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E_1949_Zeitung_Nr.010

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Nr. 10 - MITTWOCH, 9. MARZ <strong>1949</strong> AUTOMOBIL REVUE 17<br />

Eine neue Stossdämpferkonstruktion<br />

Die Aufgabe der Stossdämpfer, richtiger<br />

eigentlich Schwingungsdämpfer benannt, besteht<br />

darin, die Schwingungen des gefederten Fahrzeugaufbaues,<br />

die durch Unebenheiten der Fahrbahn<br />

oder andere Ursachen ausgelöst werden, so<br />

rasch wie möglich zu dämpfen, ohne dass aus<br />

den. Schwingungen eigentliche Stösse werden.<br />

Je nach Auffassung des Konstrukteurs ist die<br />

Dämpfung stark, erweckt somit den Eindruck<br />

einer harten Federung, oder schwach, was der<br />

Federung einen weichen Charakter verleiht. Die<br />

letztere Lösung wird im- allgemeinen von den<br />

amerikanischen Konstrukteuren gewählt, während<br />

europäische'Fahrzeuge sowohl eine härtere<br />

Federcharakteristik wie auch eine stärkere<br />

Schwingungsdämpfung besitzen. Wie im gesamten<br />

Gebiet der Federung, so sind auch im Stöss-'<br />

dämpferbau noch viele Aufgaben zu lösen; nicht<br />

nur lassen sich die unterschiedlichen Betriebsbedingungen,<br />

denen die Aufhängung unterworfen<br />

ist, schwer rechnerisch genau umschreiben,<br />

sondern es stehen einer Präzisionskonstruktion<br />

von Stossdämpfern die starken Beanspruchungen<br />

sowie preisliche Ueberlegungen entgegen.<br />

Es hat sich im Verlaufe der letzten Jahre<br />

zwei- bis dreimal gezeigt, dass manche der heute<br />

gebauten Stossdämpfer noch nicht die nötige<br />

Dauerhaftigkeit besitzen und oft nach nicht sehr<br />

hohen Kilometerleistungen ersetzt werden müssen.<br />

Nicht immer kann der Einbau einer anderen<br />

Stossdämpferkonstruktion Mängel beseitigen,<br />

da sich beispielsweise europäische Stossdämpfer<br />

nur bedingt für amerikanische Fahrzeuge<br />

eignen und umgekehrt. Tatsächlich muss<br />

die notwendige Abstufung noch viel feiner erfolgen.<br />

Heute suchen die Konstrukteure der Federung<br />

vor allem eine Eigenschaft zu verleihen,<br />

nämlich diejenige der progressiven Arbeitsweise<br />

oder der variablen Flexibilität; mit andern Worten<br />

soll die Federung bei allen Belastungszuständen<br />

gleich arbeiten, also bei höherer Belastung<br />

härter werden und zudem auch starke<br />

und schwache Stösse in ähnlichem Mass absorbieren.<br />

Diese Aufgabe ist praktisch nur mit mehr<br />

oder weniger grosser Annäherung lösbar; in<br />

letzter Zeit sind erfreulicherweise Fortschritte<br />

in diesen Belangen zu verzeichnen, die sich auf<br />

die Fahreigenschaften günstig auswirken.<br />

Der Reibungsstossdämpfer G. M. S. mit variabler<br />

Dämpfung.<br />

Eine schweizerische Neukonstruktion auf diesem<br />

Gebiet wird am kommenden Genfer Automobilsalon<br />

ausgestellt sein. Es handelt sich um<br />

einen in beiden Schwingungsrichtungen arbeitenden<br />

Reibungsstossdämpfer der westschweizerischen<br />

Firma V. Meylan & Sohn (Renens),<br />

dessen Hauptmerkmal in einer variablen Dämpfung<br />

liegt. Diese hängt von der Stellung des<br />

Aufbaues bezüglich der Räder ab. In unmittelbarer<br />

Nähe der Normalstellung ist die Dämpfung<br />

nur gering, so dass vor allem die Federn zur<br />

Absorbtion der Stösse herangezogen werden und<br />

die Aufhängung eher weichen Charakter besitzt.<br />

Mit zunehmender Schwingungsamplitude, steigt<br />

die Dampfung jedoch an, so dass die Federung<br />

zunehmend härter wird. Die Amplituden der<br />

Schwingungen sowie ihre Zahl bis zur völligen<br />

Dämpfung werden auf diese Weise reduziert<br />

Von einer bestimmten Amplitude jedoch verringert<br />

sich die Dämpfung wieder, um zu verhüten,<br />

dass der Stossdämpfer in seiner äussersten Stellung<br />

blockiert, was bei der Verwendung von sehr<br />

Der Reibungssfossdömpfer G. M. S. mit variabler Dämpfung.<br />

weichen Federn und Schwingungsdämpfer mit<br />

hartem Charakter schon vorgekommen ist.<br />

Den Aufbau des Stossdämpfers G. M. S. zeigen<br />

die beiden Illustrationen. Grundsätzlich handelt<br />

es sich um eine kleine Zweibacken-Trommelbremse;<br />

die Schwingungen des mit der Trommel<br />

verbundenen Stossdämpferhebels, der mit<br />

seinem äusseren Ende mit dem Fahrgestell verbunden<br />

ist, werden durch den Anpressdruck der<br />

Innenansieht des Dämpfungsmeehanismus. 1 Bremstrommel;<br />

