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E_1948_Zeitung_Nr.051

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IS<br />

AUTOMOBIL REVUE<br />

W1TTVOCH, 1. DEZEMBER J948 - Nr. 51<br />

Nr. 50 berichtete, hat nunmehr noch weitere<br />

Kreise erfasst. Die weitverbreitete Zeitschrift<br />

« Collier's > hat in einer ihrer letzten Nummern<br />

einen Aufruf an ihre Leser erlassen, sich ihren<br />

Wagen selbst zu zeichnen. Sechs Gruppen von<br />

Fragen werden ihnen vorgelegt. Die erste bezieht<br />

sich darauf, welche Form des Wagens bevorzugt<br />

wird, hoch oder gedrungen, stromlinienförmig;<br />

mit durchgehenden Fenstern ringsum<br />

oder futuristisch. In der Antwort auf die zweite<br />

Frage sollen sie angeben, welches Modell ihnen<br />

besser zusagt, ob Cqup£, zweitüriger Sedan usw.<br />

Die dritte Frage beschäftigt sich • mit Chromverzierungen<br />

und damit, ob der Leser fast gar<br />

kein, ein wenig oder viel Chrom an seinem Wagen<br />

wünsche. Dann folgt eine Frage, die ihm die<br />

Auswahl unter fünf Polstermaterialien ermöglicht,<br />

eine weitere, die sich darauf bezieht,<br />

welchen Zubehör (Radio, Heizung Richtungszeiger<br />

usw.) er für wichtig halte und endlich<br />

eine Frage, bei deren Beantwortung er angeben<br />

soll, ob er bei Einbau von Schnellganggetriebe,<br />

automatischer Kraftübertragung, Klimaanlage<br />

oder hochverdichtetem Motor einen höheren<br />

Preis bezahlen würde. Die Antworten gehen an<br />

die Redaktion der Zeitschrift; jeder Einsender<br />

wird davon benachrichtigt, auf was sich die<br />

Mehrheit geeinigt hat. Da t Collier's » mehrere<br />

Millionen Leser besitzt, dürfte sich aus der Beantwortung<br />

dieses Fragebogens wirklich ein zuverlässiges<br />

Bild des Wagens ergeben, den die<br />

Amerikaner wünschen. Ernst Behrendt.<br />

Fast 12 Millionen Wagen in drei Jahren<br />

Vom Oktober 1945, dem Zeitpunkt, da die<br />

amerikanische Automobilindustrie ihre Umstellung<br />

auf die Friedensproduktion beendet hatte,<br />

bis zum Oktober <strong>1948</strong> sind trotz Streiks und Materialknappheit<br />

