28.02.2018 Aufrufe

E_1948_Zeitung_Nr.051

E_1948_Zeitung_Nr.051

E_1948_Zeitung_Nr.051

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12 AUTOMOBIL REVUE<br />

strumenten entspricht<br />

derjenigen eines normalen<br />

Privatwagens, -zzwn-nroen,<br />

l. DKTEMBRR 194» - Nr. 51<br />

Neue leichtflüssige Oele erleichtern<br />

den Kaltstart<br />

Der Winterbetrieb in den Nordstaaten der<br />

USA und in Kanada hat gezeigt, dass die Angaben<br />

der Motorfabrikanten bezüglich der zu<br />

verwendenden Oele bei Temperaturen von unter<br />

—24° C ungenügend sind. Meistens wird für<br />

diese Temperaturen eine Mischung von Oel 10W<br />

mit 10 % Kerosen empfohlen.<br />

Für die heutigen Ansprüche genügt eine solche<br />

unstabile Schmierung nicht mehr, weil im<br />

Betrieb durch die Erwärmung das Kerosen verdunstet,<br />

somit nur von beschränkter Wirkung<br />

sein kann, Das « SAE Fuels & Lubricants Technical<br />

Commitee » empfiehlt daher für arktische<br />

Verhältnisse das dünnflüssigere Oel SAE 5,<br />

bzw. 5W.<br />

Die ausgedehnten Tests von General Motors<br />

auf diesem Gebiet bei 28 verschiedenen Wagentypen<br />

zeigten, dass schon bei —24° C die Empfehlung<br />

eines Oeles 10W zu optimistisch ist und<br />

Startschwierigkeiten auftreten. Die kleine Startdrehzahl<br />

infolge des zähen Carteröles verursachte<br />

gelegentlich auch Zündungsschwierigkeiten.<br />

Es wird vorgeschlagen, dass die Viskosität<br />

des Oeles bei —29° C derjenigen eines Oeles<br />

10W bei —18° C entsprechen soll. Damit könnten<br />

viele Winterschwierigkeiten behoben werden.<br />

Auch eine gut geladene Batterie weist bei<br />

tiefer Kälte eine wesentliche Leistungseinbusse<br />

auf.<br />

Versuche der Continental Oil Co. kommen zu<br />

ähnlichen Ergebnissen, heben aber besonders die<br />

nachteilige Wirkung der Kerosenbeimischung<br />

hervor, seine schnelle Verdunstung und die<br />

nachher stark ansteigende Oelviskosität, welche<br />

später das Starten unmöglich macht.<br />

Ein Nachteil dieser neuen Winteröle ist ein<br />

erhöhter Oelverbrauch. Heisswetterversuche ergaben<br />

einen 40 % höheren Verbrauch gegenüber<br />

Oel SAE 10W. Bei täglichen Fahrten über kurze<br />

Strecken stellte man einen Mehrverbrauch von<br />

75 % fest. Die Vergleichswerte beider Oele im<br />

ausgesprochenen Winterbetrieb dürften sich<br />

etwas günstiger stellen.<br />

Wenn auch der Oelverbrauch höher liegt,<br />

verringert sich indessen die Motorabnützung.<br />

XTntar Vemoäaag der gtetdmi Ocl« wte bei<br />

den Verbrauchstests und einem oxydationsverzögernden<br />

Zusatz wurden bei Chrysler nach den<br />

Versuchen sehr saubere Motoren festgestellt. Die<br />

Bearbeitung'sspuren auf Kolbenringen und Zylinderlaufbahn<br />

waren noch gut «1 erkennen und<br />

die Lager befanden sich ebenfalls in perfektem<br />

Zustand.<br />

-z-z-<br />

(Nach « SAU Journal»)<br />

Ein<br />

Die Checker Cab Manufactunng Corp. in Kalamazoo,<br />

Mich., USA, hat die Produktion neuer<br />

Taxis mit einem Ausstoss von 50 Stück im Tag<br />

aufgenommen. Diese Taxi sind speziell für die<br />

Verwendung im intensiven Großstadtverkehr<br />

entworfen.<br />

Das Passagierabteü bietet fünf Personen<br />

(zwei Klappsitze) Platz und ist durch eine den<br />

polizeilichen Vorschriften entsprechende Separation<br />

vom Lenker getrennt. Je nach Wahl und<br />

örtlichen Verhältnissen kann der Platz neben<br />

dem Lenker für Gepäcktransport oder als weiterer<br />

Sitzplatz Verwendung finden. Daneben<br />

enthält das Heck einen grossen, geschlossenen<br />

Gepäckraum und eine offene, klappbare Kofferbrücke.<br />

Trotz dieser grossen Kapazität an zahlender<br />

Fracht beträgt die Gesamtlänge nur<br />

5,23 m (ohne Kofferbrücke), der Radstand 3,15 m<br />

und der Drehkreis 6,38 m.<br />

Um den Unterhalt zu erleichtern, wurde die<br />

Vorderachse in starrer Bauart mit halbelliptischen<br />

Federn ausgeführt. Da der Motor sehr<br />

weit, d.h. mit y 3 seiner Länge vor der Vorderachse<br />

liegt, ergeben sich infolge der Gewichtsverteilung<br />

auch bei den eingebauten stärkeren<br />

Federn angeblich gute Fahreigenschaften. Die<br />

hinteren Sitze liegen vor den Hinterachsen.<br />

Durch die Verwendung einer zweiteiligen Kardanwelle,<br />

deren hinterer Abschnitt bei vollen.<br />

