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E_1933_Zeitung_Nr.050

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N°50 - <strong>1933</strong> REISEBLATT DER AUTOMOBIL-REVUE 27<br />

Er gibt Ihnen gerne auf jede autotouristisch<br />

Frage erschöpfende Auskunft. Er kennt Europa<br />

wie seine Hosentasche und ist erfreut über jeden<br />

guten Rat, den er erteilen darf.<br />

Sie brauchen nur zu schreiben oder zu telephonieren<br />

an das<br />

Touristikbureau der Automobil-Revue Bern, Telephon<br />

28.222. Alle Auskünfte sind kostenfrei.<br />

Werkes, die Maschinen langsam und sicher,<br />

unter tiefem orgelndem Brummen und Brausen<br />

zur Höhe ziehen zu sehen.<br />

Die Berge bleiben deshalb doch wie sie<br />

sind, und auch der Bergsteiger ändert sich<br />

nicht. Wer nicht zum Alpinisten geboren ist,<br />

der wird niemals einer — das muss von innen<br />

heraus kommen und muss ein tiefer, rätselhafter<br />

Drang sein. Dem echten Bergsteiger<br />

tut das Auto in den Bergen nichts, sondern<br />

nützt ihm nur. Ich empfinde es immer so<br />

dankbar, wenn mich eine gute Strasse nahe<br />

an meine geliebten Höhen heranführt. Den<br />

langen öden Anmarsch durch Staub und Hitze<br />

schätzen die allerwenigsten — oder sie gestehens<br />

nur nicht zu, dass sie das Strassenschinden<br />

verfluchen, sondern tun äusserlich,<br />

als wären sie solche Mordskerle, dass ihnen<br />

sogar das Landstrassentippeln gefällt. Geschmackssache!<br />

Wenn mich eine brave<br />

Strasse und mein treuer Wagen rasch in die<br />

Berge emportragen, dann freue ich mich, dass<br />

ich mit frischen Kräften und hellen Sinnen<br />

dort beginnen kann, wo ich sonst nach<br />

stundenlangem, ödem Dahinzockeln gelandet<br />

wäre. Dort oben, wo die Welt erst schön<br />

wird, wo die Matten und Weiden, die heimeligen<br />

Alphütten sind, wo der Blick frei wird<br />

und man sich schon des scharfen Eisatems<br />

der Berge freuen kann.<br />

Unsere alpinen Klassiker haben viel geleistet,<br />

wenn sie in tagelangen Anmärschen sich<br />

den Gipfeln nahten. Gewiss, alle Hochachtung<br />

vor den Purtschellers, Kugys, Zygmondis,<br />

Fellenbergs und wie sie hiessen! Aber haben<br />

wir Jungen von heute, die für jene Strecken<br />

den Kraftwagen benützen, etwa weniger<br />

innerliche Freude, weniger tiefes Erleben?<br />

Das darf man uns gewiss nicht absprechen,<br />

nur weil wir vorher, ehe wir die Hand an<br />

die Felsen legen, das Lenkrad ein paar Stunden<br />

lang umklammert haben.<br />

Berge und Automobil sind nicht allein<br />

keineswegs feindliche Gegensätze, sondern<br />

einen sich zu einer schönen, kraftvollen<br />

Gesamtwirkung. «Sind Freunde beid', steh'n<br />

gern sich bei», wie es in den «Meistersingern»<br />

heisst<br />

Dr. Gustav Renker.<br />

Jurafahrten<br />

DAS IST DER<br />

TOUREN-ONKEL<br />

Wenn im Sommer die Bergpässe und<br />

Hochstrassen der Alpen für den Verkehr offenstehen,<br />

ergiesst sich ein Strom von Automobilisten<br />

in dieses Gebiet. Es ist ja auch<br />

begreiflich, dass jeder einmal über unsere<br />

prachtvoll angelegten Bergstrassen fahren<br />

möchte, bis hinauf zu den Gletschern und zu<br />

den höchsten Höhen. Dabei sollte aber der<br />

kleinere und bescheidenere Kollege der Alpen,<br />

der Jura, nicht vergessen werden. Er<br />

reicht freilich nicht bis in 2000 m Höhe und<br />

er hat keine Gletscher aufzuweisen. Dafür<br />

aber hat er andere Reize und eine Menge intimer<br />

Schönheiten, die zu sehen sich immer<br />

lohnen wird.<br />

Jeder Automobilist sollte jährliqh wenigstens<br />

eine Juratour auf sein Programm nehmen.<br />

Je mehr man im Jura gewesen ist, um<br />

so mehr zieht es einem immer wieder dorthin.<br />

Eintönig ist er auf alle Fälle nicht Und<br />

vom Waadtländer, Neuenburger, Bernerbis<br />

zum Solothurner und Basler Jura findet man<br />

eine Menge des Abwechslungsreichen, und<br />

jedes dieser Gebiete hat wieder seine eigenen<br />

Schönheiten.<br />

Von Lausanne oder Yverdon aus ist leicht<br />

erreichbar das Vallee du Joux mit dem berühmten<br />

Lac de Joux, dessen Besuch sich<br />

verbinden lässt mit einer Fahrt über den Col<br />

du Marchairuz und den Col du Mollandruz,<br />

beides sehr reizvolle Jurapässe.<br />

Eine andere lohnende Fahrt führt von<br />

Yverdon hinauf nach Ste-Croix und Les Rasses,<br />

dann über die Chasseron-Kette ins Val<br />

de Travers und damit ins Gebiet des Neuenburger<br />

Juras. Im Val de Travers sei besonders<br />

auf das Ausflugsziel Champ du Moulin<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Prächtige Jurastrassen führen von Le<br />