nahezu 12 Millionen Wagen, davon<br />

rund 8,5 Mill. Personenwagen und 3,5 Mill.<br />

Nutzfahrzeuge und Autobusse hergestellt worden,<br />

und die Ersatzteilfabrikation übersteigt das<br />

Vorkriegsniveau nach wie vor um das Dreifache.<br />

Keine der Fabriken hat während dieser Zeit<br />

mehr als einen grösseren Modellwechsel vorgenommen,<br />

um angesichts der enormen Nachfrage<br />

die Produktion soweit als möglich ununterbrochen<br />

in Gang halten und Preiserhöhungen über<br />

das unumgängliche Ausmass hinaus vermeiden<br />

zu können. Stahl war und ist auch heute noch<br />

der ausgeprägteste Mangelartikel, entsprechen<br />

doch die drei Millionen Tonnen, welche die<br />

Autoindustrie zu wenig erhielt, einem Ausfall<br />

von -1,5 Millionen neuen Wagen. Mit Ausnahme<br />

der Reifen stiess überhaupt die Versorgung mit<br />

ungefähr jeder Art von Teilen auf Schwierigkeiten,<br />

und die Stockungen in der Belieferung<br />

mit Gußstücken, Stoßstangen, Glas* Sitzfedern,<br />

Türgriffen, Benzinpumpen usw. haben manchen<br />

Stillstand der Fliessbänder auf dem Gewissen.<br />

Alles in allem summieren sich die Verluste der<br />

Arbeiter und Angestellten der Autoindustrie infolge<br />

der Streiks in dieser selbst oder in verwandten<br />

Zweigen auf den netten Betrag von<br />

500 Millionen Dollar. Ueberdies haben die<br />

Streiks auch ihren 'Anteil an den Erhöhungen<br />

der Wagenpreise, kam doch z. B. einer bestimmten<br />

Gesellschaft ein jeder Tag, da die Arbeit<br />

ruhte, auf die Kleinigkeit von 1 Million Dollar<br />

zu stehen, wohlverstanden nur für den Unterhalt<br />

der/ Anlagen und ähnliche Aufwendungen.<br />

Ersatzteilnöte<br />

für amerikanische Lastwagen<br />

Die italienische Ersatzteilindustrie arbeitet<br />

Hand in Hand mit den grossen Automobilfirmen,<br />

und die Beschränkung auf relativ wenige Typen<br />

gestattet überall auf der Apenninhalbinsel die<br />

sofortige Beschaffung von Ersatzteilen für alle<br />

Wagen italienischer Herkunft. Anders liegen die<br />

Dinge bei der Ersatzteilversorgung für ausländische<br />

Wagen. 22 % des italienischen Lastwagenparks<br />

bestehen aus ausländischen, vorwiegend<br />

amerikanischen Typen. Sie stammen aus den<br />

Lagern der staatlichen Verkaufsgesellschaft<br />

ARAR, aus UNRRA-Lieferungen usw. und aus<br />

freien Importen der unmittelbaren Nachkriegszeit.<br />

Dagegen gilt nach wie vor ein absolutes<br />

Einfuhrverbot für amerikanische Ersatzteile.<br />

Diese Massnahme, die zweifellos zur Stützung<br />

der einheimischen Industrie ergriffen wurde, hat<br />

jedoch zur Folge, dass die Ausnützung fast eines<br />

Fünftels des Lastwagenbestandes, eben wegen<br />

des Mangels an Ersatzteilen, der sich nach dem<br />

jahrelangen und strengen Gebrauch dieser Fahrzeuge<br />

immer schärfer bemerkbar macht, von<br />

Woche zu Woche zurückgeht und zurückgehen<br />

muss. Trotz der geringen Nutzlast und des hohen<br />

Treibstoffverbrauchs, namentlich der amerikanischen<br />

Militärtypen, kann sich die italienische<br />

Wirtschaft in diesem Augenblick der Anspannung<br />

aller ihrer Kräfte den Luxus nicht erlauben,<br />

diese Wagen ungenutzt zu lassen. Dabei<br />

erschöpfen sich die Möglichkeiten, durch Ausschlachtung<br />

von Autowracks auf den Autofriedhöfen<br />

der ARAR neue Ersatzteile zu finden,<br />

mehr und mehr.<br />

ITALIEN<br />

Das Beispiel der Hanomae.<br />

Noch während der letzten Kriegsphase gerieten<br />

