E_1931_Zeitung_Nr.054
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N° 54-<strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE *<br />
Das Rheineck-Walzenhausen-nennen<br />
(Schlus s.)<br />
von ihm und seinem Bugatti erhaschen und<br />
noch lange, nachdem er sich mit Müh und<br />
Not einen Weg durch das Publikum gebahnt<br />
und vergebens versucht, sich diskret dem<br />
allzuregen öffentlichen Interesse zu entziehen,<br />
umsteht noch ein dichter Menschenknäuel<br />
die Maschine in deren Inneres mancher<br />
allzugern einen Blick werfen würde.<br />
Um 1^ Sekunden ist die Bestzeit des Vorjahres<br />
gedrückt. Das neue Resultat mit der<br />
sehr knappen und um so höher zu veranschlagenden<br />
Marge zeigt, wie sehr sich Stuber<br />
bereits dem Maximum an Maschinenleistung<br />
und Fahrtechnik genähert hat, das<br />
sich die Strecke abringen lässt. Bald wird<br />
es mit einem Wagen gleicher Stärke nur<br />
noch um Bruchteile von Sekunden gehen<br />
können, wenn überhaupt noch etwas zu holen<br />
äst.<br />
Mit diesem prächtigen Resultat schliesst<br />
der hervorragend verlaufene Sportstag in<br />
voller Harmonie. Die Organisation hat wiederum<br />
tadellos gespielt, dank der verständnisvollen<br />
Mitarbeit aller hilfsbereiten Kräfte<br />
und wenn das Publikum durch eine noch<br />
weiter gesteigerte Disziplin die Arbeit der<br />
verantwortlichen Instanzen erleichtert, so<br />
kann es überhaupt nirgends mehr fehlen.<br />
Schade ist nur, dass man die Zeittafeln ermangeln<br />
musste und so all die Tausend Zuschauer<br />
punkto Leistungen auf Vermutungen<br />
angewiesen blieben, welche eTst die Presse<br />
zu bestätigen oder zu korrigieren vermag.<br />
Bankett und Preisverteilung<br />
waren diesmal seit längerem Unterbruch wieder<br />
einmal im Kurhaus anberaumt, das unter seiner<br />
neuen Leitung sich wirklich alle Mühe gab, den<br />
mehreren hundert Gästen völlig gerecht zu werden.<br />
Herr Präsident Walser zeigte bei seiner Begrüssung,<br />
dass er nicht nur zu fahren und zu organisieren,<br />
sondern eine Versammlung auch durch<br />
eine geschickte und bodenständige Rede zu interessieren<br />
versteht. Sein liebenswürdiger Gruss galt<br />
vorab den zahlreich vertretenen Kantons- und Gemeindebehörden,<br />
dem Vizepräsidenten des A.G.S.,<br />
Prof. Steinmann, den Delegierten der N.S.K., HH.<br />
Decrauzat Töndury und Brieger, den anwesenden<br />
Gästen befreundeter Sektionen, worunter der Vorsitzende<br />
der Sektion Luzern, Dr. Hübscher, den<br />
Fahrern und weiteren Gästen und nicht zuletzt der<br />
Presse. Die Befriedigung, welcher er ob des guten<br />
Gelingens der Veranstaltung Ausdruck verleihen<br />
konnte, wurde wohl von allen Anwesenden restlos<br />
geteilt.<br />
Herr Regierungsrat Keller von Appenzell<br />
A.-Rh. illustrierte mit seiner in währschaftem<br />
Appenzellerdialekt gehaltenen Ansprache das überaus<br />
grosse Interesse -nnd Verständnis, das die ober-<br />
ste kantonale und auch die kommunalen Behörden<br />
des Landes dem Automobil im allgemeinen und<br />
seinen sportlichen Veranstaltungen im besonderen<br />
entgegenbringen. Die Aversion dem Automobil gegenüber,<br />
das nach früherer Volksansicht nur zum<br />
Staubaufwirbeln und zum Vergnügen der oberen<br />
Zehntausend gut sei, hat sich von Grund auf geändert,<br />
und niemand spricht ihm im Ernste poch<br />
seine Berechtigung als rasches, bequemes und sicheres<br />
Verkehrsmittel ab. Sein Wunsch gilt der weiteren<br />
Entwicklung des Automobilismus und den erfolgreichen<br />
Wiederholungen des Rennens. Vielbelacht<br />
wird sein vortreffliches Bonmot, mit welchem<br />
er die Fahrer einlädt, das Ländchen geruhsam<br />
zu durchfahren, nicht nur um die Schönheiten,<br />
die es zu bieten vermag, zu geniessen, sondern<br />
auch, um nicht allzu rasch wieder in einem anderen<br />
"Kanton anzulangen. Regierungsrat Keel,<br />
als Vertreter St. Gallens, steht seinem Vorredner<br />
"weder in gutem Humor noch in weitblickendem<br />