Verrieres und Fleurier über die Höhennach<br />

La Brevine und von dort nach Le Locle und<br />

La Chaux-de-Fonds. Bekannt sind die Aus<br />

sichtsstrassen Vue des Alpes und La Tourne,<br />

die von hier hinüber und hinunter an den<br />

Neuenburgersee führen.<br />

Einzig in ihrer Schönheit sind die Frei<br />

berge mit ihren Weiden und Wäldern, und<br />

eine prächtige Aussicht geniesst man von<br />

Les Rangiers, mit dem eindrucksvollen Sol<br />

datendenkmal, bis weit hinaus in die Ajoie<br />

Besuchenswert sind auch die alten Stadt<br />

St. Ursanne und Pruntrut.<br />

Man fahre auch einmal die Strasse von Bie'<br />

durch all die Klüsen über Sonceboz, Tavannes,<br />

Moutier, Delsberg, Laufen nach Base<br />

Besonders im Frühsommer und Herbst z&<br />

hört diese Strecke zum landschaftlich Schön<br />

sten, was man sich denken kann. Mächtig<br />

Burgen und Ruinen kennzeichnen besonder<br />

das Gebiet des Solothurner und Basler Jura<br />

Nur einige wenige seien genannt: die Bech<br />

bürg bei Oensingenj Alt- und Neufalkenstein<br />

bei der Klus, dann Tierstein bei Büsserach,<br />

die Ruinen von Ramstein etc. Sie alle liegen<br />

auf prächtigen Aussichtspunkten und zugleic<br />

Die trutzige Burg Alt Falkenstein am Gingang der<br />

Klus bei Balsthal, auf der Strasse Solothurn-Laneenbruck-Basel.<br />

dort, wo die alten Handelsstrassen durch den<br />

Jura sich an den engsten Stellen zwischen<br />

Felswänden durchzwängen mussten, und wo<br />

es für die mehr oder weniger edlen Herren<br />

ein leichtes war, die Züge der Kaufleute um<br />

einiges zu erleichtern und sich selbst die leeren<br />

Taschen zu füllen. So tritt einem ein<br />

Stück Raubritter-Romantik in diesem Gebiet<br />

auf Schritt und Tritt entgegen.<br />

Setzen Sie also nooh auf Ihr diesjähriges<br />

Fahrprogramm eine Tour durch den Jura. u.<br />

Ins benachbarte Ausland<br />

Man ist heute mehr denn je bestrebt, wenn<br />

immer möglich seine Ferienaufenthalte im<br />

eigenen Lande zu verbringen. Das ist auch<br />

ganz recht in einer Zeit, wo alle diejenigen<br />

Wirtschaftszweige, die mit dem Fremdenverkehr<br />

zusammenhängen, schwer um ihre Existenz<br />

kämpfen müssen. Es ist auch mehr oder<br />

weniger Sache jedes einzelnen, dass er sich<br />

mit der Frage: Gehe ich ins Ausland, oder<br />

bleibe ich in meiner engern Heimat? näher<br />

auseinandersetzt. Wir Schweizer aber dürfen<br />

auf keinen Fall engherzig sein. Mit den<br />

Schweizergästen allein kann unser Fremdenverkehr<br />

nicht gehoben werden. Wir sind auf<br />

die Zehntausende von Fremden angewiesen,<br />

die jährlich aus dem benachbarten und weiteren<br />

Ausland zu uns in die Schweiz hineinkommen,<br />

und wir machen die grössten Anstrengungen,<br />

