konstrukteure und<br />

Kühlet fabrikanten ihr möglichstes getan, um<br />

auch bei den kleinen Kühlerflächen noch ein<br />

normales Arbeiten der Kühlung zu gewährleisten.<br />

Durch Verbesserung der Ventilatoren<br />

und deren rascheren Antrieb, wie auch<br />

durch Verbesserungen im Aufbau des Kühlernetzes<br />

konnte eine stärkere Luftströmung<br />

durch'den Kühler erreicht werden. Vielfach<br />

wurde auch durch grössere Ausbildung der<br />

Wasserpumpe oder Anwendung grösserer<br />

Leitungs-Querschnitte die Strömungsgeschwindigkeit<br />

des Kühlwassers stark erhöht.<br />

Aber diese Massnahmen stellen mehr oder<br />

weniger Komplikationen dar und rechtfertigen<br />

das Opfer an die Eleganz nicht.<br />

Je höher die Tourenzahl steigt, mit der<br />

man einen Ventilator laufen lassen muss, damit<br />

er genügend stark wirkt, um so mehr<br />

Kraft wird auch vom Motor absorbiert. Es<br />

hat sich gezeigt, dass ein sehr hochtourig<br />

angetriebener Ventilator die Maximalgeschwindigkeit<br />

des Wagens um 10 km verringern<br />

kann; hängt man ihn ab, so fährt der<br />

Wagen um so viel schneller.<br />

Je rascher der Ventilator umläuft, um so<br />

mehr neigt er übrigens zum Lärmen. Im<br />

Ventilatorlärm ist dem Konstrukteur in den<br />

letzten Jähren geradezu ein neues .Sorgenkind<br />

erstanden. Um die erforderliche Luftströmungsgeschwindigkeit<br />

geräuschlos zustandezubringen,<br />

versucht man nun alle möglichen<br />

neuen Ventilatorformen, worunter<br />

solche mit unregelmässig versetzten Flügeln<br />

und' mit paarweise hintereinander angeordneten<br />

Flügeln. Selbst ein Belag der Flügel<br />

mit Gummi wird in Betracht gezogen, wobei<br />

die betreffenden Initianteh vielleicht an der!<br />

Indianer-Gesehichten-T"rick, Ruder zwecks<br />

geräuschloser Wirkungsweise mit weichen<br />

Lappen zu umwickeln, gedacht haben.<br />

Um wenigstens dann nicht viel Motorarbeit<br />

für den Ventilatorantrieb zu verpuffen, wenn<br />

man bei der Fahrt in der Ebene ohne diese<br />

auskommen kann, wurden schon automatische<br />

Ventilatorkupplungen vorgeschlagen.<br />

Der Ventilatorantrieb würde dabei irgendwie<br />

mit einem Thermostaten verbunden.<br />

Früher konnte sich jeder Kühlerfabrikant<br />

oben am Kühler einen grösseren Behälter<br />

leisten, in dem sich das Wasser sammelte,<br />

bevor es in die einzelnen Lamellen oder<br />

Röhrchen abfloss. Bei modernen, schmalen<br />

Kühlern darf aber dieser Behälter vielfach<br />

auch nur noch ein Minimum an Raum einnehmen.<br />

Damit trotzdem eine richtige Verteilung<br />

des Wassers zustandekommt und von<br />

dem rasch zirkulierenden Wasser nicht etwa<br />

einfach durch das Ueberlaufrohr des Kühlers<br />

hinausgedrückt wird, sieht sich der Kühlerkonstrukteur<br />

zum Einbau komplizierter<br />

Lenkplatten gezwungen.<br />

Und wenn er endlich so weit ist, kann es<br />

einem Karosseriearchitekten einfallen, die licherweise handelt es sich sogar um elektri-<br />

Spannungen, die der Wagen aus der<br />

Oeffnungen seitlich der Motorhaube aussche<br />

ästhetischen Gründen wegzulassen. Da nun Luft aufnimmt.<br />

-atdie<br />

warme Luft unter der Motorhaube nicht<br />

mehr genügend rasch abfliesst und der Kühler<br />

entsprechend weniger kalte Luft vorn hende Skizze zeigt einen praktischen neuen<br />

Ein praktischer Kabelschuh. Die untenste-<br />

aufnehmen kann, hebt ein neuer Kampf auf Kabelschuh für Zündkerze,nka>bel, der den<br />

einem anderen Schlachtfeld an. Trotz seiner Vorfeil besitzt, gleichzeitig sehr fest an der<br />

beschnittenen Dimensionen soll der Kühler Zündkerze zu halten und leicht abnehmbar<br />