Verständnis für das Automobil nach. Er kann versichert<br />
sein, dass seine Befürchtungen, er sei als<br />
«Ober-Polizeier* nicht gerade persona grata bei<br />
den Motorfahrzeugbesitzern, auf alle Fälle bei der<br />
Versammlung bestimmt nicht zutrafen, deren Sympathie<br />
er sich durch seine trefflichen Ausführungen<br />
im Nu zu gewinnen wusste. Unter seinem «Regime><br />
wird sich sein Wunsch nach verträglicher<br />
und fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen Behörden<br />
und Automobilisten sicher weitgehend verwirklichen<br />
können! — In fein ziselierter Rede,<br />
wie sie eben nur dem französischsprechenden Intellektuellen<br />
dank der Finesse seiner Muttersprache<br />
möglich ist, sprach Prof. Steinmann als Vertreter<br />
der Zentralleitung des A.C.S. seine hohe Befriedigung<br />
über den Anlass aus. Mit dem Rennen<br />
hat die Sektion ein dreifaches Erziehungsresultat<br />
erreicht: die Fahrer, die Fussgänger und nicht zuletzt<br />
die Behörden konnten so für unsere Sache gewonnen<br />
und für sie interessiert werden. Sein Toast<br />
klingt aus in den Wunsch auf weiteres Gedeihen<br />
der Sektion St. Gallen-Appenzell. Die vom Sportpräsidenten<br />
Becker und Herrn Boppart Beleitete<br />
Preisverteilung beschliesst die offizielle Feier,<br />
in dem Sinne später wieder geltend machen,<br />
Wir möchten die Feder nicht aus derals die Wahl einer Strecke für den nächsten<br />
Hand legen, bevor -wir unsererseits noch dem Grossen Preis nicht mehr auf den Circuit von<br />
stets hilfsbereiten und dienstbeflissenen Meyrin fallen dürfte, dessen Eignung durch<br />
Pressechef und Sektionssekretär, Herr Bucher,<br />
unseren Dank für seine Mühewaltung<br />
den Unfall in Frage gestellt worden ist. B.<br />
ausgesprochen haben, den wir auch auf das<br />
ganze Organisationskomitee ausdehnen, das<br />
uns allen den Aufenthalt in Walzenhausen<br />
in einer Atmosphäre der freundschaftlichsten<br />
Clubkollegialität so angenehm wie nur möglich<br />
gestaltet hat. Und nun auf ein nächstes<br />
Rheineck-Walzenhausen im Jahre 1932! b.<br />
Die neuen Rekorde<br />
der Bergstrecke<br />
Rheineck-Walzenhausen.<br />
Klasse Fahrer Marke Jahr Zeit<br />
Tourenwagen:<br />
750 cem Buchwald (B.M.W.) 1930 7.57.8<br />
1100 cem SpäJty (Amilcar) 1930 8.14.8<br />
1500 oem Keller (Alfa Romeo) <strong>1931</strong> 6.22.2<br />
2000 cem Stuber (Ansaldo) 1926 7.34.6<br />
3000 com<br />
5000 cem<br />
8000 cem<br />
Sportwagen:<br />
750 cem<br />
1100 cem<br />
1500 cem<br />
2000 cem<br />
3000 cem<br />
5000 com<br />
Ueber<br />
2000 cem<br />
8000 cem<br />
Rennwagen:<br />
1100 cem<br />
750 cem<br />
1500 cem<br />
2000 cem<br />
3000 cem<br />
Strittmatter (Bugatti)<br />
Gübelin (Chrysler)<br />
Risch (Packard)<br />
Graf (B.M.W)<br />
Siegenthaler (Derby)<br />
Scheibler (Fiat)<br />
Zbinden (Bugatti)<br />
Karrer (Bugatti)<br />
Freuler (Steyr)<br />
Veladini (Packard)<br />
Caflisch (Mercedes)<br />
Kessler (Amiloar)<br />
MarkieTvicz (Austin)<br />
Täuber (Alfa Romeo)<br />
Stuber (Bugatti)<br />
Merz (Busatti)<br />
<strong>1931</strong> 6.35.6<br />
<strong>1931</strong> 6.21.8<br />
1926 6.53.2<br />
<strong>1931</strong> 7.30.4<br />
1930 7.01.0<br />
1929 6.35.4<br />
1930 6.37 4<br />
<strong>1931</strong> 5.38.8<br />
1930 6.13.8<br />
1936 6.48.8<br />
<strong>1931</strong> 6.46.0<br />
<strong>1931</strong> 5.54.6<br />
<strong>1931</strong> 6.30.8<br />
<strong>1931</strong> 5.34.2<br />
<strong>1931</strong> 5.27,0<br />
1927 5.58.4<br />
Das Nachspiel zum Genfer Grossen Preis,<br />
d. h. der Unfall des Rennfahrers Graf Czaykowskyv.hat<br />
nun seine endgültige Erledigung<br />
gefunden. Bereits acht Tage nach dem Unfall<br />
lag bei den Behörden der Rapport der verantwortlichen<br />
Versicherungsgesellschaft vor<br />
und diese konnten auf Grund eines gleichzeitig<br />
eingereichten Antrages ein Abkommen zwischen<br />
den Zivjlparteien gutheissen, das den<br />
Hinterbliebenen des tödlich verunfallten Anwohners<br />
