E_1949_Zeitung_Nr.026
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10 AUTOMOBIL REVUE MITTWOCH, 8. JUNI <strong>1949</strong> - Nr. 26<br />
Em schweizerischer Vorschlag zum Ersatz<br />
der üblichen Ventilfedern durch Druckluft ist<br />
kürzlich von O.W.Hess (Zürich) zum Patent<br />
angemeldet worden. Der Zweck der Erfindung<br />
besteht darin, das Auftreten von Flattererscheinungen<br />
und Ermüdungsbrüchen, die besonders<br />
bei hohen Drehzahlen auftreten können, zu vermeiden.<br />
Dies soll dadurch geschehen, dass die<br />
Ventile, die in bekannter Art durch die Nocken<br />
Ausführung der Pruckluft-Ventilrückführung mit Gehäuse und<br />
Kolben.<br />
von ihrem Sitz abgehoben werden, durch Druckluft<br />
zurückgeführt werden. Die Illustrationen<br />
zeigen zwei mögliche Ausführungsformen dieses<br />
Prinzips, nämlich mit Druckzylinder und Kolben<br />
•owie mit einem Druckschlauch.<br />
Nach der ersten Ausführung würde ein<br />
Druckluftbehälter längs der Ventilsteuerung angebracht.<br />
Das sich durch den Nocken öffnende<br />
Ventil würde durch die Wirkung der Druckluft<br />
über einen Kolben und einen Kipphebel dauernd<br />
mit seinem Stössel auf die Nocke gedrückt, so<br />
dass es sich genau entsprechend der Nockenkurve<br />
öffnen und schliessen würde. In der zweiten<br />
Ausführung drückt der zwischen Stössel und<br />
Ventilschaft eingeschaltete Kipphebel über einen<br />
af<br />
NEUE IDEEN UND PRODUKTE<br />
Atttfuhrona mit Druckschlaueh. — 1 V«nttlichaft, 2 normaler<br />
Kipphebel, 3 StoSstana«, 4 Drucluehlaueh, 5 Druckstift, 6 Teller,<br />
7 Kipphebel.<br />
Druckluft statt Ventilfedern<br />
Druckstift auf einen mit Druckluft gefüllten,<br />
elastisch Schlauch, der ebenfalls das Bestreben<br />
hat, das Ventil dauernd der Nocke entlang zu<br />
führen. Stroboskop-Versuche sollen ergeben haben,<br />
dass das Ventil durch die Wirkung der<br />
Druckluft tatsächlich dauernd der Nocke folgt<br />
und keinerlei Abhebungen oder Flattererscheinungen<br />
aufgetreten sind. Zur Erzeugung der<br />
Druckluft und zur Erhaltung eines dauernd konstanten<br />
Druckes dient ein Kompressor, der bei<br />
Druckverlust über eine elektromagnetische<br />
Kupplung das Gehäuse, bzw. den Schlauch auf-<br />
Ein .Hängeventil.Zylinderkopf<br />
für den Fiat 500<br />
Für die alteren, seitengesteuerten Fiat-500-<br />
Modelle sind in Italien einige Zylinderköpfe mit<br />
hängenden Ventilen zum nachträglichen Einbau<br />
entwickelt worden, wodurch sie annähernd auf<br />
die Leistung der neueren Typen mit Hängeventilen,<br />
den Modellen SOO-B und 500-C, kommen.<br />
Der einfach gebaute Zylinderkopf Marino kann<br />
auf den normalen Block, montiert werden, wobei<br />
die Stoßstangen durch die ehemaligen Ventil-<br />
Der Marino-Zyiinderkopf mit hängenden Ventilen für den<br />
Fiat 500.<br />
führungen geführt werden. Auf dem neuen Zylinderkopf<br />
befindet sich eine normale Kipphebelwelle<br />
mit Kipphebel; zum Aggregat gehören<br />
auch ein kompletter Satz von Auspuffund<br />
Einlassventilen.<br />
Der c Marino »-Kopf wird in zwei Ausführungen<br />
gebaut. Das Modell Turismo verwendet<br />
das ursprüngliche Verdichtungsverhältnis von<br />
6,5:1, doch steigt die Leistung bei 4500 T/min<br />
von 13 auf 18 Brems-PS, die Höchstgeschwindigkeit<br />