um diesen Zustrom immer<br />

mehr zu vergrössern. Da dürfen wir selber<br />

uns nicht nur auf den Standpunkt stellen,<br />

dass wir allein nur unser Land besuchen<br />

wollen. Der Zug in die Fremde ist ja auch<br />

bei dem Schweizer ganz besonders ausgeprägt.<br />

Er muss fremde Länder, fremde Siten<br />

kennen lernen, er muss Beziehungen auch<br />

m Auslande anknüpfen, denn letzten Endes<br />

liegt die Wertschätzung der Schweiz im gesamten<br />

Ausland doch darin begründet, dass<br />

wir nie engherzig waren, sondern uns gerade<br />

durch unsere Auslandserfahrungen den<br />

Blick für das Grosse gewahrt haben. Deshalb<br />

werden wir auch in Zukunft immer wieder<br />

über unsere Grenzpfähle hinausfahren.<br />

Fahrten ins Ausland sind für uns auch beonders<br />

lohnend deshalb, weil wir in allernächster<br />

Nachbarschaft Reisegebiete haben,<br />

die zu befahren immer ein Genuss sein wird.<br />

In Deutschland ist es vor allem der<br />

Schwarzwald,<br />

der immer wieder seine Anziehungskraft auf<br />

uns ausübt und in welchem wir uns eigentlich<br />

nie in der Fremde fühlen, well er in<br />

Land und Leuten, in Sprache, Sitten und Gebräuchen<br />

soviel Anklänge an schweizerisches<br />

Wesen zeigt. Wie mancher freut sich,<br />

einmal durch die Schwarzwaldtäler und<br />

Schwarzwaldhöhen zu fahren, bis hinauf zur<br />

LANDESFUHBER<br />

Die seit einiger Zeit in unserem Verlag erscheinenden Taschenbände zeichnen sich<br />

durch weitgehende Konzentration der Bearbeitung aus. Jeder überflüssige Ballast ist<br />

beiseite gelassen, um so präziser und übersichtlicher sind die den fremden Besucher<br />

interessierenden Landschaften. Städte und Strassen dargestellt.<br />

AirimoMIBkfv<br />

Schweiz<br />

sorgfältig bearbeitete Karten im Maßstab i : 350 000.<br />

Alle Alpenstrassen sowie die schönsten Tal- und Seestrassen<br />

sind knapp beschrieben ; vollständiges Ortaregister,<br />

zahlreiche Stadtpläne,' hervorragend schöner Bildschmuck<br />

zeichnen diesen Führer aus. Bisherige Verbreitung über 100000 Ex.<br />

Es erscheint eine deutsche und französische Ausgabe.<br />

a) Taschenausgabe, mit Karten 1:350000 . . . < • • Fr. 6.—.<br />

b) Grosse Ausgabe, mit Karten 1:250000 , . . . • • Fr. 10.—.<br />

dem klassischen Land des Autotourismus ist dieser<br />

1 Führer gewidmet, seine malerische Landschaft,<br />

I UIIHI WIUII Beine nerri }chen Städte, alte und neue Kultur sind<br />

glänzend geschildert, dazu ein zuverlässiges Kartenmaterial von ganz<br />

Frankreich im Maßstab 1:1 Million, mit Sonderkarten der bevorzugten<br />

Ausflugsgebiete, Ortsbeschreibungen mit Stadtplänen und ein selten<br />

schöner Bildschmuck vervollständigen den wertvollen Band. Die gastronomischen<br />

