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E_1933_Zeitung_Nr.050

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N° 50 - <strong>1933</strong> flEISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE 25<br />

Ueber sämtliche Schweizer<br />

Alpenpässe<br />

Eine 2000-km-Fahrt.<br />

-Wer 14 freie Tage zur Verfügung hat und<br />

fn dieser Zeit eine besonders abwechslungsreiche<br />

und interessante Fahrt unternehmen<br />

möchte, der folge einmal dem Vorschlag, die<br />

Schweizer Alpenpässe, alle, ohne Ausnahme,<br />

nacheinander zu befahren. Empfehlenswert<br />

dürfte es dabei sein, einen Gutschein für<br />

gutes Wetter, gültig für 14 Tage, mit sich zu<br />

nehmen.<br />

Ueber 23 Alpenpässe der Schweiz führt die<br />

Route, die wir vorschlagen. Dazu kommen<br />

noch zwei Pässe in Frankreich, nämlich der<br />

Col des Montets und der Kleine St. Bernhard,<br />

so dass bei dieser Tour in 14 Tagen<br />

summa summarum 25 Alpenpässe zu befahren<br />

wären. Um das Programm möglichst reibungslos<br />

abwickeln zu können, und um so wenig<br />

wie möglich eine Strecke zweimal befahren<br />

zu müssen, lässt es sich nicht vermeiden,<br />

dass man bei der Fahrt auch einige Male ins<br />

Ausland kommt, wobei nur Italien und Frankreich<br />

in Frage kommen. Deshalb versehe<br />

man sich für Frankreich mit Pass, Triptyk,<br />

internationalem Zulassungsschein, internationalem<br />

Führerschein und dem CH-Schild und<br />

erste Alpenpass in Angriff genommen. Man<br />

fährt durchs Schächental hinauf auf die<br />

Klausenpasshöhe und auf der berühmten<br />

Rennstrecke des Klausens hinunter nach Linthal.<br />

Durchs Glarnerland hinaus führt die<br />

VIRLAG HALLWAG BfRN<br />

Strasse über Glarus und den Kerenzerberg<br />

nach Sargans (Schlossbesichtigung empfoh-<br />

/••••••••••»»•«•••••••••••••»»•••••••••••••••••»•••••••••••••••••••?<br />

len), nach dem weltbekannten Ragaz. Kurz<br />

nach Ragaz geht es über die Tardisbrücke<br />

ins Land der grauen Puren nach Landquart.<br />

Durch die Klus, wo links oben an der Felswand<br />

die Ruine Fragstein klebt, kommt man<br />

ins Prättigau und über Klosters nach Davos.<br />

Ueber den Flüela erreicht man Süs und damit<br />

das Unterengadin.<br />

Zernez ist die nächste Station und damit<br />

sind wir schon ganz nahe beim Nationalpark,<br />

den man-nun auf der Ofenstrasse auch durchfährt,<br />

dann hinunter ins Münstertal nach Sta.<br />

Maria gelangt, und weiter über den Umbrailpass<br />

bei der Quarta Cantoniera auf die<br />

Stilfserjochstrasse stösst. Ueber Bormio,<br />

dem ehemaligen Worms, fährt man hinunter<br />

nach Tirano, verlässt hier wieder das italienische<br />

Gebiet, um ins Puschlav zu gelangen<br />

und über den Berninapass, mit prachtvollem<br />

loja geht's hinunter ins Bergeil (ein Abstecher<br />

nach Soglio wird empfohlen). Bei<br />

Castasegna überschreitet man die Grenze,<br />

erreicht Ghiavenna und steigt dann wieder<br />

durchs Val San Giacomo hinauf zum Splügenpass,<br />

landet damit wieder in der Schweiz,<br />

fährt nach Splügen und Hinterrhein und über<br />

den San Bernardinopass hinunter ins Misox<br />

und hinaus ins Tessintal und- erreichen talaufwärts<br />

Biasca. Anschliessend folgt das<br />

Bleniotal mit Acquarossa und Olivone, dann<br />

überquert man den Lukmanier und besucht<br />

unten in Disentis das Kloster. Ueber die Oberalp<br />

kommen wir mitten in die Zentralschweiz<br />