Belastung fast waagrecht liegt, konnte ein Tunnel<br />

im Wagenboden vermieden werden.<br />

Als Motor wird ein Seehszylinder-Continental-Motor<br />

von 3,7 Liter Inhalt verwendet, der<br />

mit einem Kompressionsverhältnis von 6 :1 wesentlich<br />

unter heute gebräuchlichen Werten für<br />

Personenwagen liegt.<br />

Die Batterie liegt unter der Motorhaube und<br />

ist, den Ansprüchen entsprechend (Beleuchtung,<br />

Radio, Heizung), von grosser Kapazität. Die<br />

Kupplung von Borg & Beck trägt mit Draht verstärkte<br />

Beläge und hat eine Lebensdauer von rd.<br />

100000 km. Das Warner-<br />

Dreiganggetriebe schaltet<br />

sich durch Handhebel<br />

unter dem Lenkrad.<br />

Die Innenausstattung<br />

bietet gute Reinigungsjnöglichkeiten.<br />

Alle Beschläge,<br />

Fensterkurbeln<br />

und Türgriffe sind entsprechend<br />

der Beanspruchung<br />

im Taxibetrieb<br />

einfach und solid. Der<br />

Führersitz ist in der Höhe<br />

und in der Distanz<br />

von den Pedalen in weiten<br />

Grenzen verstellbar.<br />

Die Ausstattung mit In--<br />

Nutzfahrzeuge in Paris und London<br />

(Schlüge von Seite 10)<br />

überwunden, die Vorkriegsqualität auch noch<br />

nicht wieder erreicht.-Die Konstruktionstendenzen<br />

sind auch weniger einheitlich als In England,<br />

was sich schon daraus erklärt, dass eine<br />

grosse Reihe von Vorkriegsmodellen nahezu unverändert<br />

noch heute gebaut werden, daher<br />

nicht dem «dernier cri» im internationalen<br />

Nutzfahrzeugbau entsprechen, was insbesondere<br />

für die Dieselmotoren gilt. Fraglos die grössten<br />

Fortschritte findet man im Bau von Liefer- und<br />

leichten Lastwagen sowie von Autobussen.<br />

Der Dieselmotor setzt, allerdings nur bei<br />

Delahaye, zwar schon bei 3,5 t Nutzlast ein, dafür<br />

sind aber auch bei 4—5 t noch Vergasermotoren<br />

zu finden (typisch dafür Citroen). Auch<br />

bei gröjseren Bussen (sogar mit 40 Sitzplätzen)<br />

ist der moteur ä essence häufig zu finden. Unter<br />

den neuen Motor entwicklungen ist der 1947 erstmals<br />

gezeigte Sechszylinder-Diesel von De Dion-<br />

Bouton bemerkenswert, ein Zweitakter der Dop-'<br />

pelkolbenbauart (System Junkers) mit Druckaufladung,<br />

ein ausgesprochener Schnelläufer mit<br />

3000 U/min Spitzendrehzahl, der mit 2,9 Liter<br />

Hubvolumen die Leistung von 100 PS erreichen<br />

soll. Dieser Motor wird im Getriebe und Hinterachsgehäuse<br />

verblockt als Hecktriebsatz für<br />

Autobusse geliefert, und zwar mit Antrieb über<br />

die Doppelgelenkachse, die ursprünglich ein Pionierpatent<br />

von De Dion-Bouton bildete. Interessanterweise<br />

stellt Hispano-Suiza jetzt die amerikanischen<br />

Hercules-Motoren in Lizenz her,<br />

darunter auch einen liegenden Sechszylinder-<br />

Diesel von 140 PS Leistung. Wenn auch konstruktiv<br />

nichts Besonderes bietend, so seien doch<br />

die DOG - Dieselmotoren (Vierzylinder - 70 - PS<br />

und Sechszylinder-105-PS) erwähnt, weil es<br />

wohl nicht allgemein bekannt ist, dass diese von<br />

Irat gebaut werden. Im Gegensatz zu den Briten<br />

bevorzugen die Franzosen den Dieselmotor mit<br />

zerklüftetem Brennraum, wobei insbesondere<br />

das Luftspeichersystem von Lanova starke Verbreitung<br />

gefunden hat (Chausson, Delahaye,<br />

FAR, Panhard, Somua und Tubauto). Die direkte<br />

Einspritzung ist wohl beim französischen<br />

Saurer und beim vorgenannten De-Dion-Bouton,<br />

aber sonst kaum zu finden.<br />

In Frankreich wählt man noch sehr häufig<br />

das vom Motor getrennte Wechselgetriebe<br />

mit Fernschaltung, wie überhaupt der französische<br />

Getriebebau gegenüber dem englischen<br />

etwas zurückhinkt. Bei 1 den Typen von 7 t Nutzlast<br />

und darüber sind Getriebe mit 6 bis sogar<br />

8 Vorwärtsgängen üblich.<br />

Im Fahrgestellbau zeigen die Franzosen<br />

ähnliche Tendenzen wie die Engländer,<br />

auch bei ihnen werden die Rahmen vornehmlich<br />

noch genietet. Bemerkenswerterweise findet sich<br />

auch bei schweren Fahrzeugen noch die rein<br />

mechanische Bremse, wenn auch- mit Servowirkung<br />

oder sogar besonderem Servomotor. Der<br />

Tahrersitz liegt bei den meisten Typen neben<br />

dem Motor (daher Fortfall der Motorhaube);<br />

bei den Bussen ist vielfach der Heckeinbau des<br />

Motors •niiitffhw

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!