jetzt nochmals zu höherer Wirksamkeit gebracht<br />

werden.<br />

zu sein. Die Wirkungsweise des Kabelschu-<br />

Die amerikanischen Konstrukteure tmd<br />

Kühlerfabrikanten finden, dass es nun aber<br />

genug des neckischen Spiels ist. Sie fordern,<br />

dass sich die Karosseriekünstler künftig an<br />

sachliche Erwägungen halten und ihnen wieder<br />

grössere, rechteckige Kühler und gut<br />

ventilierte Motorhauben verschaffen. -at-<br />

Berner Stadtomnibusse mit 300,000 km.<br />

Von den 11 im Jahre 1924 angeschafften<br />

Stadtomnibussen stehen immer noch 9 ununterbrochen<br />

im Dienst. Diese Saurerwagen<br />

haben nun 300,000 km zurückgelegt, smd<br />

aber trotzdem noch in gutem Zustand, Die<br />

zwei ausgeschalteten Wagen der<br />

rie, Vierzylinder, wurden schon vor einigen<br />

Jahren durch Sechszylinder von grösserem<br />

Personenfassungsvermögen ersetzt. -s.<br />

Gewitter in der hohlen Hand. In einer Berliner<br />

<strong>Zeitung</strong> beklagt sich das Publikum wieder<br />

einmal über elektrische Schläge, die man<br />

erhalten kann, wenn man beim Ein- und Aussteigen<br />

in die Berliner Autobusse den Haltgriff<br />

anfasst. Die elektrischen Entladungen<br />

sollen dabei so stark sein, dass es in der<br />

Hand richtiggehend « blitzt und knackt».<br />

Der Gesellschaft, der die gewitterhaften<br />

Autobusse gehören, wurden ähnliche unangenehme<br />

Erscheinungen schon früher gemeldet.<br />

Man glaubte dann damals die Möglichkeit<br />

elektrischer Entladungen durch bessere<br />

Isolation der elektrischen Wagenausrüstung<br />

endgültig behoben zu haben. Weil diese nun<br />

aber doch wieder auftreten, dürfte eher eine<br />

andere Ursache anzunehmen sein. Elektrische<br />

Ladungen könnten sich ja bei den mit<br />

ihren Gummirädern gut vom Boden isolierten<br />

grossen Wagen bei der gegenwärtigen<br />

trockenen Witterung allein schon durch die<br />

Durchwalkung der Reifen und andere im Organismus<br />

auftretende Reibungen bilden. Mög-<br />

DeSf- neue Kabelschuh beim Einziehen eines neuen<br />

Kabels in Nörmalstellung, bei geöffneten Klemm-<br />

. : v - baekensund von aussen gesehen.<br />

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Revue, Bureau Zürich.<br />

hes geht aus den Zeichnungen ohne weiteres<br />

hervor. Wie man sieht, lösen sich die Klemmbacken,<br />

wenn man den isolierenden Mantel<br />

entgegen dem Druck einer Feder zurückzieht.<br />

Zum Einziehen eines neuen Kabels ist<br />

keinerlei Werkzeug notwendig. Man braucht<br />

lediglich die von ihrer Isolation befreite<br />

Kabelseele durch ein Loch unten an den<br />

Klemmbacken hindurchzuziehen, nachdem<br />

die Klemmbacken durch Abstreifen des Mantelstückes<br />

freigelegt worden sind.<br />

Warum nicht Kühlwasser-Tankstellen? Warum<br />

fällt es keiner Servicestation ein, eine<br />

Tankstelle für destilliertes oder wenigstens<br />

enthärtetes Kühlwasser einzurichten ? Bei<br />

einem Minimum an Reklame für die Vorteile,<br />

die eine Benützung solchen Wassers bietet,<br />

stände dem Inhaber einer Kühler-Tankstelle<br />

sicher ein glänzendes Geschäft in Aussicht<br />

Wenn ein Automobilist heute über Uefoerhitzungs-Erscheinungen<br />

an seinem Wagen<br />

klagt — und erstaunlich viele sehen sich<br />

dazu veranlasst — so hat er den Grund zu<br />

seiner Klage fast immer selbst gelegt. Die<br />

sorglose Verwendung gewöhnlichen Brunnenwassers<br />

als Kühlwasser muss früher odör<br />

später unbedingt zu einer Verkalkung des<br />

Kühlsystems führen, und diese «Arterienverkalkung»<br />

führt zu Ueberhtzungserscheinungen.<br />

Wenn es Ford vermag und für rentabel<br />

hält, die riesigen Dampfkessel seiner Fabriken<br />

ausschliesslich mit destilliertem Wasser<br />

zu speisen, so dürfte das für den Automobilisten<br />

ein genügender Hinweis für die Schädlichkeit<br />

gewöhnlichen Wassers sein.<br />

Schon gewöhnliches Regenwasser, das<br />

sich jedermann ja leicht hektoliterweise<br />

selbst sammeln kann, ist als Kühlwasser<br />

dem Brunnenwasser bei weitem vorzuziehen,<br />

m.<br />

Nach der vorgeschriebenen Elnfahrzeft<br />

j empfiehlt es sich, den Motor mehrmals mit<br />

frischem, billigeren Schmieröl neu aufzufüllen<br />

und dabei immer nur kurze Strecken zurückzulegen.<br />

Bevor später das vorgeschriebene<br />

definitive Qualitätsöl aufgefüllt wird,<br />

reinigt man das Kurbelgehäuse durch Auswaschen<br />

mit besonderer Sorgfalt. Nur dieses<br />

Vorgehen gibt Gewähr, dass alle Metallspänchen<br />

usw. restlos entfernt werden, at.<br />

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