weitgehend entgegenkommt. Dadurch<br />
erübrigte sich auch jede weitere administrative<br />
Massnahme gegenüber dem beteiligten<br />
Rennfahrer, der seither Genf verlassen<br />
hat und, wie wir hören, dem französischen<br />
Grand Prix beiwohnte, allerdings entgegen<br />
seinen ursprünglichen Projekten, nur als Zuschauer<br />
und nicht als Konkurrent. Der bedauerliche<br />
Zwischenfall wird sich allerdings<br />
Grosser Preis von Deutschland. Seit dem<br />
Zeitpunkt des zweiten Nennungsschlusses für<br />
den Grossen Preis von Deutschland des A.<br />
v.D. sind wieder eine Reihe Von neuen Meldungen<br />
eingelaufen. Das Interesse für das<br />
Rennen, das am 19. Juli auf dem Nürburgring<br />
stattfindet, ist im Ausland auch weiterhin<br />
ungemein stark. Unter den jüngsten Meldungen<br />
figurieren: Froy (London) auf Riley,<br />
Loridant (Lille) auf Amilcar, und Graf Premoli<br />
(Mailand) auf Salmson. Das Training<br />
für die bedeutende internationale Veranstaltung<br />
hat bereits begonnen. Die von der Nürburgring-Verwaltung<br />
durchgeführten Ueberholunigsarbeiten,<br />
die die Spuren der Winterfröste^<br />
beseitigten, haben die Strasserifläche<br />
wieder in tadellosen Zustand versetzt, mb.<br />
Grosser 24-Stunden-Preis von Belgien. Am<br />
kommenden 4. und 5. Juli findet das 24-Stundenrennen<br />
von Belgien auf der bekannten<br />
Rundstrecke von Spa-Francorchamps-Stavelot<br />
siatt, das bereits eine schöne Anzahl vojH<br />
Nennungen vereinigt. Man erwartet noch die'<br />
feste Anmeldung der bekannten Equipe Ivanowski-Stoffel<br />
(Mercedes), die am Grossen 5<br />
24-Stundenrennen von Le Mans Zweite wurde,<br />
ferner, die Nennung von Dreyfus (Maserati),<br />
von Birkin (Alfa Romeo) und weiter^<br />
ersten Fahrern. Der Monat Juli wird autd*!<br />
sportli?h überhaupt für Belgien grosse Ereig-«<br />
nisse bringen, da eine Woche nach denif 24*<br />
Stundenrennen auf der gleichen Rundstreekjef<br />
von Spa der Grosse Preis von Belgien aufgetragen<br />
wird, der für die internationale Aii*<br />
tomobilmeisterschaft <strong>1931</strong> gilt mb.<br />
VII. Grosser Marne-Preis. Der VH. Grosse<br />
Marne-Preis wird am 5. Juli wieder bei schÖ«<br />
ner Fahrerbeteiligung ausgetragen. Unterd^Ä<br />
bekannteren Fahrern, die bis jetzt ihre Me1»<br />
düng abgegeben haben figurieren : Etänjpeljj*<br />
(Butgatti), Lehoux (Bugatti), Czaikowski (Bü**<br />
gatti), d'Arnoux (Bugatti), Michel Dore (Bugatti),<br />
Ferrant (Peugeot), Rey (Bugatti), S6*<br />
nechal (Etoile Ailee), Tedaldi (Bugatti), Veyron<br />
(Bugatti), Amgwert (Bugatti), de Maleplane<br />
(Bugatti), Gaupillat (Bugatti), Ivanowsky.<br />
(Mercedes), Max Fournyi (BugattOi<br />
usw.<br />
Das 25jährige Jubiläum des Grossen Preises<br />
von Frankreich. Anlasslich des 24-Stunden-Rennens<br />
von Le Mans vom vergangenen<br />
13. und 14. Juni wurde, im Kreise des Automobile<br />
Club de l'Ouest de la France das 25-<br />
jährige Jubiläum des ersten Grossen Preises<br />
von Frankreich gefeiert, ,der im Jahre 1906<br />
auf der Sarthe-Rundstrecke zum Aüstra«<br />
kam. An dem kurzen Jubiläum wucden^Szisz,<br />
der Sieger des ersten französischen Grand!<br />
Prix, und Nazzaro, der Zweite bei dfesent ursten<br />
Rennen um den Grand Prix von Frank«!<br />
reich lebhaft gefeiert. Auch Brasier, der'Automobilkonstrukteur<br />
und Sieger des Gbfdon-<br />
Bennett-Wettrennens aus den Jähren i904<br />
und 1905, empfing zahlreiche Ehrungen. Der<br />
Präsident des Automobil-Club von' Trankreich,<br />
t Herr de Rohan, zeichnete in einer<br />
glänzenden Rede nochmals den Weg, den in<br />
den letzten 25 Jahren der Grosse Preis von<br />
Frankreich nahm. " mb.<br />
Weitere Sportnachrichten Seite 19<br />
:<br />
x.<br />
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6-zyi.i<br />
nur Fr« 6280»<br />
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Mit der vornehmen Innenausstattung hält er im<br />
Vergleich teuren Luxuswagen stand, Preis und<br />
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