nach Andermatt und in einer kurzen Fahrt<br />

über den Gotthard ist man schon wieder im<br />

sonnigen Süden, in Airolo, und gelangt leventinaabwärts<br />

wieder nach Biasca.<br />

Die nächsten Stationen sind Bellinzona,<br />

nertkirchen und die Grimselpasshöhe sind<br />

wir wieder im Bereich des Rhonegletschers<br />

und durch das schon einmal befahrene Goms<br />

und Brig haben wir nun im Wallis die ebene,<br />

gute, prachtvolle Landstrasse, die über Sierre,<br />

Sion nach Martigny führt.<br />

Durch Val d'Entremont steigt die St. Bernhardstrasse<br />

hinauf zur Grossen St. Berahard-<br />

Pass'höhe, dann hinunter nach Aosta und<br />

weiter dem Flusslauf der Dora Baltea aufwärts<br />

folgend nach Pre St. Didier. Mit dem<br />

Kleinen St. Bernhard erreichen wir französisches<br />

Gebiet und über Bourg, St. Maurice,<br />

Moutier, Albertville, Chamonix, dann den<br />

Col des Montets und den Col de La Forclaz<br />

sind wir wieder in Martigny.<br />

Nun bleiben aber immer noch vier Pässe,<br />

die nun auf folgender Route befahren werden:<br />

St. Maurice, Aigle, Ormont, Col dePil-<br />

Die Schweiz. passe Zürich Les cols des Alpes suisses.<br />

Alpen<br />

/<br />

\<br />

lirano<br />

Alpenpasse<br />

Cols alpestret<br />

Die Kirche von Sta. Maria und der Turm Spaniola<br />

bei Pontresina mit der Palügruppe im Hintergrund.<br />

mache sich gefasst, pro Tag in Frankreich<br />

ifranz. Fr. 10.— an Gebühren abladen zu dürfen,<br />

wozu noch eine einmalige Einschreibegebühr<br />

von franz. Fr. 4.— kommt Für Italien<br />

ist nur der Reisepass und das CH-Schild obligatorisch,<br />

wozu noch eine an der Grenze erhältliche<br />

Fünftagekarte kommt, die 20 Lire<br />

kostet und, wie der Name sagt, fünf Tage<br />

gültig ist und an Stelle des Triptyk oder des<br />

Grenzpassiersoheinheftes tritt. Löblicherweise<br />

gilt in Italien auch der schweizerische Fahrausweis.<br />

Als Ausgangspunkt für unsere Pässefahrt<br />

Sei einmal Luzern angenommen. Von hier<br />

gondelt man immer dem See entlang über<br />

Küssnacht, Weggis (Strandbad-Besichtigung<br />

nicht vergessen), Vitznau, Gersau, nach<br />

Brunnen, fährt dann über die Axenstrasse,<br />

«wobei man auch einen Blick hinüberwirft zum<br />

Schillerstein und Rütli, stattet der Tells-<br />

Kapelle einen Besuch ab und besichtigt in<br />

Ältdorf das Tell-DenkmaL Dann wird der<br />

Etwas unterhalb des Dorfes steht die mächtige Burgruine<br />

Misox auf einer Anhöhe links der Strasse,<br />

wenn man talwärts fährt.<br />

Blick auf die Berninagruppe, nach Pontresina<br />

und St Moritz zu fahren.<br />

volle Centovalli, dann Domodossola, Iselle,<br />

Locarno, es folgt das landschaftlich pracht-<br />

Von hier wende man seinen Wagen wieder und durch die Gondoschlucht gelangen wir ins<br />

innabwärts bis P,onte, steigt dann von dort Wallis über den Simplon nach Brig. Durchs<br />

auf zum Albulapass und hinunter über Bergün<br />

und Filisur nach Tiefencastel. Anschlies-<br />

wir wieder Andermatt, fahren durch die<br />

Goms, Gletsch und über die Furka erreichen<br />

send folgt das Oberhalbstein mit Savognin Schöllenen (Russen-Denkmal) und das Reusstal<br />

abwärts, und nochmals über die Axen-<br />

und Bivjo, und über den Julierpass erreichen<br />

wir wieder das Oberengadin und St. Moritz, strasse steuert man Gersau zu. Hier setzt<br />

wo wir diesmal das Segantini und Engadiner man mit der Fähre über nach Beckenried,<br />

