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SPORTaktiv Bikeguide 2018

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AUF DER ENDLOSEN<br />

WELLE<br />

ÖFFENTLICH UND<br />

KOSTENLOS.<br />

PUMPTRACKS SCHIESSEN<br />

WIE SCHWAMMERL AUS DEM<br />

BODEN. ÖSTERREICH HÄTTE DEN<br />

TREND FAST VERSCHLAFEN,<br />

ABER MIT WALS-SIEZENHEIM,<br />

BAD ISCHL UND NEUNKIRCHEN<br />

GIBT ES ERSTE<br />

VORZEIGEPROJEKTE.<br />

DAS ERFOLGSGEHEIMNIS:<br />

PUMPTRACKS BEGEISTERN<br />

DREIJÄHRIGE UND PROFIS.<br />

VON CHRISTOPH HEIGL<br />

Pampdreck? Pumpdrake? Bamträgg?<br />

Wie bitte? „Wir haben zuerst<br />

überhaupt nicht gewusst, was ein<br />

Pumptrack ist“, gesteht Joachim Maislinger,<br />

Bürgermeister von Wals-Siezenheim,<br />

mit einem Lachen. „Ein sensationelles<br />

Ergebnis“, sagt der Ortschef<br />

wenig später anlässlich der Eröffnung<br />

des neuen Geländes im Herbst 2017,<br />

das der Radclub Wals-Siezenheim als<br />

Ideengeber initiiert hatte. „Wir hätten<br />

nie im Traum gedacht, dass wir so viele<br />

Junge, Rollerskater, Skateboarder und<br />

Radfahrer begeistern können“, staunt<br />

er. In der Nähe von Salzburg steht<br />

Österreichs größter Pumptrack – ein<br />

Blick in die urbane Zukunft der modernen<br />

Bewegungsförderung?<br />

Deshalb zur Sicherheit schon in<br />

Absatz zwei die Begriffserklärung:<br />

Pumptracks sind Rundkurse in<br />

Endlosschleife, die im Gegensatz<br />

zu BMX-Bahnen keinen Start- und<br />

Zielpunkt haben. Wellen und erhöhte<br />

Anliegerkurven sorgen für Spaß und<br />

Fahrdynamik. Mit den Rädern wird<br />

nicht getreten. Der Speed wird mittels<br />

Pumpbewegungen (Englisch: „pump“)<br />

der Arme und Beine und Ausnutzen<br />

der Wellen erreicht und gehalten.<br />

Kurz: Im Prinzip könnte man ohne<br />

Kette fahren.<br />

„Pumptracks“, sagt Peter Fernbach,<br />

„sind eine super Geschichte: Die Kinder<br />

kommen weg vom Handy und<br />

Fernseher, machen Sport und schulen<br />

ihr Balancegefühl.“ Mit seiner Schladminger<br />

Firma Alpreif baute er 2014<br />

in Bad Ischl den ersten asphaltierten<br />

Pumptrack Österreichs, dort trainierten<br />

auch schon die ÖSV-Skicrosser, weil<br />

es ein so universeller Spiel- und Sportplatz<br />

ist.<br />

Globaler Trend<br />

„Am Anfang stoßen wir oft auf Informationsdefizite“,<br />

erzählt Kai Siebdrath.<br />

Er ist für die Schweizer Firma Velosolutions<br />

(Chef ist die Schweizer Bike-Legende<br />

Claudio Caluori) in Österreich<br />

und Deutschland unterwegs und will<br />

Pumptracks im urbanen Raum etablieren.<br />

„Acht von zehn Bürgermeistern<br />

haben keine konkrete Vorstellung, wenn<br />

wir mit unseren Ideen kommen.“ Siebdrath<br />

will dem entgegenwirken. Veloso-<br />

Fotos: Velosolutions/Markus Slavik<br />

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