2 Dämpfungsbacken, Druckseite; 3 Spreiznocke; 4 Zwischenhebel;<br />

5 Kugellager; 6 Sehwingnocke; 7 Welle des Stossdämpferarms;<br />

8 Sehraube zur Grundeinstellung; 9 Drehpunkte<br />

der Dämpfungsbacken, ovale Einstellschlitze; 10 Verstellung<br />

der Dämpfung.<br />

beiden Backen an die Innenfläche der Trommel<br />

gebremst. Der Stossdämpferarm verursacht nicht<br />

nur die alternative Rotationsbewegung der<br />

Trommel, sondern spreizt über eine Uebersetzung<br />

gleichzeitig auch die beiden Dämpf ungs-<br />

CITROEN-CABRIOLET<br />

Auch auf Wagen mit selbsttragendem<br />

Fahrgestell, wo dies<br />

technisch nicht immer leicht zu<br />

lösen ist, werden von unseren<br />

Automobilisten Cabriolet-Karosserien<br />

verlangt. Auf dem<br />

grossen Sechszylinder-Citroen<br />

hat die Carrosserie Worblaufen<br />

(Fritz Ramseier & Co.)<br />

dieser Nachfrage entsprechend<br />

ein Cabriolet entwickelt, das<br />

weitgehend die Grundelemente<br />

der Citroen-Karosse verwendet,<br />

aber durch verschiedene zusätzliche<br />

Elemente eine der Limousine<br />

ebenbürtige Torstonsund<br />

Biegefestigkeit erhielt. Das<br />

zweitürige, 4—5sitzige Cabriolet<br />

mit 4 Fenstern, dessen Frontgestaltung<br />

die Citroen-Li^'en<br />

beibehielt, kostet rund 20 000<br />

Franken.<br />

backen, die so an die Trommel gepresst werden.<br />

Das Ausmass der Spreizung ist jedoch nicht<br />

konstant, sondern ändert sich mit dem Schwingungswinkel,<br />

wodurch eben die obenerwähnte<br />

variable Dämpfung erzielt wird. Der Stossdämpferarm<br />

ist starr mit einer zentralen Kreisnocke<br />

verbunden, die über ein Hebelwerk die Exzenternocke,<br />

die die beiden Backen spreizt, um<br />

einen verschieden grossen Winkel dreht. Die<br />

Nockenform ist aus der Zeichnung ersichtlich.<br />

Ueber ein kleines Kugellager wird die alternierende<br />

Rotation der Nocke auf ein kurzes Zwischenstück<br />

und über einen Uebersetzungshebel<br />

auf die rechteckige Exzenternocke übertragen,<br />

die den Spreizdruck ausübt. Wie aus der Nokkenform<br />

hervorgeht, nimmt die Spreizung anfänglich<br />

mit zunehmender Schwingung zu, um<br />

sich dann wieder zu reduzieren.<br />

Durch eine Aenderung der Distanz zwischen<br />

den beiden unteren festen Drehpunkten der<br />

Dämpfungsbacken, die durch einfache Drehung<br />

einer am Gehäuse angebrachten Mutter erfolgt,<br />

kann die Härte der Dämpfung in ziemlich weitem<br />

Rahmen verschieden eingestellt werden.<br />

Nach den Angaben des Konstrukteurs hat<br />

sich dieser Stossdämpfer während längeren Versuchen<br />

bewährt und eignet sich sowohl für amerikanische<br />

und europäische Personenwagen wie<br />

auch für Sport- und Rennfahrzeuge. Weitere<br />

vom Hersteller geltend gemachte Vorteile sind<br />

das Fehlen jeglichen Unterhaltes oder einer<br />

Schmierung sowie das. Verhüten der Wagenneigung<br />

bei starkem Bremsen.<br />

KLEINE UMSCHAU<br />

Die Boeint-Kleinturbine.<br />

Von der amerikanischen Klein-Gasturbine<br />

der Boeing-Werke vernimmt man, dass sie bei<br />

einem Gewicht von rund 500 kg 200 PS abgebe<br />

und durch ein einstufiges Radialgebläse aufgeladen<br />

wird. Die Verbrennungsenergie wird durch<br />

zwei Turbinenräder ausgenützt, von denen das<br />

erste bei einer Drehzahl von 36 000/min die<br />

Hilfsaggregate antreibt, während das zweite mit<br />

einer Drehzahl von 24 000/min zur Leistungsentnahme<br />

dient; die Abtriebswelle ist auf 2500<br />

T/min untersetzt. Diese Verwirklichung eines<br />

Doppelturbinenaggregates und seine Möglichkeiten<br />

für den Fahrzeugantrieb wurden in der<br />

« AR » Nr. 43/1948 behandelt.<br />

Chrysler <strong>1949</strong>.<br />

Die neuen Modelle der Chrysler-Corporatiofi<br />

werden erstmals am Genfer Salon ausgestellt<br />

werden. Die hauptsächlichsten Aenderungen bestehen<br />

in vollständig neuen Karosserieformen,<br />

zahlreichen Detailmodifikationen sowie Varianten<br />

mit kürzeren Radständen bei Plymouth sowie<br />

den kleineren Modellen von De Soto und Dodge.<br />

Die letztere Marke baut zudem ein neues Zweisitzercabriolet.<br />

Die kommenden Modelle besitzen<br />

vergrösserten Innenraum bei jedoch reduzierter<br />

Gesamtbreite. Eine Beschreibung dieser Typen<br />

erscheint in der 1. Salon-Nummer der « AR ».<br />

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