Museum besuchen. Vorbei an den Oberengadiner<br />

Seen und über die Passhöhe des Ma-passhöhe zu gelangen. Ueber Meiringen,<br />

um über Stans, Kerns, Samen zur Brünig-<br />

In-<br />

^•••••»••••••••••••••••••»•••••••••••»•••••»••••••••••»•»••»»•••••g<br />

Das schönste<br />

ist der neue<br />

Aulomobilführer<br />

durch die HJpen<br />

50 Karten in 6 Farben<br />

150 herrliche Alpenbilder<br />

300 Pass-Besdireibunqen<br />

Tourenbuch<br />

Ein Ziel ist in den Reiseplänen der Autler immer wieder<br />

in den Vordergrund gerückt: Die Alpen. Von Wien, der<br />

schönen Donaustadt, bis hinunter zur blauenden Azurküste<br />

spinnt sich kreuz und quer, durch und über den<br />

AJpenwall ein Gewebe von Strassen, die an Landschaftsbildern<br />

das Erhabenste und Schönste vermitteln, das<br />

unser Kontinent, vielleicht sogar die Welt zu zeigen hat.<br />

Diese Gebiete zu erschliessen, dem Fahrer ein Wegweiser<br />

und Berater zu sein, ist der Zweck dieses Führers; Hunderte<br />

von Alpenfahrten fanden in diesem Buch ihren<br />

Niederschlag, keine Pass-, keine Tal- oder Hochstrasse,<br />

die nicht der Herausgeber und dessen Mitarbeiter in<br />

jüngster Zeit befahren und in Wort und Bild festgehalten<br />

hätten.<br />

Dem Führer ist vom gesamten Alpengebiet eine treffliche<br />

Karte (50 zusammenhängende Ausschnitte) im Maßstab<br />

1:500,000 beigefügt; etwa 150 herrliche Photos veranschaulichen<br />

die Landschaft, die meisten Aufnahmen sind<br />

von der Strasse aufgenommen, zeigen also genau das<br />

Bild, wie es der Automobilist sieht. Erklärungen am<br />

Bildrand geben eine vorzügliche Orientierung.<br />

Ab 20. Juni <strong>1933</strong> lieferbar. Preis Fr. 8.—.<br />

Ion, Gstaad, Zweisimmen, Reidenbach, Jaunpass,<br />

Broc Gruyeres, Montbovon, Les Moulins,<br />

Col des Mosses, Aigle, Monthey, Morgins,<br />

Pas de Morgins, und damit sind wir<br />

wieder auf französischem Gebiet und erreichen<br />

über Abondance, Thonon das Endziel<br />

unserer Fahrt, Genf.<br />

Also in 14 Tagen rund 2000 km (genau gemessen<br />

sind es 1988 km) und 25 Alpenpässe.<br />

Selbstverständlich lässt sich das Programm<br />

auch in kürzerer Zeit, z. B. in acht Tagen,<br />

abwickeln, wovor wir aber abgeraten haben<br />

möchten, denn genussreich kann die Fahrt<br />

nur werden, wenn man sich Zeit lässt. Sollt«<br />

es ganz Glückliche geben, die drei Ferienwochen<br />

zur Verfügung haben, so sollen sie<br />

diese ganze Zeit für die 25-Pässe-Fahrt verwenden,<br />

th.<br />

Vorschläge für einige schöne Autotouren.<br />

Schöne 2- bis 3-Tagestouren.<br />

Wir wählen den Ausgangspunkt für die verschiedenen<br />

Vorschläge beliebig, weil es ja jedermann<br />

freisteht, die Tour an irgend einem Punkt<br />

der Route zu beginnen und zu beenden.<br />

1. Genf - Lausanne - Vevey - Montreux - Aigle -<br />

Martigny - Sion - Visp (Abstecher per Bahn nach<br />

Zermatt) - Brig - Gletsch - Grimsel - Meiringen -<br />

Interlaken - Brienz - Brünig - Luzern - Langnau-<br />

Bern - Kerzers - Neuchätel - Yverdon - Lausanne-<br />

Rolle-Genf, 775 km.<br />

Ueber der Strasse, die dem rechten Ufer des Aegerisees<br />

entlang führt, liegt, zwischen Haselmatt und<br />

Sattel,, das Denkmal zur Erinnerung an die erste<br />

Freiheitsschlacht der Eidgenossen (Morgarten 1315).<br />

2. Bern - Murten - Payerne - Lausanne - Vevey -<br />

Montreux - Aigle - Col du Pillon - Gstaad - 2weisimmen<br />

- Wimmis - Spiez - Interlaken - Brienz -<br />

Brünig - Samen - Stans - Beckenried (Fähre) -<br />

Gersau - Brunnen - Schwyz - Arth - Luzern - Langnau<br />

- Bern, 463 km.<br />

3. Bern - Thun - Interlaken - Brienz - Grimsel -<br />

Gletsch - Furka - Andermatt - Göschenen - Altdorf-<br />

Klausenpass - Linthal - Glarus - Näfels - Uznach -<br />

Rapperswil - Zürich - Affoltern - Cham - Luzern -<br />

Langnau - Bern, 476 km.<br />

4. Luzern -Samen - Brünigpass - Meiringen-<br />

Grimselpass - Gletsch - Furkapass - Hospenthal -<br />

Gotthard - Airolo - Biasca - Lukmanier - Disentis -<br />

Ilanz - Flims - Reichenau - Chur - Ragaz - Sargana<br />

u Wallenstadt - Möllis - Glarus - Linthal -

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