die Vertreter der deutschen Automobilfirmen<br />

in Italien in die gleiche Bedrängnis. Das Ausbleiben<br />

von Ersatzteilen paralysierte Hunderte<br />

und Tausende durchaus gebrauchsfähiger Waren.<br />

Damals ging die italienische Vertretung der<br />

deutschen Hanomag, die den ganzen Mittel-<br />

•meerraum mit Automobilen und besonders mit<br />

Traktoren belieferte, dazu über, die fehlenden<br />

Ersatzteile in Italien selbst herzustellen. Qualitativ<br />

standen sie hinter den Originalteilen kaum<br />

zurück, ja in einzelnen Fällen übertrafen sie<br />

diese. Heute noch existieren Werkstätten, in denen<br />

Ersatzteile für deutsche Traktoren und<br />

Automobile erzeugt werden.<br />

Wenn die US-Autoindustrie für das laufende<br />

Jahr mit einem Gesamtausstoss von 5 Millionen<br />

Wagen rechnet, so wagt sie ihre Erwartungen<br />

auch für 1949 nicht höher zu schrauben. Wohl<br />

übersteigt die Stahlproduktion das Vorkriegsniveau<br />

wieder, aber die militärischen Bedürfnisse<br />

und die Hilfe für Europa entziehen dem<br />

amerikanischen zivilen Markt einen nicht unerheblichen<br />

Teil dieser Mehrerzeugune.<br />

Versuche mit amerikanischen Ersatzteilen.<br />

Zu Anfang dieses Jahres begannen verschiedene<br />

italienische Firmen mit der improvisierten<br />

Herstellung amerikanischer Ersatzteile in kleinen<br />

Serien. Die Anfangserfolge waren recht<br />

massig. Inzwischen ist aber durch direkte Fühlungnahme<br />

mit den amerikanischen Fabriken<br />

die Qualität dieser Ersatzteile weitgehend vervollkommnet<br />

worden. Aber das Prozedere ist<br />

kostspielig, und Aussichten auf eine Verbilligung<br />

bestehen zur Zeit so gut wie keine, weshalb die<br />

Aussenhandelsinstanzen die Eventualität einer<br />

wenigstens zeitweiligen Lockerung des Einfuhrverbotes<br />

für amerikanische Ersatzteile erwägen.<br />

Lpk<br />

Produktiodsprobleme bei Fiat<br />

Den grossen Anstrengungen der italienischen<br />

Automobilindustrie zur Steigerung der Verbilligung<br />

der Produktion stellen sich bei Fiat seit<br />

Monaten interne Arbeitsstreitigkeiten, die auf<br />

die Entlassung von sechs Unruhestiftern nach<br />

dem Generalstreik vom 14. Juli zurückgehen,<br />

hemmend in den Weg. Während den letzten drei<br />

Wochen haben sie tatsächlich zu einem erheblichen<br />

Produktionsrückgang geführt. War für<br />

den Oktober eine Tageserzeugung von 216 Wagen<br />

vorgesehen, so erreichte sie in der ersten<br />

Hälfte des Monats nur einen Durchschnitt von<br />

205 Wagen täglich, mit dem Erfolg, dass Ende<br />

Oktober beispielsweise die Produktion des Werkes<br />

Mirafiori um 8 % gesunken war. In der ersten<br />

Novemberwoche wuchs dieses Minus auf<br />

16 % und in der zweiten sogar auf 19 %.<br />

Mit der verringerten Arbeitsleistung sind<br />

gleichzeitig auch die Gestehungskosten, denen<br />

gleichbleibende fixe Kosten zugrundeliegen, erheblich<br />

gestiegen. Dem Unternehmen entstehen<br />

daraus nicht unerhebliche Verluste. Das gleiche<br />

gilt aber auch für die Arbeiterschaft selbst, weil<br />

ihr die verschiedenen Leistungsprämien, wie sie<br />

bei Fiat üblich sind, in die Binsen gehen.<br />

Amerikanische Werkzeutmaschinen.<br />

Ein Direktor der Turiner Fiat, Dr. Armando<br />

Fiorelli, gab dieser Tage bekannt, dass die Firma<br />

mit der amerikanischen Budd Comp. in Philadelphia<br />

einen bedeutenden Vertrag über die<br />

Lieferung moderner Maschinen (wahrscheinlich<br />