auf 95 km/h, während der Verbrauch eher<br />
sinken soll. Die Ausführung « Sport-Corsa » arbeitet<br />
mit einer hohen Verdichtung von 8,5 il<br />
und setzt Benzin mit einer Klopffestigkeit von<br />
100 OZ oder ein Benzin/Benzol-Gemisch von je<br />
50 % voraus. Je nach Einstellung und Verwendungszweck<br />
erreicht der Motor eine Brem»-<br />
leistung von 28 bis 36 PS; die letztere Zahl setzt<br />
allerdings die Verwendung eines Renntreibstoffes<br />
voraus. In Italien sind mit diesem Zylinderkopf<br />
zahlreiche Sporterfolge erzielt worden. Der<br />
Preis für die Tourenausführung beträgt Fr.<br />
670.— ohne und ca. Fr. 720.— mit Montage.<br />
Gummi-Eckenteile für Autobuskmrosserien<br />
Die englischen Dunlop-Gummiwerke haben<br />
elastische Gummi-Eckenteile für Autobuskarosserien<br />
entwickelt, welche bei Kollisionen keine<br />
dauernden Beulen zeigen, sondern wieder ihre<br />
ursprüngliche Form annehmen. Sie sind etwa<br />
Dauernde Beschädigungen<br />
an einer normalen Stahlblech-Autobuskarosserie.<br />
Elastuche Dunlop-Ecken geben<br />
bei Zutommenstössen<br />
ohne weiteres nach und<br />
nehmen ihr« ursprünglich»<br />
Form wieder an.<br />
7 mm dick und gleich schwer wie normales Karosseriestahlblech.<br />
Diese Verschalungen werden<br />
in Einzelstücken hergestellt und je nach den Bedürfnissen<br />
der Besteller bemessen. Zur Bemalung<br />
sind nur Farben ohne Petrol- oder Alkoholgehalt<br />
zu verwenden.<br />
Ein neuer Neuwagen-Transporter<br />
Bekanntlich stellt der Transport von neuen<br />
Wagen von den Werken in die entfernten Gegenden<br />
ein schwieriges Problem dar; der Bahntransport<br />
ist oft zu teuer und langsam, weshalb<br />
man für diese Fahrten besondere Nutzfahrzeuge<br />
verwendet. Ein neues derartiges Fahrzeug wird<br />
von der La Crosse Trailer Corp. in La Crosse,<br />
Wisconsin, gebaut; es fasst gleichzeitig fünf Personenwagen,<br />
die dank einer ganzen Batterie von<br />
hydraulischen Hebern von einem einzigen Mann<br />
geladen werden können. Der Anhängerzug wird<br />
durch einen 112-PS-Hercules-Motor betrieben<br />
und soll eine Geschwindigkeit von 110 km/h erreichen.<br />
GUTE RATSCHLAGE<br />
Flicken oder revidieren?<br />
Reparaturen sind heute sehr teuer geworden.<br />
Nicht nur die Materialpreise und die Löhne sind<br />
entsprechend der Teuerung sehr hoch, sondern<br />
die grossen Reparaturwerkstätten, besonders diejenigen,<br />
die als Importeure von neuen Wagen<br />
deren Kinderkrankheiten spüren, haben mit<br />
grossen Regiekosten zu rechnen. Deshalb scheut<br />
sich mancher Besitzer eines reparaturbedürftigen<br />
Wagens, die Mängel von Grund auf beheben<br />
zu lassen.<br />
Das Problem: Man weiss heute nie, ob<br />
es sich bei einem nicht mehr neuwertigen Wagen<br />
rentiert, grosse Summen für Ueberholungsarbeiten<br />
auszugeben. Maji hört von manchen Besitzern,<br />
die ihren alten Wagen vor dem Verkauf<br />
noch gründlieh revidieren Hessen, dass sie später<br />
nur noch einen kleinen Bruchteil ihrer Kosten<br />
zurückvergütet erhielten. Ferner kommt es,<br />
besonders bei den ersten Nachkriegswagen mit<br />
ansehnlichen Kilometerleistungen, vor, dass<br />
nach einer grösseren Reparatur an einem Organ<br />
weitere Teile revisionsbedürftig werden. Soll<br />
