Booklet-inv-lar-20170925-internet

Ehem. Mädchenschule | 4, rue du Pain | Larochette | Larochette
Der untere Teil des Gebäudes ist im Schlussstein über
dem Tor, welches zum Hof führt auf 1838 datiert. Bebauungspläne
von 1864 1 (Abb. 1-2), Zeitungsartikel aus
demselben Jahr 2 , sowie die metallenen Maueranker an
der östlichen Fassade (Abb. 3) weisen darauf hin, dass
das zweite Obergeschoss und der Dachstuhl einige Jahre
später errichtet wurden (AUT, ENT). Zu dieser
Zeit diente das Gebäude als Mädchenschule (GAT,
SOZ) und musste vermutlich durch die steigende Anzahl
an Schülerinnen erweitert werden. Die Südfassade
wurde im 20. Jahrhundert mehrmals umgestaltet und
das Gebäude Anfang des 21. Jahrhunderts teilweise restauriert.
3 Da bereits ein Gebäude an dieser Stelle im
Katasterplan von 1824 verzeichnet war, ist es möglich,
dass es einen Vorgängerbau gab, oder dass ältere Bauteile
in das Gebäude integriert wurden. 4
Der heutige Haupteingang des vom Hof aus dreigeschossigen
Jugendhauses liegt im Erdgeschoss der
Ostfassade am Innenhof. In der dreiachsigen Fassade
befinden sich neben dem Eingangstor zwei weitere Türen,
sowie ein Fenster mit Gitterstäben im segmentbogigen
Sandsteingewände (AUT) (Abb. 4). Alle Sandsteingewände
des Erdgeschosses sind zeittypisch geohrt
(AUT, CHA). Die Fassadenelemente im Erdgeschoss
sind nicht axial zu den jeweils drei Fenstern mit einfachen
Gewänden des ersten und zweiten Obergeschosses
und machen so die verschiedenen Bauphasen direkt
sichtbar (ENT) (Abb. 3). Die Fensteröffnungen des ersten
Obergeschosses sind höher, die Fenster weisen hier
über einem Kämpferprofil ein Oberlicht auf. Diese hohen
Fenster lassen vermuten, dass dieses Stockwerk als
Schulsaal genutzt wurde. An der Ecke der östlichen
1 Construction communalés district de Mersch, Exhaussement de la
Maison d’ecole des filles à Larochette, [Bebauungsplan], Mersch, 1864,
Archiv Gemeinde Larochette.
2 Scholtus, ‚Bekanntmachung’, in: Der Wächter an der Sauer, 10. Juni 1864.
3 Alle Türen und Fenster wurden ersetzt, sowie teilweise die Gewände.
Das Gebäude wurde nach der Restaurierung 2011 eingeweiht.
4 Administration du cadastre et de la topographie, Larochette A 1, 1824.
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Nationale Inventarisierung | 217