vor allem Karosseriepressen. Red.) eingegangen<br />

ist. Nach Angaben der Werkleitung sollen bis zu<br />

Jahresende täglich 300 Personenwagen in Mirkr<br />

fiore gebaut werden.<br />

Den Entschluss Fiats, in grossem Umfang<br />

amerikanische Maschinen zu kaufen, begründet<br />

die Direktion des Unternehmens mit der Unmöglichkeit,<br />

einer wirtschaftlichen Herstellung solcher<br />

Maschinen in Italien selbst. Die amerikanische<br />

Firma dagegen sei, so heisst es, in der<br />

Lage, die Ausrüstung binnen weniger Monate<br />

zu liefern..<br />

Lpk<br />

TSCHECHOSLOWAKEI<br />

Tschechoslowakische Aiitoexportplänc<br />

Ueber die tschechoslowakische Automobilund<br />

Motorradindustrie kursierten m der letzten<br />

Zeit alle möglichen Gerüchte, die einander nicht<br />

nur widersprachen, sondern, wie sich jetzt zeigt,<br />

der Wahrheit nicht einmal nahe kamen. Das Ministerium<br />

für Aussenhandel veröffentlichte soeben<br />

Ziffern über die Erzeugung, Ausfuhr und<br />

Planung, die nicht nur an sich interessant sind,<br />

sondern auch den « Trend» für die nächsten<br />

Jahre,, vor allem für den kommenden Fünfjahresplan,<br />

beleuchten. Es wird festgestellt, dass<br />

auch die Tschechoslowakei in erster Linie exportieren<br />

will. Bisher führte sie 45 % aller im<br />

Lande produzierten Automobile und 21 % aller<br />

Motorräder aus. Für das erste Jahr des neuen<br />

Planes — 1949 — ist eine Exportquote von 80 %<br />

bei den Automobilen und von 35 % bei den Motorrädern<br />

vorgesehen. Zum ersten Male vernimmt<br />

man übrigens bei dieser Gelegenheit, offiziell<br />

— worüber die • AR » bereits in der Nr. 38<br />

vom 1. September <strong>1948</strong> berichtet hat —, dass eine<br />

gewisse Scheidung zwischen West und Ost stattfindet,<br />

indem Automobile vorwiegend nach dem<br />

Osten, Motorräder hingegen hauptsächlich nach<br />

dem Westen exportiert werden sollen. Für das<br />

erste Jahr des Fünfjahrplanes ist folgende Verteilung<br />

geplant, wobei die Ziffern die Prozentzahlen<br />

des Exportes, getrennt nach Autos und<br />

Motorrädern, darstellen:<br />

Polen<br />

Jugoslawien<br />

Rumänien<br />

Bulgarien<br />

Belgien<br />

Russland<br />

Ungarn<br />

29<br />

107,5<br />

63<br />

5.5<br />

5.3<br />

Motorrader:<br />

USA 55<br />

Schweiz U<br />

Indien 6-<br />

England 4,6<br />

Holland 3,6<br />

Es geht aus der Tabelle deutlich hervor dass<br />

Polen den Löwenanteil des tschechoslowakischen<br />

Exportes im Autosektor, die Vereinigten Staaten<br />

jenen des Motorradsektors erhalten sollen. Die<br />

anderen Staaten folgen erst in weitem Abstand.<br />

Die tschechoslowakische Motorfahrzeugindustrie<br />

hat sich keine leichte Aufgabe gestellt,<br />

wenn sie ihre geschäftlichen Beziehungen zu den<br />

östlichen Nachbarn vertiefen und gleichzeitig<br />

eine Einnahmenquelle für Hartdevisen schaffen<br />

will. Zweifellos ist der erste Teil dieses Programmes<br />

der schwierigere, denn mit dem Au'oexport<br />

allein ist es nicht getan. Die Fabriken<br />

werden gleichzeitig an die Errichtung von Kundendienstzentren<br />

denken müssen, wenn sie wirklich<br />

auf die Dauer den osteuropäischen Markt<br />

erobern wollen. Wer aber die Verhältnisse auf<br />

dem Balkan kennt, kann ermessen, welche<br />

Schwierigkeiten gerade im Service dort zu überwinden<br />

sind. Ing. E. W. S.<br />

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