man nun den Wagen durch einen billigen Flick<br />
wieder betriebsfähig<br />
überholen lassen?<br />
machen oder gründlich<br />
Die Lösung: Man überlegt sich zunächst<br />
genau, welcher Art der Mangel ist. Betrifft er<br />
die Betriebssicherheit, also beispielsweise die<br />
Bremsen oder die Lenkung, so braucht man sich<br />
nicht mehr zu besinnen: Die defekten Teile ersetzen,<br />
gründliche Arbeit machen lassen und<br />
genau kontrollieren muss die Parole heissen,<br />
denn die Fahrsicherheit muss heute über alles<br />
gehen.<br />
Etwas anders lautet die Entscheidung bei<br />
Schäden am Motor, am Getriebe und an der<br />
Karosserie. Bei solchen fragt man zuerst nach<br />
der wahrscheinlichen Lebensdauer des revidierten<br />
Wagens. Einen ausrangierten Kleinwagen<br />
mit 100 000 km zu überholen hat keinen Sinn.<br />
Ein starker, wenn auch alter Qualitätswagen, von<br />
dem man weiss, dass Ersatzteile vorhanden sind,<br />
darf auch in seinen alten Tagen ruhig etwas<br />
kosten. Wenig vernünftig aber wäre es, für Susserliche<br />
Dinge in einen veralteten Wagen etwas'<br />
hineinzustecken. Ausnahme: Fahrzeuge, die<br />
einem Enthusiasten gehören. An solchen ist jede<br />
Liebesmühe erlaubt.<br />
Ein neuer Kleinwagen<br />
Eine der «unabhängigen • amerikanischen<br />
Firmen, wie man alle Autoproduzenten nennt,<br />
die nicht zu den Grossen Drei gehören, arbeitet<br />
seit zwei Jahren an einem Kleinwagen für den<br />
Stadtverkehr, der etwa 300 bis 400 $ weniger als<br />
die heutigen normalen Amerikaner der populären<br />
Preisklasse kosten solL<br />
VANGUARD contra VANGUAR<br />
EIN NEUER SPORTLICHER LEISTUNGSBEWEIS<br />
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130 km/Std.; alle Vorwärtsgänge<br />
synchronisiert, Lenkradschaltung;<br />
hydraulische Bremsen; luxuriöse<br />
Ausstattung in amerikanischem Stil,<br />
grosser Koffer.<br />
Vor 20000 Zuschauern lieferten sich am 22. Mai<br />
<strong>1949</strong> anlässlich des nationalen Rundrennens für<br />
Automobile in Erlen 6 AMAG-Fahrer auf 6 Standard<br />
VANGUARD ein spannendes Privatrennen<br />
über 6 Runden. Dabei wurden mit diesen normal<br />
eingestellten, also keineswegs für Tempo präparierten<br />
Wagen unter der Kontrolle des ACS ganz<br />
hervorragende Zeiten gefahren, die nahe an die<br />
Leistungen hochgezüchteter Sportfahrzeuge herankamen.<br />
Der Sieger, dicht gefolgt von den andern<br />
5 Teilnehmern, erzielte als «Primus inter<br />
pares» eine Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />
82 km/Std. — in seiner besten Runde sogar<br />
84,210 km/Std., wobei auf feuchter Strasse ca.<br />
alle 40 Sekunden eine Spitzkurve bewältigt werden<br />
musste! Fürwahr ein glänzendes Resultat für<br />
ein ausgesprochenes Familien- und Gebrauchsfahrzeug,<br />
wie es der Standard VANGUARD mit<br />
seinen 5/6 Sitzplätzen und seinem raffinierten Innenkomfort<br />
darstellt! — Enmal mehr hat sich dieser<br />
beliebte Engländer über seine grossartigen<br />
Fahreigenschaften — seinen rasanten Anzug,<br />
seine phantastische Strassenhaltung und Wendigkeit<br />
— ausgewiesen. Und gerade beglaubigte<br />
Leistungsbeweise dieser Art sind es, die dem Automobilisten<br />
den zuverlässigsten Querschnitt durch<br />
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