Hinweise am Schluss jeder Provinz sind kleine Kabinettstücke<br />

kulinarischer Beratung, welche die praktische Erprobung geradezu<br />

herausfordern. Es erscheint eine deutsche und französisch«<br />

Ausgabe.<br />

In<br />

M 1..LU-J einem flott geschriebenen Text der wichtig-<br />

IIPIllxnniHnil sten Landschaften und Städte ist das Reich auto-<br />

UUUIWUIIIUIIU touri s ti gc h dargestellt Gut gearbeitete Karten<br />

von ganz Deutschland im Maßstab t: 1 Million, mit Sonderkarten bevorzugter<br />

Touristikgebiete, ein knappes, aber erschöpfend gehaltenes<br />

Ortsregister mit Stadtplänen, viele Bilder der schönsten Städte und<br />

Landesteile machen diesen Deutschland-Führer zum wertvollen Berater<br />

des Automobilisten.<br />

Von den Alpen bis Sizilien unschliesst dieser Führer das<br />

vielgestaltige und schönste Reiseziel Tausender Automobilisten,<br />

die ihre Sehnsucht südwärts treibt. Mit hervorragender<br />

Sachkenntnis sind sowohl die touristischen als auch die kulturellen<br />

Wünsche des Automobilfahrers berücksichtigt; in knapper,<br />

glänzender Schilderung sind die verschiedenen Touristikgebiete Italiens<br />

behandelt. Das Reisen mit diesem Führer wird dem Fahrer zum Erlebnis,<br />

einerlei ob er den Schönheiten der Landschaft oder den Spuren<br />

vergangener Kulturepochen nachgeht.<br />

und Portugal sind je länger je mehr das Ausflugsziel<br />

internationaler Fahrer, all diesen geben wir einen vorp<br />

Hill Uli t re ffii c hen Reisebegleiter in die Hand. Gründliche<br />

Kenner der spanischen Landschaft, Kultur und Geschichte haben an<br />

dem Werk mitgearbeitet, vortreffliches Kartenmaterial im Maßstab<br />

1 :1 Million der ganzen iberischen Halbinsel. Zahlreiche Zeichnungen<br />

der schönsten landschaftlichen und baulichen Sehenswürdigkeiten<br />

schmücken diesen Führer.<br />

Preis jedes Bandes: Fr. 6.—,<br />

Diese Karten sind nicht nur äusserst sorgfältig gearbeitet, sondern<br />

unterwegs während der Fahrt sehr praktisch benutzbar, weil sowohl die<br />

Vorder- als auch Rückseite durch einfache Handdrehung ohne umständliches<br />

Auseinanderbreiten gelesen werden kann. Die Karten sind in 5 Farben<br />

mit Gebirgsterrain gedruckt, zähes wetterhartes Papier ist ein weiterer<br />

Vorzug derselben.<br />

Beispiel einer Karte:<br />

Vorderseite<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Deutschland<br />

Oesterreich-Ungarn-<br />

Tschechoslowakei<br />

Bisher erschienen folgende Binde:<br />

en<br />

VERLAG HALLWAG BERN<br />

Länderkarten auf Doppelblättern<br />

Jedem dieser Länder ist ein<br />

weitgehendes Grenzgebiet<br />

angefügt, so dass die EinundAusf<br />

ahrten zum Hauptland<br />

deutlich erkenbar sind.<br />

Maßstab 1 :1,000,000<br />

Preis jeder Karte Fr. 3.20<br />

VERLAG HALLWAG BERN

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